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Büroalltag
Personalprobleme im Online Marketing

Personalprobleme im Online Marketing

Marc Stahlmann | 15.11.12

Für Unternehmen ist es besonders schwer fähige Mitarbeiter aus der Online Marketing Branche zu rekrutieren. Ursachen, Probleme, Lösungen.

 

Besonders im Personalbereich herrscht eine große Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot. Nahezu jedes Unternehmen hat große Probleme bei der Personalbeschaffung für Positionen mit Online-Marketing Bezug. Es herrscht ein massiver Mangel. Keine Branche ist in den letzten Jahren derart stark gewachsen, es können gar nicht alle vorhandenen Stellen mit qualifizierten Mitarbeitern besetzt werden.

Social Media Manager, SEO Manager, SEA Manager, Affiliate Manager, Conversion Optimizier, E-Mail Marketing Manager, Mobile Marketing Manager usw.

Der Mangel an Mitarbeitern liegt zu großen Teilen auch an der noch neuen Branche, es gibt zu wenige Arbeitnehmer, die seit langer Zeit einen derartigen Beruf ausüben. Wie auch, wenn die meisten der Berufe bzw. Berufsbezeichnungen von Positionen in der Online Marketing-Branche nur in wenigen Fällen überhaupt länger als 5 Jahre existieren. Im Vergleich zu anderen Branchen und Berufen ist dies natürlich schwindend gering.

So zeigen z.Bsp. die Suchanfragen bei Google nach:

Mobile Marketing Manager

mobile marketing manager

 

 

 

 

Die ersten Anfragen zum Keyword „Mobile Marketing Manager“ zeigen sich bei Google zum ersten Mal ab Ende des Jahres 2006 und dann erst wieder Mitte 2007. Diese Angaben scheinen realistisch, denn bereits 2006 gab es eine durchaus hohe Verbreitung von Smartphones mit der Symbian Plattform. 2007 erschien das erste iPhone und leitete den bis heute andauernden Smartphone Trend ein.

Social Media Manager

 

 

 

 

Das Thema Social Media, insbesondere StudiVZ und Facebook generierten ab 2007 eine breite Aufmerksamkeit, diese dauert bis heute an. Für StudiVZ ist die Bekanntheit natürlich heutzutage erheblich geringer. Da es Anfang 2008 die ersten, vereinzelten Erwähnungen des Begriffs „Social Media Manager“ gibt, ist stark davon auszugehen, dass es diese Berufsbezeichnung bzw. diese Tätigkeit nicht länger als 5 Jahre gibt.

SEO Manager und SEM Manager

 

 

 

 

 

Die ersten SEM Manager wurden bereits Mitte 2005 gesucht, während SEO Manager erstmals Ende 2007 gesucht wurden.

Fehlende Kompetenzen in der Beurteilung einer Stelle

Ein weiteres Problem bei der Personalbeschaffung ist die nicht vorhandene Kompetenz Online-Marketing zu beurteilen und in geeignete Teile zu zerlegen. So suchen Unternehmen häufig nach dem alleswissendem Online-Marketing Manager. Es mangelt an Wissen, welche Kompetenzen und welches Know-How ein Bewerber überhaupt erfüllen muss, um für eine bestimmte Stelle geeignet zu sein. Es fällt Unternehmen, die bislang keinen direkten Bezug dazu haben, natürlich schwer sich im Online Marketing zu positionieren, ohne vorhandenes Vorwissen fällt die adäquate Personalrekrutierung dabei sicherlich noch schwieriger.

Für Unternehmen mit starkem Online Bezug wie z.Bsp. Online Marketing-Agenturen, die durchaus internetaffine Startup Branche oder auch E-Commerce Unternehmen fällt es nicht schwer genau zu wissen wer gebraucht wird und welche Fähigkeiten dieser mitbringen sollte. Nein, es fällt hier viel schwerer geeignete Kandidaten ausfindig zu machen.

Eigenes Netzwerk und Züchtung

Viele Unternehmen aus der Online-Marketing Branche verlassen sich bei der Stellenbesetzung zumeist auf das eigene Netzwerk oder Experten züchten sich ihre Mitarbeiter selber. Vor allem Praktikantenstellen dienen in dieser Branche häufig dem Zweck der Eigenzüchtung. Jedoch gestaltet sich die Rekrutierung von geeigneten Praktikanten doch häufig schwieriger als eventuell erwartet. Einige Recruiter bzw. Geschäftsführer schwören auf ihre eigenen Hochschulkontakte. Doch diese zu pflegen und anzuzapfen kostetet viel Zeit. Praktikanten sollen in der Regel meist schon einen großen Fundus an fundierten Spezialwissen bereit halten, dies verkleinert die Zielgruppe und erschwert die Suche und Auswahl zusätzlich. Im Laufe des Praktikums kristalliert sich dann heraus, wie hoch die Lernkurve ist. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die Lernkurve die Rentabilitätskurve in absehbarer Zeit, für die ausgeübte Tätigkeit, übersteigt, werden Praktikanten des Öfteren direkt übernommen und bei Möglichkeit als volle Arbeitskraft eingesetzt.

