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Social Media Marketing
Prognose: Fake Comments werden zunehmen

Prognose: Fake Comments werden zunehmen

Stephanie Ludermann | 18.09.12

Gartner prognostiziert, dass im Jahr 2014 etwa 10-15% aller Kommentare in sozialen Netzwerken von Unternehmen gekauft sein werden.

In der heutigen Zeit sind soziale Netzwerke für Unternehmen, Agenturen oder Onlineshops zu einem unverzichtbaren Kommunikationskanal geworden. Laut einer aktuellen Studie des Forschungs- und Beratungsunternehmens Gartner prognostiziert dieser allerdings, dass in den nächsten 2 Jahren rund 10-15 Prozent aller Kommentare bzw. Empfehlungen in sozialen Netzwerken von Unternehmen gekauft wurden.

Die Black Hats der sozialen Netzwerke

Das Thema „gekaufte“ Empfehlungen und Fans in sozialen Netzwerken wie beispielsweise Facebook, Pinterest oder Google+, wurde in den letzten Wochen häufig und heftig diskutiert. Es scheint beinahe so, dass Marketingverantwortliche ohne Skrupel durch Lockmittel wie Coupons, Promotions oder Geld positive Bewertungen und Follower einkaufen, ohne auch nur einmal über mögliche Nachteile oder damit verbundene Risiken nachzudenken. Diese Vorgehensweisen erinnern ein wenig an die Black Hat-Methoden diverser Suchmaschinenoptimierer, die sich anscheinend nun auch im Social Web mehr als wohlfühlen.

Ehrlich währt am längsten?

Während sich die einen darauf konzentrieren, die Aufmerksamkeit in Social Networks durch finanzielle Gegenleistungen zu erhöhen, bemühen sich andere darum, ihre Produkte oder Angebote auf seriösem Wege zu vermarkten. Die Zukunft sieht jedoch im Zweifelsfall anders aus, sagt auch Jenny Sussin, Marktforscherin bei Gartner:

Nachdem sich mehr als die Hälfte der Internet-Nutzer in sozialen Netzen bewegen, wetteifern die Unternehmen darum, ihre Fan-Basis zu erweitern, mehr Video-Abrufe zu erreichen, mehr positive Kritiken einzuheimsen als die Wettbewerber und um Likes zu betteln. Viele Marketingleute sind dazu übergegangen, für positive Bemerkungen mit Bargeld, Coupons und Werbegeschenken zu bezahlen bis hin zu zusätzlichen Klicks auf Youtube-Videos, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu erregen.

Gerade die Endverbraucher und potenziellen Kunden würden sich wahrscheinlich eher wünschen, dass alle Anbieter versuchen, positive Rezensionen über die organische Art und Weise zu produzieren.

Mit Konsequenzen muss gerechnet werden

In den USA reagieren bereits die ersten Institutionen auf derartige Machenschaften. Die FTC (US Federal Trade Commission) sieht in ein derartiges Vorgehen als irreführende Werbung und droht empfindliche Geldbußen und rechtliche Konsequenzen an. Gartners Vice President Ed Thompson warnt Organisationen ebenfalls vor anstehenden Konsequenzen und teilte mit:

Social Media Manager aus den Bereichen Marketing, Kundendienst und IT, die sich darum bemühen, mithilfe von Kommentaren, Fans und Likes die Reputation der Marke zu steigern, müssen sich der negativen Konsequenzen bewusst sein. Die Marketingchefs müssen abwägen zwischen dem Langfrist-Risiko erwischt zu werden, verbunden mit Strafzahlungen und Umsatz- und Imageeinbußen und der kurzfristigen Perspektive auf mehr Geschäft sowie den oft unethischen Geschäftspraktiken der Branche.

Alles in allem bleibt zu hoffen, dass sich die „Black Hat“-Methoden nicht durchsetzten und alle Unternehmen die in sozialen Netzwerken agieren ihre positiven Kommentare, Bewertungen und Empfehlungen von ehrlichen Usern generieren und nicht gegen Bezahlung.

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