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Technologie
Small Data – Wenn weniger mehr ist
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Small Data – Wenn weniger mehr ist

Tina Bauer | 07.01.15

Kleinere Unternehmen profitieren eher von Small Data als vom Datenvolumen des Big Data. Small Data ist weniger umfangreich, aber höchst relevant.

Glaubt man einer Studie des Marktforschungsinstitutes IDC aus dem Jahre 2011, verdoppelt sich das weltweite Datenvolumen alle zwei Jahre. Marketer werden mit Daten überflutet, infolgedessen es häufig schwer fällt, die wenigen relevanten Informationen heraus zu sondieren. Aber führt eine große Datenmenge auch zu einem besseren Resultat oder stiftet sie eher Verwirrung?

KMU könnten von Big Data profitieren

Das Ertragsgesetz hat uns gelehrt, dass ein Zuviel unter Umständen nachteilig sein kann. Für große Konzerne oder Unternehmen mit ausreichenden Ressourcen zur Auswertung macht Big Data natürlich Sinn aufgrund der riesigen Datenmengen, die über jeden einzelnen Nutzer verfügbar sind. Aber für KMU, die über keinen Datenspezialisten verfügen und technisch nicht vollends ausgerüstet sind, kann Small Data von erheblichem Vorteil sein. Von daher ist es gut möglich, dass wir in Zukunft noch viel von Small Data hören werden. Jess Hassemer, Chief Product Officer bei Trueeffect, definiert Small Data wie folgt:

Small data is the smaller data sets that a single organization collects about its customers. It encompasses the few pieces of information that become extra-valuable in affecting customer response.

Mittelständische Unternehmen können im Hinblick auf die Ansprache ihrer Zielgruppe durchaus große Vorteile aus Small Data ziehen, denn die relevanten Daten sind leichter zu ermitteln, wenn die Datenmenge überschaubar ist. Zudem macht Big Data bei einem sehr spezialisierten kleinen Unternehmen schlichtweg wenig Sinn, denn diesen genügen wenige Eckdaten in den meisten Fällen zumeist vollkommen. Small Data liefert den Unternehmen beispielsweise Daten, wenn ein User die Webseite das erste Mal oder mehrfach besucht hat und ermöglicht die Nutzung dieser Informationen zum Retargeting oder zur Neukundengewinnung.

Small Data – Big Gain

Die für das Unternehmen relevantesten Informationen über den User werden erfasst, wie etwa:

  • der letzte Besuch
  • die Häufigkeit der Besuche eines Nutzers
  • die durchschnittliche Höhe des ausgegebenen Betrages
  • welche Produkte er am häufigsten kauft
  • welches Produkt er sich zuletzt angeschaut hat

Diese Daten sind umfangreich genug, um damit arbeiten zu können. So lässt sich auf Grundlage der empirischen Daten darauf schließen, dass Kunde X die Webseite regelmäßig Anfang des Monats besucht und welche Artikel er kauft. Ebenso lässt sich die Klick-Historie nachvollziehen, das übliche durchschnittliche Budget sowie der Kauf eines schwarzen Mantels, weshalb der Kunde aller Wahrscheinlichkeit nach beim nächsten Besuch keinen schwarzen Mantel mehr kaufen wird. Diese wenigen Daten liefern alle relevanten Informationen, die der Webseitenbetreiber über seine Kundschaft benötigt.

Mit Small Data arbeiten

Für Small Data benötigt man keine große Technik. Simple Tracking-Systeme oder eine bloße Segmentierung von Daten können schon viele gute Ergebnisse erzielen. So lassen sich angelehnt an das Nutzerverhalten ab dem Login auch Produkte kategorisieren und Unterseiten erstellen, ohne auf komplizierte Technik angewiesen zu sein. Die vorhandenen Daten können mit Small Data schneller und effektiver ausgewertet werden, denn die Unternehmen erhalten nur Informationen über ihre Nutzer, die für sie wirklich relevant sind.

Mittelständische Unternehmen sind mit diesen wenigen, aber ausreichenden Schlüsselinformationen in der Lage, das Nutzerverhalten vorauszuberechnen und ihr Angebot auf diese Weise zu personalisieren. Dafür müssen sie nicht auf Big Data und die damit einhergehende Armada an Datenspezialisten und teurer Technik zurückgreifen. Mit der Nutzung der vorhandenen Daten, sparen sie ebenfalls große Kosten. Nicht zuletzt profitieren auch die User von einer verringerten Daten-Sammelwut von Unternehmen.

Quelle: Ad Age

Kommentare aus der Community

Alexander Kouba am 07.01.2015 um 17:40 Uhr

Weniger ist wirklich oft mehr. Guter Artikel!
Liebe Grüße
Alexander Kouba

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