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Unternehmensnews
Klage gegen Amazon: Werden User unwissentlich zu Prime-Abos verleitet?

Klage gegen Amazon: Werden User unwissentlich zu Prime-Abos verleitet?

Caroline Immer | 22.06.23

Laut der FTC verwende Amazon Dark Patterns, um User zum Abschluss eines Prime-Abonnements zu verleiten. Erfahre im Artikel, wie das Unternehmen auf die Klage reagiert.

Die Federal Trade Commission (FTC) verklagt Amazon. Der Grund: Das Unternehmen würde, so die FTC, Kund:innen ohne deren Einverständnis für das Prime-Programm anmelden. Amazon verwende sogenannte Dark Patterns, um diese zur Aufnahme eines kostenpflichtigen Abonnements zu verleiten.

Konkret würden den Kund:innen beim Checkout-Prozess mehrere Optionen, sich für Prime anzumelden, angezeigt. Wie sie hingegen nur ihren Einkauf abschließen können, sei schwer ersichtlich. Darüber hinaus seien mehrere Schritte, welche User bei der Abmeldung von Prime durchlaufen müssen, überflüssig. Bereits 2021 stand Amazon wegen des zu komplizierten Kündigungsprozesses in der Kritik. Die FTC-Vorsitzende Lina Khan kommentiert die aktuelle Klage in einem Statement wie folgt:

Amazon tricked and trapped people into recurring subscriptions without their consent, not only frustrating users but also costing them significant money. These manipulative tactics harm consumers and law-abiding businesses alike.

Amazon: „Die Kund:innen lieben Prime“

Laut der FTC habe Amazon bereits mehrere Gelegenheiten gehabt, den Checkout-Prozess umzugestalten – diese aber nicht genutzt. In einem Statement an The Verge beteuert Amazon-Sprecherin Heather Layman, die Plattform würde sowohl den An- als auch den Abmeldungsprozess für Prime „klar und einfach“ gestalten:

The FTC’s claims are false on the facts and the law. The truth is that customers love Prime, and by design we make it clear and simple for customers to both sign up for or cancel their Prime membership.

Layman fügt hinzu, dass die Federal Trade Commission Amazon vor der Ankündigung der Klage nicht über diese informiert habe. Das Unternehmen sei darüber „extrem enttäuscht“, freue sich aber darauf, den eigenen Standpunkt vor Gericht zu vertreten.



Wie Netflix:

Amazon Prime Video plant Werbung im Abonnement

© Thibault Penin – Unsplash

Kommentare aus der Community

Ralf am 07.09.2023 um 17:25 Uhr

Nun ja, das ist leider bei vielen der großen Anbieter so, dass sie beim Abschließen der eigentlichen Bestellung versuchen, einem irgendwelchen kostenpflichtigen Müll aufzuschwatzen. Wir leben halt im Kapitalismus.

Und es ärgert mich massiv, dass ich suchen muss, wo ich denn nun mit meiner Bestellung weiterkomme („Nein, ich verzichte auf diese Vorteile.“) und nicht aus Versehen auf irgendeine Anmeldung klicke.

Aber andererseits: Wir sind erwachsene Menschen. Also sollten wir uns auch mal so benehmen. Wie blöd muss man denn sein, um eine Anmeldung nicht zu erkennen?

Können die Deutschen nicht mehr lesen?

Muss man die Leute wirklich per Gerichtsurteil vor ihrer eigenen Blödheit schützen?

Irgendwann ist auch mal gut.

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