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Top-Level-Domains: Wenn ein winziger Inselstaat auf einmal zum Giganten wird

Top-Level-Domains: Wenn ein winziger Inselstaat auf einmal zum Giganten wird

Anton Priebe | 11.03.16

Diese Weltkarte rückt die Machtverhältnisse auf der Erde in eine andere Perspektive. Sie zeigt Länder gemessen an der Anzahl ihrer registrierten Domains.

Die Anzahl der registrierten Domains wächst tagtäglich, doch nicht alle Teile der Welt vergeben im gleichen Maße Webadressen. Eine Karte rückt nun den Status der Digitalisierung der einzelnen Nationen in Perspektive.

Eine ungewohnte Sichtweise auf die Erde

Früher konnte jeder die Domain seiner Wahl noch umsonst registrieren, mittlerweile ist der Handel mit den Adressen ein lukratives Geschäft, mit dem einige Länder sogar ihren Staatshaushalt aufbessern. 1985 waren insgesamt drei Nationen online: die USA mit der Endung .us, Großbritannien mit .uk und Israel mit .il. Deutschland musste noch warten, bis 1986 die Top-Level-Domain .de zur Verfügung stand.

Heutzutage existieren zahlreiche Domainendungen, deren Anzahl Nominet näher unter die Lupe genommen hat. Das Unternehmen, dass die Vergabe der .uk-Adressen kontrolliert, zeichnet ein ungewöhnliches Bild der Welt, indem es die Flächen der Länder danach skaliert, wie viele Domains insgesamt auf diesen Staat angemeldet sind.

Die Welt gemessen an den registrierten Top-Level-Domains, © Nominet
Die Welt gemessen an den registrierten Top-Level-Domains, © Nominet

Europa wächst auf der Online-Weltkarte stark an, laut Nominet wird beispielsweise alle 20 Sekunden eine neue .uk-Domain registriert. Auf 10,6 Millionen Webadressen kommt das Vereinigte Königreich insgesamt. Deutschland kann sich hingegen mit 16 Millionen .de Domains behaupten und ist auf der Grafik vergleichbar mit China. Erwähnenswert sind darüber hinaus Russland und die Niederlande, die ebenfalls etwa gleich groß erscheinen.

Die USA schrumpfen zwar bedeutend, das liegt jedoch daran, dass Amerikaner eher auf .com Domains setzen – die weltweit häufigste Endung – und ihre unbeliebte Top-Level-Domain daher das Bild verfälscht. Es existieren zurzeit lediglich rund 1,7 Millionen .us Webadressen.

Die Karte verdeutlicht, wie gut manche Teile der Welt vernetzt sind und andere wie zum Beispiel Afrika in der Digitalisierung arg hinterherhinken – der Kontinent verschwindet beinahe.

Tokelau dominiert die Online-Welt

Für Überraschung sorgt eine Nation, die Vielen unbekannt sein dürfte: Tokelau. Das Inselatoll, das im Südpazifik mit gerade einmal 1.400 Einwohnern verortet ist, verfügt über 31 Millionen Domains mit der Endung .tk. Dies begründet sich in dem außergewöhnlichen Geschäftsmodell: Die Webadressen des Inselstaats sind unter bestimmten Voraussetzungen für jeden Interessenten zunächst 12 Monate lang umsonst zugänglich, danach werden sie kostenpflichtig. Beispielsweise muss für regelmäßige Aktivität gesorgt sein und es dürfen keine pornographischen Inhalte verbreitet werden. Falls eine Domain nach Ablauf dieser Zeitspanne nicht weiter übernommen wird, schaltet der Verwalter Dot TK von London aus Werbung darauf und monetarisiert den bestehenden Traffic. Dadurch soll Tokelau einen entscheidenden Anteil seines Bruttosozialprodukts generieren, stellt jedoch gleichzeitig auch eine gern genutzte Möglichkeit für Phishing-Websites zur Verfügung.

Die Karte vereint darüber hinaus noch einige Fun Facts, die nur auf der großen Version korrekt lesbar sind. Die hochauflösende Version (5000 x 2700 Pixel) findet ihr hier: The online world by Nominet.

Quelle: Nominet

Kommentare aus der Community

Daniel (Webgears) am 11.03.2016 um 09:36 Uhr

Tolle Karte. Als Österreicher muss ich jedoch sagen, dass die Position von Österreich nicht mit der geografischen Position der allgemein bekannten Weltkarte zusammen passt :) Deutschland hat keine Grenzen zu Italien.

Tut aber der beabsichtigen Darstellung nichts zur Sache :)

Antworten
Anton Priebe am 11.03.2016 um 10:06 Uhr

Hallo Daniel,

da hast du absolut recht, aber die geographische Genauigkeit ist aufgrund der Größenveränderungen ja auch an anderen Stellen durcheinander geraten. Österreich steht damit nicht alleine da ;-)

Grüße

Antworten
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