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Social Media Marketing
Facebook löscht 120 illegale Gruppen- ein Tropfen auf heißem Stein?

Facebook löscht 120 illegale Gruppen- ein Tropfen auf heißem Stein?

Aniko Milz | 08.04.19

Nur wenige Stunden nach dem Hinweis eines Journalisten löschte Facebook 120 geschlossene Gruppen, die in illegale Aktivitäten verwickelt waren.

Vergangenen Donnerstag hat sich der Security Journalist Brian Krebs auf Facebook auf die Suche nach Gruppen gemacht, die gegen die Richtlinien der Plattform verstoßen. Er fand 120 geschlossene Facebookgruppen, deren Mitglieder untereinander kriminelle Dienstleistungen bewarben.

In einer zweistündigen Suche fand der Journalist 120 Cybercrime-Gruppen

Die illegalen Aktivitäten beinhalteten unter anderem Spamming, Kreditkartenbetrug und Identitätsdiebstahl. Nach einer, laut eigenen Angaben ca. zweistündigen Suche, stellte Krebs die gefundenen Gruppen in einem PDF zusammen und veröffentlichte die Entdeckungen auf seiner Seite. Viele der Gruppen waren leicht zu finden, denn sie machen schon in ihrem Namen keinen Hehl aus ihrer Funktion. „buying and selLing without any credit card online“ oder „Spam & Hacker, all tools free“ heißen die Gruppen mit insgesamt 300.000 Mitgliedern. Jeder mit einem Facebook Account könnte so leicht den fragwürdigen Gruppen beitreten. Der Algorithmus würde schnell weitere Gruppen mit ähnlichen Zielen vorschlagen und so das Problem verstärken.

Der Screenshot einer sehr aktiven Gruppe, die überwiegend mit Identitätsdiebstahl beschäftigt war. ©
KrebsOnSecurity

Erst nach den Hinweisen von Brian Krebs wurden Gegenmaßnahmen eingeleitet. Es wurde sich in wenigen Stunden um das Problem gekümmert und die 120 Gruppen gelöscht.

We investigated these groups as soon as we were aware of the report, and once we confirmed that they violated our Community Standards, we disabled them and removed the group admins. We encourage our community to report anything they see that they don’t think should be in Facebook, so we can take swift action,

gab Pete Voss von Facebook als Statement an den Journalisten.

Reicht Facebooks Reaktion?

So gerät Facebook wieder einmal stark in die Kritik: wie kann es sein, dass jeder Nippel sofort gebannt wird und solche Gruppen jahrelang (das Durchschnittsalter der Gruppen lag bei zwei Jahren) bestehen können? Es sollte Facebook schließlich möglich sein, diese Gruppen nach ihren Namen zu filtern und so zumindest die offensichtlichen unter ihnen frühzeitig zu löschen. Zum anderen stellt sich die Frage, was mit der Löschung der Gruppen getan ist. Solange nicht alle aktiven Mitglieder von der Plattform gebannt werden, können sofort neue Gruppen gebildet werden. Auch gab Krebs an, Gruppen mit einer Mitgliederanzahl unter 25 bei seiner Suche vernachlässigt zu haben; diesen könnten die Mitglieder aus den gelöschten Gruppen nun beitreten.

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