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Social Media Marketing
Informieren, bewegen und unterhalten: So gelingt guter Social Media Content

Informieren, bewegen und unterhalten: So gelingt guter Social Media Content

Ein Gastbeitrag von Dr. Aaron Brückner | 04.04.24

Die Suche nach der Formel für guten Content im digitalen Zeitalter gleicht oft der Suche nach dem heiligen Gral. Welche drei Bausteine nicht fehlen dürfen, erfährst du im Artikel.

Was macht guten Content aus? Die Antwort auf diese Frage ist so alt wie die Rhetorik selbst. Schon Cicero lehrte uns die Bedeutung der drei Schlüsselelemente in jeder Kommunikation: Informieren, bewegen und unterhalten. Diese Elemente sind zeitlos und universell – und sie sind es, die auch heute den Kern guten Contents ausmachen.

Wenn man also einen Social-Media-Kanal aufbauen möchte, liegt die Formel für guten Content in der geschickten Verschmelzung dieser drei Elemente. Zentral ist dabei immer ein Grundsatz, der für jede Art von Content gilt: Orientiere dich an der Zielgruppe. Viele Unternehmen tappen immer noch in die Falle des Content-Narzissmus. Indem sie nur über sich selbst sprechen und vergessen, was ihre Follower wirklich interessiert. Das heißt: Verwandle das, was die Zielgruppe sehen soll, in das, was die Zielgruppe sehen will. Nur dann gelingt dir der Transfer von reinem Content zu einer Community. Wie das in der Praxis aussehen kann, demonstrieren die folgenden drei Beispiele.

Daniel Jung: Ein Meister des Informierens und Unterhaltens

Der YouTube-Kanal von Daniel Jung ist immer noch ein Paradebeispiel für informativen Content. Mit über 2.500 Videos, die komplexe mathematische Konzepte wie die PQ-Formel abdecken, erreicht Jung über 900.000 Abonnent:innen. Sein Erfolg liegt nicht nur in der Fähigkeit, schwer verständliche Inhalte zugänglich zu machen, sondern auch darin, diese mit Unterhaltung zu verknüpfen. Durch seinen charakteristischen Humor und visuelle Markenzeichen – wie sein ausgestreckter Arm samt Bizeps – schafft er es, Mathematik ansprechend und einprägsam zu präsentieren. Durch diese persönliche Note baut er eine emotionale Verbindung zu seiner Community auf: Das zeigt sich nicht nur an den Kommentaren, sondern auch am daraus entstandenen „Daniel Jung saved my life!“-Merchandise.



Echte Mamas: Bewegende Geschichten mit praktischen Tipps

Echte Mamas bietet mit Content auf verschiedenen Plattformen einen tiefen Einblick in die emotionalen und praktischen Aspekte des Mutterseins. Der Account baut auf Authentizität und teilt Geschichten, die echt und ungeschönt sind, was zu einer starken emotionalen Bindung mit der Zielgruppe führt. Neben der emotionalen Komponente liefert er wertvolle, praktische Ratschläge zu Themen rund um Schwangerschaft und Erziehung, wodurch Echte Mamas einen informativen Mehrwert bietet. Diese Dualität von emotional bewegendem und zugleich informativem Content hat eine engagierte Community von Müttern (eine Million Mitglieder) geschaffen, die sich verstanden und unterstützt fühlen kann.


Kinderhut: Unterhaltung mit Mehrwert

Das Dienstleistungsunternehmen im Kitabereich Kinderhut hebt sich durch unterhaltsame Inhalte hervor, die viele Menschen in ihrer Lebensrealität abholen. Ein Format ist beispielsweise „Kinderwörter raten“, das bewusst zum Start des TikTok-Kanals strategisch gewählt wurde, um die Zahl der Follower schnell wachsen zu lassen. Die ersten Videos des Formats erzielten zum Start jeweils über eine Million Views. Entscheidend für das Format war, dass die Inhalte leicht konsumierbar („snackable“) sind und gleichzeitig zum Mitmachen anregen. Diese Basis auf Unterhaltung wird mit informativen Elementen angereichert, wie zum Beispiel Erziehungstipps von Fachleuten. Die wachsende Community wird einbezogen, indem konkrete Fragen in neuen Videos beantwortet werden.*

@kinderhut_kitas

Wir haben Kindergartenkinder gefragt…🥰 #kindergarten #ichmachkita #kinderhut

♬ Originalton – Kinderhut Kitas | Erziehung

Was wir daraus lernen: Die IBU-Formel in der Anwendung

Diese Beispiele illustrieren, wie die Kombination von Informieren, Bewegen und Unterhalten – die IBU-Formel – in der Praxis umgesetzt werden kann.

  1. Überlege dir im ersten Schritt, welche Schnittmenge an Themen es gibt, die sowohl für dich als Unternehmen, als auch für deine Zielgruppe relevant sind.
  2. Entscheide dich anschließend dafür, welchen Schwerpunkt aus der IBU-Formel dein Content haben soll.
  3. Überlege dir passende Content-Formate, die auch die anderen beiden Elemente abseits deines Content-Schwerpunkts abdecken.

Um passende Content-Ideen zu entwickeln, helfen diese drei Fragen:

  1. Was ist das echte Problem oder Bedürfnis meiner Zielgruppe (Informieren)?
  2. Wie kann ich meinen Content so gestalten, dass er eine kurze, aber wirkungsvolle Ablenkung bietet (Unterhalten)?
  3. Wie kann ich durch meine Inhalte eine echte, emotionale Verbindung herstellen (Bewegen)?

Auf diese Fragen gibt es keine allgemeingültigen Antworten. Wer hätte nicht gerne die Zauberformel dafür, was Menschen bewegt, was sie zum Lachen bringt, was sie neugierig macht und was sie im tiefsten Inneren berührt? Inspiration dafür findet man aber zahlreich auf Social Media selbst. Zum Beispiel das Lösen eines Verständnisproblems in Kombination mit einem authentischen Markenzeichen (Daniel Jung), der offene und authentische Umgang mit einem tabubehafteten Thema (Echte Mamas) oder das Teilen von lustigen Situationen, die viele Menschen nachempfinden können und zum Mitmachen animieren (Kinderhut).

Am Ziel: Von Content zu Community

Zusammenfassend lässt sich sagen: Guter Content ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis einer durchdachten Strategie, die die drei Kernziele Informieren, Bewegen und Unterhalten clever miteinander verbindet. Marken, die diesen Grundsatz beherzigen, können sich nicht nur in ihren Märkten behaupten, sondern auch echte, langfristige Verbindungen zu ihrer Zielgruppe aufbauen. Diese Verbindungen sind in der heutigen schnelllebigen, informationsüberfluteten Welt wertvoller denn je.

* Transparenzhinweis: Die Social Attention GmbH hat Kinderhut beim Konzept und der Umsetzung begleitet.

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