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Social Media Marketing
Deutsche Anwälte ohne Social Media Strategie, aber mit steigendem Engagement
Felix Beilharz, Anwaltsmarketing- und
Kanzleimarketing-Spezialist

Deutsche Anwälte ohne Social Media Strategie, aber mit steigendem Engagement

Ein Gastbeitrag von Felix Beilharz | 29.08.13

Felix Beilharz stellt im Gastbeitrag seine Befragung von 104 Anwälten vor und ermittelt so die Bedeutung von Social Media für deutsche Rechtsanwälte.

Social Media Marketing beherrscht seit Jahren die Marketingabteilungen vieler Unternehmen. Etwa jedes zweite deutsche Unternehmen setzt soziale Medien für Branding, Kundenbindung oder zur Mitarbeitergewinnung ein. Nach und nach entdecken auch viele Rechtsanwälte und Anwaltskanzleien das Social Web. Eine aktuelle Studie zeigt: die deutsche Anwaltschaft schätzt die Bedeutung von Social Media derzeit noch als durchschnittlich wichtig ein, jedoch mit zukünftig steigender Tendenz.

Der Social Media Berater Felix Beilharz hat deutsche Rechtsanwälte zur Nutzung von Social Media im Anwaltsmarketing befragt. An der Studie haben sich 104 Anwälte beteiligt; 90,4 Prozent davon setzen Social Media Kanäle ein. Dieser Wert ist nicht repräsentativ für die gesamte Anwaltschaft, da die Studie unter anderem in Social Media gestreut wurde.

Social Media hat eine zukünftig wachsende Bedeutung

Etwa 54% der befragten Anwälte schätzen die Bedeutung von Social Media für ihre Kanzlei als „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“ ein. 41% antworteten allerdings mit „eher unwichtig“. Die derzeitige Relevanz wird also als mittelmäßig eingeschätzt.

Ein anderes Bild ergibt sich bei der Frage nach der zukünftigen Relevanz: 72,3 Prozent sehen eine steigende Relevanz. Nur 2,1% sehen eine abnehmende Bedeutung.

Anwälte setzen auf die großen Social Networks

Bei der Frage nach den eingesetzten Kanälen ergibt sich ein deutliches Bild: Facebook (76,6 Prozent), XING/LinkedIn (74,5Prozent) und Twitter (52,1Prozent) haben die Nase vorn. Allerdings setzen auch immerhin 43,6 Prozent Google+ ein. 38,3 Prozent betreiben einen Kanzlei-Blog. Content Sharing scheint dagegen eine geringe Rolle zu spielen: YouTube (14,9 Prozent), Pinterest (2,1 Prozent) und Slideshare (2,1 Prozent) werden von sehr wenigen Kanzleien eingesetzt, FlickR von überhaupt keiner.

Anwälte erhoffen sich noch mehr Erfolg durch ihre Social-Media-Aktivitäten

Mit dem Erfolg der Maßnahmen zeigt sich die Anwaltschaft recht unzufrieden: 67 Prozent geben an, sehr unzufrieden oder eher unzufrieden zu sein. Eventuell mag diese Unzufriedenheit mit dem eher geringen Know-how bezüglich Social Media (47,9 Prozent schätzen ihr Know-how als eher oder sehr gering ein) oder dem Fehlen einer ausgearbeiteten Social Media Strategie (nur 8,6 Prozent verfügen über eine) zusammenhängen.

Die Ergebnisse der Studie werden auf der Social Media Kanzlei Konferenz  am 4. September in Köln präsentiert. Derzeit ist eine Kurzfassung auf der Facebook-Fanpage der Konferenz  abrufbar.

Social Media Elemente auf Anwaltswebsites

Bereits im Februar untersuchte Felix Beilharz die Websites von 500 deutschen Anwaltskanzleien auf Social Media Elemente. Die gleichen Websites wurden bereits ein Jahr zuvor untersucht. Das größte „Aha“ dieser Untersuchung: ziemlich genau doppelt so viele Kanzleien setzen heute Social Media Elemente auf ihren Websites ein wie noch ein Jahr zuvor (2013: 12 Prozent, 2012: sechs Prozent).

Am häufigsten kommt dabei ein RSS-Feed zum Einsatz (drei Prozent). Das mag aber auch daran liegen, dass die verwendete CMS-Software eine solchen Feed automatisch ausgibt. Verhältnismäßig häufig setzen Anwälte auch Twitter-Buttons (2,6 Prozent), Likebuttons (2,4 Prozent), Audio- oder Videoinhalte (2,6%) oder XING-Buttons (1,8%) ein. Bei 6,6% kamen sonstige Elemente zum Einsatz – meist handelt es sich dabei um Links auf Facebook-Seiten oder –Profile. Die Zahlen zeigen aber auch: verglichen mit anderen Branchen hinkt die Anwaltsbranche stark zurück, was den Einsatz von Social Media Elementen auf ihren Kanzleiwebsites angeht.

Kommentare aus der Community

Georg am 28.01.2017 um 11:36 Uhr

Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Social Media wird wirklich immer bedeutsamer im Online-Marketing. Besonders für Rechtsanwälte erschließen sich hier neue Möglichkeiten.
Beste Grüße,
Georg

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