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Social Media Marketing
Bis zu 30 Prozent: YouTuber müssen bald Steuern an die USA zahlen

Bis zu 30 Prozent: YouTuber müssen bald Steuern an die USA zahlen

Aniko Milz | 11.03.21

Eine neue US-Abgabenordnung tritt bald in Kraft. Diese sieht vor, dass YouTube-Einnahmen aus den USA auch in den USA versteuert werden. Viele Creator sind sauer.

Creator haben auf YouTube diverse Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Zum einen geschieht dies durch Kooperationen mit Unternehmen. Zum anderen kommen Einnahmen durch Klicks auf Anzeigen, Abonnements oder auch Funktionen wie den Super Chat dazu. Nun gibt es neue Richtlinien für die Einnahmen der zweiten Kategorie. YouTuber, die so Geld in den USA verdienen, müssen auch die dort geltenden Steuerzahlungen leisten.

In den USA verdientes Geld wird auch in den USA versteuert

Bis zum 31. Mai müssen alle Creator außerhalb von den USA, die aber US-amerikanische Zuschauer:innen haben, ihre Steuerinformationen im Konto hinterlegen. In einem Video erklärt YouTube, wo Creator nachgucken können, ob und wie viel Publikum sie aus den Staaten haben. In den Analytics können Creator ihre Einnahmen nach Land filtern. Je nach Höhe dieser muss mit unterschiedlichen Abgaben gerechnet werden. Grundsätzlich werden etwa 30 Prozent anfallen. Entscheidet ein Creator sich dagegen, die eigenen Steuerinformationen zu hinterlegen, können bis zu 24 Prozent der gesamten Einnahmen einbehalten werden. Konkret heißt das: Creator X verdient 1.000 Euro im Monat auf YouTube. 100 Euro davon verdient er in den USA. Auf diese 100 Euro von YouTube muss er 30 Prozent Steuern zahlen. Sind seine Steuerinformationen nicht hinterlegt, droht eine Zahlung von 24 Prozent auf die gesamten 1.000 Euro.


In dem Video wird außerdem Step-by-Step erklärt, wie Creator ihre Steuerinformationen hinterlegen und die nötigen Formulare ausfüllen müssen. Ist alles korrekt hinterlegt, ist direkt im AdSense-Konto ersichtlich, wie hoch die Quellensteuer ist, die YouTube einbehalten wird. Dabei sollen Doppelbesteuerungsabkommen (wie zwischen den USA und Deutschland) automatisch berücksichtigt werden.

Empörung und Wut: YouTuber drohen mit Streiks

Unter dem YouTube-Video finden sich bereits über 2.700 Kommentare. So gut wie alle von ihnen sind empört, wütend oder fassungslos. Denn für Creator in einigen Ländern bedeutet dies, dass sie zunächst Abgaben an YouTube zahlen, dann an ihr eigenes Land und schließlich an die USA. Viele sagen nun, dass ihr Kanal damit nicht mehr rentabel für sie ist und überlegen, aufzuhören. So schreiben die User Serial Killer Documentaries und soundslikepizza beispielsweise:

I was looking for a good reason to quit and this just might be it. I will soon have to pay YouTube to upload videos.

lol, so let me get this straight, y’all already take 45% of total creators earnings now we’ll earn even less? I have almost a million subs and I’m making $600 a month already. This has turned from a dream career into an unsustainable shitshow, this is what I get for sinking 7 years into this platform.

YouTube empfiehlt Creatorn in jedem Fall, eine Steuerberatung aufzusuchen. Schließlich gibt es meist Möglichkeiten, die Abzüge aus anderen Ländern in der eigenen Steuererklärung geltend zu machen.

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