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Schäden in Milliardenhöhe: Was Adblocker die Branche bis 2020 kosten

Schäden in Milliardenhöhe: Was Adblocker die Branche bis 2020 kosten

Tina Bauer | 07.06.16

Adblocker verursachen Schäden in Milliardenhöhe. Die Konsequenz: Kosten müssen langfristig auf die Nutzer umgelegt werden.

Mit steigender Popularität von Adblocking steigen auch die Kosten für die Werbebranche. Experten haben verschiedene Zukunfts-Szenarien erstellt, bei denen die weltweiten Verluste sich bis 2020 im besten Fall auf 16 Milliarden Dollar belaufen. Im schlechtesten sind es 78 Milliarden.

Adblocker verursachen Schäden in Milliardenhöhe

Sehr wahrscheinlich wird die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen. Der schlechteste Fall nämlich, bei dem mit einem Verlust in Höhe von 78 Milliarden Dollar weltweit zu rechnen ist, basiert auf der Annahme, dass Publisher rein gar nichts gegen das Adblocking unternehmen. Auf der anderen Seite sind auch die genannten 16 Milliarden Dollar unrealistisch, denn sie bilden das genaue Gegenteil dessen ab: Die Publisher lassen nichts unversucht und greifen zu jedem Mittel, um Adblockern den Garaus zu machen.

So gehen die Wissenschaftler von Ovum davon aus, dass sich der Verlust bis 2020 bei einem Betrag in Höhe von etwa 43 Milliarden Dollar aufhalten wird: „There’s a significant opportunity to stem the losses and make things more manageable“, so Charlotte Palfrey, Senior Analyst bei Ovum, einem britischen Forschungsinstitut. Dieser Betrag käme laut Palfrey zustande, wenn Publisher ihre Chance ergreifen, die Situation wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Dazu zählen Bestrebungen, die Webseiten wieder schneller zu machen und von unnötigem Ballast zu befreien, so dass Banner Ads schneller laden und weniger störend wirken.

Contentsperren haben keine Zukunft

Nicht dazu zählt für die Wissenschaftler aber die derzeit recht beliebte Contentsperre: Mit dem Blocken von Artikeln bei aktiviertem Addon versuchen verschiedene Publisher weltweit die Nutzer dahingehend zu sensibilisieren, dass Adblocker ihnen Schaden zufügen und Werbung nun einmal ein gängiges Finanzierungsmodell für kostenlose Inhalte ist.

Those that do that are going up against might of the internet. There are thousands of developers happy to work for free in their spare time. It becomes a game of cat and mouse. Publishers would do better to lay aside that and focus on other initiatives, like developing their apps which won’t be as affected by ad blocking. – Charlotte Palfrey, Ovum

Publisher sollen demnach aufhören, Contentsperren einzusetzen, da Developer nichts lieber tun, als weiterhin Gegenmaßnahmen zu entwickeln, so dass die Inhalte trotz Adblockern weiterhin frei zugänglich sind. In ihren Augen tun sich Publisher mit dieser Vorgangsweise langfristig keinen Gefallen. Womit Palfrey auch recht hat: Das Problem kann nicht durch Symptombehandlung behoben werden.

Kostenpflichtige Inhalte bei zunehmendem Adblocking

Als Gefahr für eine positive Entwicklung sieht die Studie von Ovum allerdings die Mobilfunk-Anbieter, die derzeit ebenfalls ins Adblocking einsteigen und hier einen neuen Umsatzkanal schaffen: So beginnt etwa Three, ein britischer Provider, gerade mit der standardmäßigen Integration eines Adblockers in sein Angebot, um die Mobile Experience der Kunden zu verbessern. Mittels Whitelisting können Publisher sich allerdings davon ausnehmen lassen. Die Konsequenzen aus einer wachsenden Nutzung der Addons wären kostenpflichtige Angebote seitens der Publisher: Ob die User Adblocker dann auch noch so nützlich finden oder die Schuld wieder bei den Seitenbetreibern suchen, bleibt derweil fraglich.

Quelle: Digiday

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