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Warum Netflix jetzt 12 eigene Grassorten bewirbt und verkauft
Screenshot aus der Kush-Ad für Disjointed, © Netflix

Warum Netflix jetzt 12 eigene Grassorten bewirbt und verkauft

Anton Priebe | 29.08.17

In der neuen Show Disjointed erwartet die Zuschauer Werbung für Cannabis. Am Wochenende gab es die von Netflix kreierten Sorten in L.A. tatsächlich zu kaufen.

Normalerweise können Netflix-User ihre Serien ohne Werbeunterbrechungen genießen. Für Disjointed drückt der Streaming-Service jedoch ein Auge zu und lässt die Clips der Macher gewähren. Dabei handelt es sich jedoch keinesfalls um plumpe Werbung, sondern um Satire, die auf US-amerikanische TV-Werbung abzielt. Das beworbene Produkt: Marihuana.

Satire-Werbung bei Disjointed auf Netflix

Hintergrund der Marihuana-Werbung ist der Start der neuen Show Disjointed. Die Serie, die am Freitag in den USA Premiere feierte, handelt von einer Cannabis-Aktivistin, die gemeinsam mit ihrem Sohn und einigen Freunden einen Coffeeshop betreibt und in das Marihuana-Business einsteigt.

Fast jede der zehn Episoden aus der ersten Staffel enthält einen dieser lustigen Werbeclips wie David Javerbaum, Schöpfer der Serie, Adweek gegenüber erklärt:

[…] I thought, people are used to watching this thing with ads—let’s come up with fake ads. It will make the shoot more ambitious, but let’s do it. I thought it would be funny to have marijuana-themed ads in the middle of the show.

Gleich in der ersten Folge nimmt die Show traditionelle Bierwerbung aufs Korn. Naturgewaltige Bilder mit schneebedeckten Bergen und reißenden Flüssen erinnern an ein Setting von Coors. Eine raue Stimme aus dem Off spricht über einigen Farmszenen vom Stolz und von hohen Standards, die das Cannabis-Anbauen seit 1873 mit sich bringt. Zwei Cowboys ziehen in beeindruckender Landschaft an ihrer Wasserpfeife und an dem Joint in der Hand. Am Ende kippt einer der beiden vom Pferd.

Kush-Werbung im Rahmen von Disjointed, © Netflix

In den anderen Episoden ziehen die Macher unter anderem Werbung für Versicherungen, Rasierer, Zigaretten und Infomercials durch den Kakao. Bei den beworbenen Marken handelt es sich allesamt um Fakes. Einzig eine Lay’s-Werbung, in der zwei Kiffer schweigend auf dem Sofa sitzen und Chips futtern, hat einen realen Bezug zur Markenwelt. Dabei ist Lay’s noch nicht einmal Sponsor. Javerbaum verrät, dass sie den Hersteller nicht gefragt, sondern einfach gemacht haben.

Lay’s-Werbung bei Disjointed, © Netflix

Leider sind die Fake-Ads von Disjointed nicht öffentlich. Adweek zeigt den Cowboy-Clip jedoch in voller Länge. Netflix gestattet im Trailer darüber hinaus einen kurzen Einblick in die Zigarettenwerbung bei Minute 0:45:

Netflix verkauft in Hollywood reales Cannabis

Gleichzeitig wartete Netflix am Wochenende mit einem PR-Stunt auf und vertrieb das Marihuana in Los Angeles tatsächlich selbst. Möglich machte dies eine Partnerschaft mit Coffeshops im Westen Hollywoods. So konnten insgesamt 12 eigene Sorten vertrieben werden, die allesamt auf verschiedene Netflix-Shows anspielen. Für Disjointed wurden gleich drei Marken kreiert: „Rutherford B. Haze“, „Omega Strain“ und „Eve’s Bush“. „Poussey Riot“ zielt auf die Show Orange Is the New Black ab.

Drei der Sorten, die von Netflix entworfen und verkauft wurden, © Netflix

Cannabis ist in Kalifornien jedoch noch nicht legalisiert, sondern lediglich auf dem Weg dorthin. Der legale Verkauf wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres möglich sein. Bis dahin ist Marihuana mit einem entsprechenden medizinischen Rezept zu erhalten. Aufgrund der Reglementierungen profitiert Netflix von dem Verkauf nicht – es handelt sich bei der Aktion also um einen reinen Werbegag.

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