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Outfittery-CEO Bösch: „AI wird Menschlichkeit nicht ersetzen!“
Julia Bösch, CEO bei Outfittery (Foto: Outfittery)

Outfittery-CEO Bösch: „AI wird Menschlichkeit nicht ersetzen!“

Atilla Wohllebe | 12.10.17

Auf der Shoptalk Europe in Kopenhagen spricht Outfittery-CEO Julia Bösch über das Erfolgsgeheimnis von Outfittery und erklärt: Künstliche Intelligenz werde die Menschlichkeit im Handel nicht ersetzen.

Mit einer tollen Keynote von Julia Bösch, CEO bei Outfittery, geht die Shoptalk Europe in Kopenhagen zu Ende. In ihrer Keynote erklärt Bösch, was Outfittery als Geschäftsmodell ausmacht, wie man wachsen will und welche Rolle Artificial Intelligence in der Zukunft des Unternehmens spielen soll.

Kaufen – Finden – Entdecken: Der Modus macht das Geschäftsmodell

Die Idee hinter Outfittery: Ein auf Männer spezialisierter Online Shopping Service, bei dem Outfits von Stylisten individuell auf den jeweiligen Kunden abgestimmt werden. Dieser macht zuvor einige Angaben zu persönlichen Präferenzen und erhält im Anschluss ein fertig kuratiertes Outfit.

Grundlage ist dabei die Unterscheidung zwischen verschiedenen Modi, in denen Shopping stattfinden kann: Im Buy Modus weiß der Käufer bereits genau („Boxershorts von Calvin Klein in Größe M“), was er benötigt. Im Find Modus dagegen sucht er noch nach dem konkreten Teil, weiß aber zumindest schon, dass es beispielsweise ein neues Hemd sein soll. Im dritten, dem Discovery Modus, sucht der Nutzer noch nach deutlich mehr Inspiration, weiß etwa nur, dass er zum Beispiel ganz allgemein ein neues Outfit sucht.

Genau in diesem Modus setzt Outfittery an und adressiert damit die gerne zitierte Shopping-Faulheit von Männern.

Mehr Daten, besserer Service, mehr Kunden: Das Wachstumsrezept

2012 gegründet, zählt Outfittery heute rund 500.000 Kunden, ist in acht Ländern aktiv und in den Kernmärkten rund 75 Prozent der Männer bekannt. Hinter dem Erfolg von Outfittery, so Bösch, stehe ein Wirkungskreis, den man so analog auch von anderen Geschäftsmodellen kenne.

Im Kern steht dabei die Überlegung, dass Personalisierung – das heißt im Fall von Outfittery inklusive eigenem Stylisten – zentraler Erfolgsfaktor für das Geschäftsmodell eines kuratierenden Fashion Händlers sei. Je mehr Daten dabei zur Personalisierung zur Verfügung stehen, desto besser der Service. In der Konsequenz führt das zu mehr Kunden, die anschließend noch mehr Daten zur Personalisierung produzieren. Es entsteht ein „self-accelerating system“, wie Bösch es nennt.

Aritificial Intelligence & „Humanity“ – Die Erfolgskombination der Zukunft

Wer dabei glaubt, dass die Personalisierung ganz einfach an eine künstliche Intelligenz outgesourct werden könne, dem würde Julia Bösch wohl widersprechen: Natürlich setze auch ihr Unternehmen künstliche Intelligenz ein, allerdings nicht, um die menschlichen Stylisten zu ersetzen.

AI will not overtake humanity.
– Julia Bösch, Outfittery-CEO

Stattdessen helfe Artificial Intelligence ihrem Unternehmen dabei, Personalisierung noch besser skalieren zu können, die Arbeit der Stylisten also zu unterstützen und effizienter zu gestalten. Wettbewerbsfähig sei am Ende, wer die meisten Daten besitze und sie auch bestmöglich einsetze – im Fall der Style-Berater von Outfittery heißt das: „It’s about art meeting science.“

Habt ihr schon mal bei Outfittery bestellt? Wie persönlich findet ihr den Service? Bedroht Artificial Intelligence die Kreativ-Industrie?

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