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Mobile Marketing
Mobile Only statt Mobile First – Die Zukunft mobiler Optimierung

Mobile Only statt Mobile First – Die Zukunft mobiler Optimierung

Tina Bauer | 28.01.15

Die Zukunft steht schon vor der Tür, während die Mobile Optimierung noch in den Kinderschuhen steckt. Ist ein Mobile Only-Ansatz daher richtungsweisend?

Eine Webseite nach dem Mobile First-Ansatz aufzubauen, ist unter Marketers inzwischen weit verbreitet. Die Vorteile liegen auf der Hand: der Optimierung für leistungsstärkere Systeme und größere Displays wird eine Mobiloptimierung vorgeschaltet, um Performance und Usability zu verbessern. Brian Solis, Chef-Analyst der Altimeter Group, widmet sich nun dem Mobile Only-Ansatz und erläutert die Vorteile.

Mobile mausert sich vom Second zum First Screen

So sei die Mobile First-Idee eher eine Ideologie, denn ein Standard digitalen Designs. Marketers schreiben sich Mobileoptimierung groß auf die Fahnen – behandeln diese aber, wie Untersuchungen nun zeigen – dennoch stiefmütterlich, indem sie eher im Nachhinein in ein mobiles Design ihrer Webseiten investieren oder ein bereits Vorhandenes anpassen. Dabei sollten sich die Verantwortlichen von einem vernünftigen Support mobiler Optimierung überzeugen, der sich über die gesamte Customer Journey erstreckt, nicht bloß in Teilen.

Mobile Devices haben sich vom Second zum First Screen gemausert. Die Nutzer sind dauerhaft vernetzt und stets erreichbar. Mobile Geräte sind pausenlos parat und sind daher immer häufiger erste Anlaufstelle von Nutzern auf Informationssuche, zum Kommunizieren und dem Teilen von Inhalten. Laut dem U.S. Mobile App Report von ComScore werden in den USA bereits 60 Prozent des gesamten Internetkonsums von mobilen Endgeräten generiert, womit die stationären Geräte nun eingeholt wären.

Die Welle nicht mitschwimmen, sondern sie reiten

Mobile Endgeräte werden den Weg weisen, daher sollte nicht Mobile First, sondern Mobile Only zum Standard werden, meint Solis. Auch eine kürzlich veröffentlichte Studie von Nielsen bestätigt die wachsende Bedeutung: Nahezu die Hälfte der Befragten schätzte Mobile Devices inzwischen als wichtigste Ressource für Kaufentscheidungen ein. Über ein Drittel gab an, ausschließlich Mobilgeräte zu nutzen und gänzlich auf stationäre zu verzichten. Solis konstatiert, dass vor dem Hintergrund dieser Entwicklung der Mobile First-Ansatz bald nicht mehr genügen könnte. Damit Marken weiterhin erfolgreich sind, kann man nicht bloß auf der Mobile-Welle mitschwimmen, sondern sollte dazu übergehen, sich mit Kampagnen ausschließlich mobil zu positionieren und damit eine neue Generation der Customer Journey einzuläuten, so Solis.

Trotz des enormen Anstiegs mobiler Anfragen, zeichne sich von Anbieterseite niemand für die User Experience verantwortlich. Aus diesem Grunde fokussieren sich mobile Kampagnen und Webauftritte auf einzelne Aspekte des Customer Engagements ohne die Gesamtheit zu erfassen. Ohne sich innerhalb einer Marke auf ein einheitliches Auftreten zu einigen, existiere häufig ein mobiles Durcheinander, in dem jede Abteilung eigenbrödlerisch walten kann. Daraus resultiere ein verwirrendes Design und die Unmöglichkeit eine ausgefeilte Customer Journey zu liefern.

Mobile wird die User Experience neuschreiben

Momentan werden kaufwillige oder informationssuchende User vom Mobile First Design noch häufig in die Knie gezwungen, so dass sie ihre Ziele nur über Alternativen erreichen können. Solis und seine Kollegen untersuchten, welche Maßnahmen Unternehmen in Hinblick auf die Mobile User Experience ergriffen, um sich den Herausforderungen und Möglichkeiten zu stellen und so zu einem besseren Verständnis beizutragen. Starbucks, Zappos, Intuit und Sephora sind die ersten Unternehmen, die sich ergänzend zu integrativen Cross Channel-Strategien und Omnichannel-Erfahrungen aktuell mit einem Mobile Only-Ansatz auseinandersetzen. Mobile wird hier als eigener Marketing-Kanal angesehen, der nicht zuletzt darauf abzielt, dem Mobile User die gesamte Journey so angenehm und konsistent als nur möglich zu gestalten.

Mobile verändert laut Solis die Customer Journey nicht bloß, so dass eine mobile Optimierung ausreichen würde – Mobile schreibt die User Experience neu. Das gesamte Leben der User sowie auch die Abwicklung von Geschäften verlagert sich auf mobile Geräte mit kleinem Display, was Mobile zu einem Teil der Customer Experience macht, der zu einer ganz eigenen Erlebnisplattform avanciert.

Wegen der enormen Relevanz, die Mobile künftig mit sich bringen wird, ist es an der Zeit umzudenken und eine mobile Optimierung nicht nur in bestehende Designs zu integrieren, meint Solis. Mobile wird bereits als First Screen gehandelt und sollte so auch behandelt werden.

Mobile Fokussierung

Ein wenig scheint es, als schreibe Solis für die noch in weiter Ferne liegende Zukunft, in der die Nutzung stationärer und mobiler Geräte sich bereits vollkommen ausdifferenziert hat. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, denn in naher Zukunft werden wir sicher nicht auf Internetnutzung via stationärer Endgeräte verzichten können. Dennoch kann dies ein guter Anstoß für Unternehmen sein, sich langsam an der mobilen Nutzung zu orientieren und auf ein mobiles Erscheinungsbild hinzuarbeiten, bei dem die Customer Journey an erster Stelle steht. Der Bedarf wächst sehr stark und bis heute gibt es noch jede Menge Verbesserungspotential bei der mobilen Optimierung von Webseiten. Von daher ist die Idee eines Mobile Only-Ansatzes vor dem Hintergrund einer reibungslosen Customer Journey vielleicht gar nicht verkehrt – denn die gibt es bis dato kaum.

Quelle: Advertising Age

Kommentare aus der Community

Ralf Zmölnig am 29.01.2015 um 18:02 Uhr

…ich habe es mir nicht durchgelesen… brauche ich auch gar nicht, denn die Überschrift reicht, und ich gründe jetzt ein StartUp, dass diesen Spruch sich sicher lässt, und es dann als Tattoo den schnarchenden Entscheidern der deutschen Wirtschaft auf den Ar… tatöwiert: „Mobile Only statt Mobile First!“

Und außerdem packe ich mich dann noch an der eigenen Nase ;o)

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