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Überzeugungskraft: Content Marketing braucht gute Prediger

Überzeugungskraft: Content Marketing braucht gute Prediger

Andreas Wieland | 22.11.16

"Die Praxis ist falsch und schlecht", pflegte Prof. Dr. Eugen Leitherer, Ordinarius für Marketing an der LMU München, zu sagen. Wer Content Marketing nach draußen tragen will, braucht daher Prediger-Qualitäten.

In der Online Marketing-Szene ist Content Marketing ein beinahe tot gerittenes Thema. Nicht so draußen in den Unternehmen. Da herrscht nach wie vor Handlungsbedarf. Was sind die Symptome? Zum Beispiel der rein produktorientierte Unternehmer? Der stolz auf seine Produkte ist und voraussetzt, dass es dafür Kunden gibt?

Stell Dir vor, du bist Content Marketing Berater. Wie überzeugst du einen Unternehmer mit einer reinen Produkt-Denke über den Sinn von Content Marketing? So könnte deine Argumentation aussehen.

Mit Content Marketing schaffst du Alleinstellung

Mit Content Marketing blickst du nicht auf dein Produkt, sondern auf den Kunden, für den dein Produkt eine Lösung darstellt.

  • Wer ist dieser Kunde? Wie tickt er?
  • Aus welchem Grund braucht er dein Produkt?
  • Was ist deine große Botschaft für ihn?
  • Differenzierst du dich mit dieser Botschaft? Ist sie etwas unerhört Neues?
  • Auf welchen Wegen bewegt sich dein Kunde, wenn er sein Problem lösen will und wenn er in Erwägung zieht, Produkte, wie deines zu kaufen?
  • In welche Häppchen verpackst du deine Botschaft?
  • Auf welchen Stationen im Entscheidungsprozess deines Kunden lieferst du deine Botschafts-Häppchen aus?

Echte Alleinstellung schaffst du dir mit einem umfassenden Verstehen deiner Kunden und deiner Botschaft. Alles Weitere leitet sich im Grund daraus ab. Machst du das besser als dein Wettbewerber, hast du die Nase vorn.

Im Prinzip ist das alles strategisches Marketing von früher, nur mit dem Unterschied, dass die Vielfalt der Kanäle mit den virtuellen Welten zugenommen hat.

Ist der Unternehmer halbwegs aufgeschlossen, wird er diese Argumentation verstehen.

Vor der Ernte kommt die Saat

Hörst du dich in der Praxis um, so wirst du bei einem wichtigen Prinzip im Content Marketing, dem „Prinzip kostenlos“ auf Unverständnis stoßen. Was? Wir können so etwas doch nicht kostenlos rausgeben? Was nichts kostet, ist nichts wert? Sind das die Killerphrasen, denen du draußen begegnest?

Hat dein Unternehmer-Kunde verstanden, dass die Kaufentscheidung seiner Kunden ein schrittweiser Prozess ist, sollte er das Prinzip kostenlos verstehen. Denn das „Prinzip kostenlos“ ist nichts anderes, als Investition in Kommunikation und Kundenbindung.

Und, ist das „Prinzip kostenlos“ wirklich so neu? Stell dir einen gelungenen TV-Spot vor mit Chancen auf Top-Platzierungen in Cannes. Auch so etwas ist Entertainment zum kostenlosen Konsumieren.

Neukunden und Stammkunden

Wenn dein Unternehmer-Kunde klug ist, wird er wissen, dass es leichter ist, einen Stammkunden zu halten, als einen neuen Kunden zu akquirieren.

Jetzt zeigst du ihm Wege, wie er mit geeigneten Botschaften und Content-Formaten seine Kunden halten kann. Und auf welchen Kanälen das am besten funktioniert.

Dann wird er den Sinn von Retention-Strategien im Rahmen einer Content Marketing Strategie verstehen.

Zeige dich von deiner besten Seite

Dein produktverliebter Unternehmer ist möglicherweise stolz auf seine Produkt-Kataloge und überragenden Messestände.

Ein schöner Anknüpfungspunkt, um ihn zu motivieren, in die Qualität seiner Botschaften und Content-Formate über sämtliche weiteren relevanten Kanäle zu investieren. Warum soll einer, der auf einen perfekten Auftritt nach außen Wert legt, bei den neuen Medien schludern?

Kein Sprint, eher ein Marathon

Wenn du ihm jetzt noch klar machen kannst, dass eine Content Marketing Strategie ein langfristiges Projekt ist, hast du gewonnen. Zeig ihm Beispiele von Marken, die viel Energie in Blogs investieren, die über top-gestylte Youtube Kanäle verfügen, täglich auf Twitter oder Facebook posten und dort vielleicht sogar Gruppen moderieren.

Dann wird er verstehen, dass das Ganze einer umfassenden Planung bedarf, und dass der Redaktionsplan für die eigene Website wahrscheinlich nur die Minimal-Lösung ist.

Du brauchst Prediger-Qualitäten

Wenn du jemals Kunden im Bereich Content Marketing beraten hast, wirst du bei diesen Zeilen vielleicht lächeln. Du wirst an deine beratungsresistenten Kunden denken und daran, dass du dich in solchen Situationen häufig wie ein Prediger in der Wüste fühlst. Aber Predigerqualitäten brauchst du. Aufgeschlossene Kunden benötigst du dafür allerdings auch.

Aber der aufgeschlossene Kunde profitiert von Content Marketing, weil es neue Möglichkeiten der Markenwahrnehmung bietet.

Wie ist euere Meinung zu Content Marketing und die Umsetzung in der Praxis?

Quelle: Content Marketing Institute

Kommentare aus der Community

Micha am 23.11.2016 um 09:03 Uhr

Meine Erfahrung ist, dass Beides zum Job dazu gehört – das Zuhören genau wie das Predigen. Je nach dem wie mein Gegenüber aufgestellt ist und wirklich an (auch mal nicht-konservativen) Ideen und möglichen Lösungen interessiert ist.

Antworten
Sandra Gärtner am 22.11.2016 um 18:24 Uhr

Ganz genau – die Botschaft ist noch nicht überall angekommen, aber man kann auch nicht von jedem Entscheider verlangen, die gelernte produktzentrische Perspektive innerhalb von kurzer Zeit in eine nutzerzentrierte umzuwandeln…
Das Mantra: Mit Content Marketing blickt man nicht nur auf sein Produkt, sondern auf den Kunden, für den das Produkt eine Lösung darstellt.

Wer ist dieser Kunde? Wie tickt er?
Aus welchem Grund braucht er das Produkt?
Welches sind relevante Themen und Mehrwerte für ihn?

Sie wissen es nicht? Wir von GreenAdz finden es gern zusammen mit Ihnen heraus!

Antworten
Andreas am 22.11.2016 um 18:19 Uhr

Content Marketing ist relativ. Nach meinen Erfahrungen braucht man keine Prediger-Qualitäten, sondern eher Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit zuzuhören. In der Regel erfährt man so wichtige Details zur Kundengruppe, auf die man allein nie gekommen wäre. Fachkompetenz braucht man auch nicht immer und ständig darstellen. Meist geht es um Sympathie und Authentizität. Welcher Content das rüber bringt ist oft egal, so meine Erfahrung im Bereich KMU.

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