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Zwei Augen zugedrückt: Bericht enthüllt Facebooks Ausnahmebehandlung einiger rechter Prominenter

Zwei Augen zugedrückt: Bericht enthüllt Facebooks Ausnahmebehandlung einiger rechter Prominenter

Aniko Milz | 24.02.21

Wer gegen die Richtlinien verstößt, wird gesperrt. Oder? Ein Bericht deckt auf, wie Mark Zuckerberg bei Facebook immer wieder Ausnahmen für bestimmte prominente Politiker:innen machte, um diese nicht zu verärgern.

In den Richtlinien von Facebook unter Punkt I. 2. finden sich die Regeln zu „Gefährlichen Personen oder Organisationen“, die keinen Platz auf der Plattform finden sollen. Zu dem Verhalten, das diese Personen ausschließt, gehört unter anderem das Verbreiten von Desinformationen, Gewaltverherrlichung oder -anwendung oder auch die organisierte Verbreitung von Hass. Doch diese Regelungen sollen bisweilen von Mark Zuckerberg selbst recht flexibel befolgt worden sein, wie ein Bericht von Buzzfeed News nun aufdeckt. In diesem berichten ehemalige Angestellte davon, wie Zuckerberg in diversen Situationen eingriff, um dabei prominente Nutzer:innen zu schützen.

Schlupflöcher in den eigenen Regeln: Facebook wollte Politiker:innen nicht verärgern

Oftmals ging es dabei um rechtsgerichtete Personen, wie den Radiomoderator und Verschwörungstheoretiker Alex Jones, der nach bestehenden Richtlinien von Facebook hätte gesperrt werden sollen. Doch statt hier den Regeln zu folgen, gab Zuckerberg die Anweisung, eine Art Schlupfloch zu kreieren. Zwar wurde Jones gesperrt, doch Fan Accounts können weiter seine Theorien und Inhalte teilen.

Mark personally didn’t like the punishment, so he changed the rules,

erklärt der ehemalige Mitarbeiter Buzzfeed News gegenüber. Doch laut den Aussagen der ehemaligen Mitarbeiter:innen mussten sich andere weiterhin diesen Regeln beugen. Langsam wurde ein System aus Begünstigungen konservativen, rechtseingestellten bekannten Persönlichkeiten offensichtlich. Besonders im Vorlauf zu den US-amerikanischen Wahlen hatte Facebook mehrfach verkündet, keine politischen Gruppen im News Feed vorzuschlagen, um sich weder auf die eine, noch auf die andere politische Seite zu stellen. Dennoch gab es laut Buzzfeed sogar Beschwerden vieler User darüber, dass sie teilweise rechtsextremen Content im News Feed angezeigt bekamen, ohne jemals zuvor mit derartigen Inhalten interagiert zu haben.

Laut dem Bericht lautete die Anweisung, dass man Beschwerden prominenter rechtseingestellter Politiker:innen vermeiden wolle.

A noticeable drop in distribution for these producers (via traffic insights for recommendations) is likely to result in high-profile escalations that could include accusations of shadow-banning and/or FB bias against certain political entities during the US 2020 election cycle,

heißt es in einer internen Nachricht an Facebook-Mitarbeiter:innen, die Buzzfeed vorliegt. Die Vorwürfe an Facebook sind erschreckend und dürften noch einige Untersuchungen nach sich ziehen. Andy Stone, der Policy Communications Director, widersprach den Vorwürfen derweil in einem Statement:

Recycling the same warmed over conspiracy theories about the influence of one person at Facebook doesn’t make them true. The reality is big decisions at Facebook are made with input from people across different teams who have different perspectives and expertise in different areas. To suggest otherwise is absurd.

Fakt ist jedoch, dass sich mehr und mehr Stimmen finden, die sich gegen die internen Strukturen des Policy Teams bei Facebook aussprechen und besonders auch Joel Kaplan, den Vice President des Policy Teams, anprangern.


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