Die angesprochenen, fehlenden Kompetenzen besonders für Unternehmen ohne direkten Online Marketing-Bezug äußern sich zumeist auch durch die falsche Wahl der Rekrutierungsmöglichkeiten. Häufig werden die falschen Kanäle angezapft wie z.Bsp. Stellenausschreibungen in herkömmlichen Zeitschriften. Es ist klar, dass dort wenig bis gar keine potentiellen Arbeitnehmer erreicht werden und schon gar keine Angestellten, die nicht direkt auf Jobsuche sind. Die junge Generation, insbesondere die, die nicht direkt auf Stellensuche sind, schauen nun mal nicht mehr in einer Tageszeitungen nach Arbeitsstellen. Der Streuverlust wird dort viel zu groß sein. Besser sind da schon Ausschreibungen in Internetportalen oder speziell über die Business-Plattform XING. Bei Ausschreibungen in großen Internetportalen werden allerdings erneut nur Personen angesprochen, die aktiv auf der Suche nach Arbeit sind. Ohne Grund sind in den letzten Jahren auch vermehrt Recruiter bzw. Headhunter aus dem Boden geschossen, die sich vornehmlich um diese Branche kümmern. Die Branchenkenntnisse und die Netzwerke sind häufig schon ein großer Vorteil bei der richtigen Auswahl und Ansprache des potentiellen Personals.

Online Marketing JobsUnser Portal ist sich diesen Zuständen im Personalbereich bewusst und versucht Unternehmen als auch Arbeitnehmer zu unterstützen. In unserer Jobbörse werden systematisch nur Positionen mit Online Marketing Bezug ausgeschrieben und über alle verfügbaren Kanäle verbreitet um besonders auch Personen anzusprechen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind. Dazu zählt die eigene Seite, der RSS Feed, der Newsletter sowie die Social Media Kanäle Facebook und Twitter. Zusätzlich wird aktiv Marketing auf Bewerber Seite betrieben um sicherzustellen, dass die ausgeschriebenen Jobs auch eine ausreichende Reichweite erzielen.

Einfach mal ausprobieren: OnlineMarketing.de/Jobs oder Kontakt aufnehmen: Kontaktmöglichkeiten – wir helfen dabei geeignete Kandidaten zu finden.

Gute Leute in dieser Branche sind niemals arbeitslos

Diese Aussage hat durchaus bestand und seine Daseinsberechtigung. Wer in der Branche gute Arbeit leistet wird immer in einem festen Verhältnis stehen, damit sind auch Startup Tätigkeiten oder eigene Unternehmungen gemeint. Die Nachfrage nach Personen mit Erfahrung ist groß, höher als die Anzahl der tatsächlich vorhandenen, fähigen Personen. Die Entwicklung der Branche, der Arbeitnehmer und der Arbeitsnachfrage wird eine spannende Angelegenheit. Fakt ist, die Rekrutierung in der Branche läuft auf Hochtouren und es kommen immer mehr Menschen hinzu.


Wie sind eure Erfahrungen? Gehälter zu hoch, zu niedrig? Können die Stellen ausreichend besetzt werden? Gerne aus Mitarbeiter- und Unternehmenssicht.

Kommentare aus der Community

Marcel am 20.11.2012 um 10:53 Uhr

Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Viele Unternehmen kennen sich selbst viel zu wenig aus mit der eigentlichen Materie und stampfen daher teilweise tatsächlich absurde Stellengesuche aus dem Boden.

Gerne nicht älter als 28, dabei aber jedoch bitte 10 Jahre Berufserfahrung, abgeschlossenes Studium etc. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Antworten
Aja am 20.11.2012 um 08:26 Uhr

Ich stelle in Bewerbungsverfahren leider fest, dass ich (und auch Kommilitonen) permanent vor verschlossenen Türen stehe. Ich suche eine Anstellung im Online Marketing Bereich als Absolventin und finde einfach keinen Einstieg, da mir die so oft genannte „mehrjährige Berufserfahrung“ fehlt. Das ich motiviert bin und schnell dazu lerne scheint leider niemanden zu interessieren. Praxiserfahrung während des Studiums, als auch meine externe Abschlussarbeit in einem Großkonzern oder private Projekte helfen hier ebenfalls nicht weiter. Alle Welt redet von Fachkräftemangel, aber keiner traut sich das Risiko einzugehen Absolventen einzustellen. Hier wünsche ich mir mehr Mut seitens der Arbeitgeber (über Praktika hinaus). :)

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Andi am 20.11.2012 um 08:22 Uhr

