Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Social Media Marketing
Alles Käse. Oder: Social Media als Waffe

Alles Käse. Oder: Social Media als Waffe

Timo Appelles | 16.08.12

Ein kleines Familienunternehmen setzt sich gegen eine Supermarktkette zur Wehr. Auch mithilfe von Facebook.

In England tobt der Käsekrieg. Was ist passiert? Die Supermarktkette Morrisons hat angekündigt, den Cheddar-Käse des Familienunternehmens Wyke Farms aus dem Sortiment  zu nehmen. Und das, obwohl der Käse sich eigentlich gut verkauft und sogar schon einen Preis gewonnen hat. Der Grund für den Schritt liegt vermutlich bei den Kosten. Wyke Farms betont, dass es ein kleines Unternehmen sei, das versuche, ihren Bauern einfach mehr Geld für ihre Milch zu zahlen. Und da könne man mit den größeren Käseproduzenten einfach nicht mithalten.

Wie auch immer: Morrisons will den Käse ab September aus dem Sortiment nehmen. Und Wyke Farms reagiert: mit der Social-Media-Waffe. Via Facebook wandte sich das Unternehmen an die Kunden und bat um Unterstützung. Diese sollten „keep Wyke Farms in Morrisons“ auf die Facebook-Seite des Käseproduzenten posten. Und auch gleich via Twitter weitermachen, indem sie den Hashtag #keepwykeinmorrisons verwenden sollten.

Und jetzt? Kommt der Käse ins Rollen. Auf Twitter sprechen die User bereits von der „Cheese Social Revolution“ und verwenden Begriffe wie „Schande für Morrisons“. Erste Boykott-Aufrufe machen die Runde. Die Wyke-Farms-Seite auf Facebook verzeichnet bereits über 8600 Likes, nachdem es zu Beginn des letzten Wochenendes noch rund 5000 waren.

Ein Sprecher von Morrisons erklärte derweil, der Schritt, den Käse aus dem Sortiment zu nehmen, stehe im Zusammenhang mit dem Plan, das Angebot allgemein zu vereinfachen. Doch Erklärungen dieser Art scheinen die Käse-Fans nur noch weiter anzustacheln. Bei den Kommentaren des Online-Auftritts von The Grocer,  wo über den Fall berichtet wurde, häufen sich enttäuschte Stimmen – und Drohungen: „Wenn die meinen Käse nicht mehr anbieten, dann kaufe ich ihn halt woanders.“ Man darf gespannt sein, wie lang der Käse-Krieg noch andauern wird – oder ob bald der Frieden von Tilsit geschlossen wird.

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*