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Social Media Marketing
Reuters: Twitter-Konto gehackt

Reuters: Twitter-Konto gehackt

Arne Behr | 06.08.12

Reuters ist offenbar Opfer eines Hackerangriffs geworden, Unbekannte verschafften sich Zugriff auf ein Twitter-Konto der Nachrichtenagentur.

Die Kriege des 21. Jahrhunderts werden zunehmend digital geführt. Aktuellstes Beispiel des Informations-krieges ist die Kaperung eines Twitter-Accounts der Nachrichtenagentur Reuters am gestrigen Sonntag. Die offenbar politisch motivierten Hacker nutzten das Konto zur Verbreitung gefälschter Meldungen über den Bürgerkrieg in Syrien.

Bereits am letzten Freitag wurde die Blogging-Plattform von Thomson Reuters Corporation Opfer eines Angriffes über das Internet. Beide Vorfälle scheinen das Werk regierungsnaher Aktivisten zu sein und in direktem Zusammenhang zu stehen, da auch in diesem Fall Falschmeldungen über die Rebellen in Umlauf gebracht wurden.

Auf der Blogging-Plattform gab es unter anderem ein gefälschtes Interview mit Rebellenführer Riad al-Asaad. Darin kündigte der Kommandeur der Freien Syrischen Armee (FSA) an, seine Truppen würden sich aus der seit mehr als einer Woche umkämpften Metropole Aleppo zurückziehen.


Die FSA bestritt bereits in einer Erklärung die Existenz eines derartigen Interviews und beschuldigte die Assad-Regierung, hinter dem Angriff zu stehen: “Der Bericht wurde vom Regime erfunden, da die Nachrichtenagentur offensichtlich gehackt wurde.”

Bei dem gehackten Twitter-Account handelte es sich um @ReutersTech, der zeitweise in @ReutersME umbenannt wurde. Die Agentur bestätigte dies bereits.

In den Propaganda-Tweets ist unter anderem von schweren Verlusten und Rückzug der Rebellen aus den Kriegsgebieten die Rede. Zudem seien führende Köpfe der Bewegung wie Mustafa Al Sheikh, General der RSA, zu Tode gekommen. Und der politische Rundumschlag geht weiter mit dem Lieblingsziel Amerika. Beispielsweise hätten Sprecher des Weißen Hauses bestätigt, dass die USA seit den 80er Jahren die Al Qaida technisch und finanziell unterstützen. In einem anderen Tweet heißt es dann plötzlich, Präsident Obama habe jegliche weiteren Ermittlungen zum 11. September untersagt.

Um zusätzliche Glaubwürdigkeit zu erzeugen, sind die Tweets auf ein Video des US-Senders Fox News sowie zu einer Website, die für Verschwörungstheorien aller Art bekannt ist, verlinkt. Im Gegensatz zu den umgehend gelöschten Blogeinträgen sind die gefälschten Tweets bei @ReutersTech immer noch oder derzeit wieder abrufbar, wie auch ZDNet berichtet.

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