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Technologie
Android Apps von Opera verstoßen gegen Google Play Store-Richtlinien

Android Apps von Opera verstoßen gegen Google Play Store-Richtlinien

Aniko Milz | 20.01.20

Webbrowser Opera steht unter Beschuss. Ein Bericht deckte auf, dass einige Kredit-Apps, die zu dem Unternehmen gehören, ihre User irreführen. Opera widerspricht.

Mit dem konstanten Wachstum des Marktanteils von Browsern wie Firefox oder Google Chrome sieht es für die meisten anderen Webbrowser düster aus. Auch Opera verzeichnet sinkende Nutzerzahlen. Ein Bericht deckte jetzt vermeintliche Vergehen des gleichnamigen Unternehmens auf, die weitere Konsequenzen nach sich ziehen könnten.

Der Bericht der Finanzexperten von Hindenburg Research zeigt mehrere Verstöße des Unternehmens auf: Einige Kredit-Apps mit zu hohen Zinssätzen und zu kurzen Zahlungsfenstern bedeuten einen Verstoß gegen die neuen Richtlinien des Google Play Stores. Außerdem soll Operas CEO, Yahiu Zhou, großen Mengen Geld illegal aus dem Unternehmen in andere Projekte geleitet haben. Die Anlegerwarnung, die anschließend veröffentlicht wurde, gibt an, dass es sich bei der Summe um 40 Millionen US-Dollar handelt.

Betrügerische Kredit-Apps von Opera

Bei besagten Apps handelt es sich um Anwendungen, die in Indien, Kenia und Nigeria auf dem Markt sind (CashBean, OKash und OPesa). Diese verstoßen gegen Googles Richtlinien für Privatkredite, in welchen es heißt:

  • „Wir lassen keine Apps zu, die Privatkredite bewerben, deren vollständige Rückzahlung innerhalb von 60 Tagen oder weniger ab dem Datum der Kreditgewährung erfolgen muss.“

Offiziell hieß es auch bei CashBean, OKash und OPesa, dass Zeitfenster von 91 bis 365 Tagen gewährleistet wären. Jedoch wurden Rückzahlungen bereits nach 29 Tagen (OKash) oder nur 15 Tagen erwartet. Außerdem seien die Beschreibungen der Apps im Google Play Store irreführend. Dort wird sich auf einen effektiven Jahreszins von höchsten 33 Prozent berufen, in Wahrheit betrug dieser bis zu 438 Prozent. Kurz vor Ablauf des Zahlungsfensters wurden Nutzer der App laut mehreren Bewertungen im Play Store mit Nachrichten bombardiert. Sogar zu den Kontakten einiger User wurde Verbindung aufgenommen, vermutlich um mehr Druck aufzubauen.

Fragwürdige Transaktionen – 40 Millionen US-Dollar verschoben

40 Millionen US-Dollar soll Zhou laut Hindenburg Research zu anderen Unternehmen verschoben haben, die entweder ihm gehören oder stark von ihm beeinflusst sind. Einige der fragwürdigen Transaktionen listet der Bericht auf:

  1. „$9.5 million of cash went toward an entity that appears to have been owned 100% by Opera’s Chairman/CEO, despite company disclosures suggesting otherwise. Ostensibly, the reason for the payment was to ‘purchase’ a business that was already funded and operated by Opera. To us, this transaction simply looks like a cash withdrawal.
  2. $30 million of cash went into a karaoke app business owned by Opera’s Chairman/CEO, days before the arrest of a key business partner.
  3. $31+ million of cash was doled out for ‚marketing expenses and prepayments‘ to an antivirus software company controlled by an Opera director and influenced by Opera’s Chairman/CEO. The antivirus company has no other known marketing clients, but is paid to help Opera with Google and Facebook ads and other marketing services. (Note: Most firms use a marketing agency for help with marketing needs.)“

Aktuelles Statement widerspricht den Vorwürfen

In einem aktuell veröffentlichten Statement widerspricht Opera jetzt diesen Vorwürfen. Dort heißt es, wie bei ghacks.net zitiert wird, dass der Bericht „numerous errors, unsubstantiated statements, and misleading conclusions and interpretations regarding the business of and events relating to the Company“ beinhalte. Es ist dennoch zu vermuten, dass Google eigene Konsequenzen ziehen wird. Die Apps waren bereits nicht mehr im Play Store zu finden. Noch ist es jedoch zu früh, um abzusehen, wie sich die Ermittlungen auf den Browser und das Unternehmen an sich auswirken werden.

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