Ich habe das Gefühl man ist in dieser Branche entweder selbst Unternehnmer oder eben Pleite. Wer soll denn die Mieten in Städten wie München noch bezahlen? Ein SEO Manager bei einer Agentur bestimmt nicht. Könnte ich mich nochmal entscheiden, würde ich heute vermutlich in die IT Beratung gehen. Dabei bin ich von fachlicher Seite her eigentlich sehr zufrieden mit meinem Job als SEO Manager. Auch die Atmosphäre und die Leute, die in der Branche arbeiten sind super. Ich kenne auch andere Leute, die gerne in der Branche arbeiten würden, es aber wegen mangelnder Bezahlung nicht machen. So viel zum Personalproblem ;-) Das ist wirklich hausgemacht…

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Atilla W. am 17.11.2012 um 22:27 Uhr

Moin, sag mal, hast du eine Idee, warum es zwischen 2006 und 2007 einen derart hohen Peak für Mobile Marketing Manager gab, der aber augenscheinlich nur wenige Wochen hielt und weder langsam anwuchs noch langsam abflaute, sondern plötzlich da und dann auch sofort wieder weg war? Grüße

Antworten
Marc Stahlmann am 19.11.2012 um 10:02 Uhr

Hallo Attila,
gute Frage, dazu kann ich nur Mutmaßungen anstellen. Der Begriff „Mobile Marketing“ war 2006 Trending Topic und den mobilen Geräten wurde eine blühende Zukunft beschert. Da haben die „Experten“ anscheinend goldrichtig gelegen :)
Die Grafik verdeutlicht ja zu mindest trotzdem, dass diese Berufsbezeichnung nicht sonderlich alt ist.
Beste Grüße
Marc

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Kjell am 15.11.2012 um 23:51 Uhr

Die Erfahrung zeigt, dass trotz der hohen Nachfrag nur wenig Unternehmen bereits sind für Spezialisten mit langjähriger Berufserfahrung auch ein entsprechendes Gehalt zu bezahlen – beispielsweise im E-Mail Marketing. Hier gibt es wenige offene Positionen und für spezialisten mit langjähriger Berufserfahrung ist ein angemessenes Gehalt kaum durchsetzbar- lieber stellen Unternehmen jemanden ein, der „mal was mit Newsletter gemacht hat“. Die hohen Anforderungen wie Lifecycle Marketing, komplexe Systemintegrationen oder auch dauerhafte Conversion-Optimierung sind den meisten Unternehmen nicht bewusst. Dei richtige Umsetzung bedingt hier einer eingehender Praxiserfahrung und entsprechendes Know-How. Das Potenzial ist hier z.B. noch sehr hoch.

Antworten
Sebastian am 15.11.2012 um 15:41 Uhr

„So suchen Unternehmen häufig nach dem alleswissendem Online-Marketing Manager.“

Das beschreibt eigentlich schon alles. Zumindest für die Unternehmensseite. Große Konzerne rekrutieren Personen, die tolle Finanzabschlüsse haben und tolle Titel tragen, aber keinerlei Kenntnis im Bereich selbst mitbringen und denen es an Kreativität mangelt, die essentiell für Online-Marketing ist. Oder man nimmt jemanden aus der Poststelle, der „sich für’s Internet interessiert“ und denkt, daß das schon passen würde. Das ist einfach weniger zeitintensiv und praktisch.

Das Problem der Agenturen liegt meist beim Gehalt. Schlechte Bezahlung treibt die Angestellten weg oder auf Kundenseite. Mit wenig Geld zufrieden sind Praktikanten, die zuwenig Erfahrung haben.

Bisher habe ich bei schriftlichen Bewerbungen gemerkt, daß es nahezu sinnlos ist, sich bei Unternehmen/Konzernen zu bewerben. Agenturen sind da schon anders, aber wie erwähnt zahlen die meisten einfach äußerst schlecht. Ein Netzwerk aufzubauen und sich auf Kongressen und Events bemerkbar machen, scheint effektiver zu sein. Erfolgversprechend war das Ganze bisher aber auch nur bedingt.

Unternehmen fehlt einfach der Mut, neue Leute reinzuholen, Leute, die vlt. auch mehr auf dem Kasten haben und gegen die man blass aussehen könnte.

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Kjell am 15.11.2012 um 23:59 Uhr

In der Tat, was Start-Up Unternehmen und Agenturen Mitarbeitern bezahlen entspricht noch lange nicht dem was geleistet wird. In grossen Unternehmen hingegen ist mit adäquaten Gehältern zu rechnen, es gibt jedoch noch viel zu wenig Stellen – wer kann sich schon ein Leben in München oder Hamburg leisten wenn es dort nur schlechbezahlte Jobs in Agenturen oder Start-Ups gibt?

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Peter am 15.11.2012 um 15:00 Uhr

Mir scheint das eigene Netzwerk immernoch am wertvollsten. Wer allerdings keins hat oder nur in anderen Branchen hat sicherlich Probleme.

Mein Job nennt sich tatsächlich Seo Manager undvon den Zeiten her passt es schon sehr gut. In letzter Zeit fällt mir häufig wieder auf, dass SEO im allgemeinen irgendwie mit Abzocke und Unseriosität assoziert wird. Ohne Grund.

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