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Online Marketing Rockstars: Polit-Showdown und Influencer
Matias Döpfner, Axel Springer auf der Bühne der OnlineMarketingRockstars

Online Marketing Rockstars: Polit-Showdown und Influencer

Ralf Scharnhorst | 22.03.18

Der Einlass zur Halle wird gesperrt – Show gehört dazu, denn drinnen ist noch Luft. Unser Gastautor Ralf Scharnhorst berichtet vom ersten Tag der OMR in den Hamburger Messehallen.

Die Diskussion kommt sofort auf den Punkt: EU-Kommissions-Vizepräsident und Digitalkommissar Andrus Ansip beginnt: Wir hätten 65 unterschiedliche Datenschutz-Regeln in der EU, hier will er aufräumen. Die Unternehmen hätten ihn darum gebeten, Daten stärker nutzen zu dürfen. Dagegen hat er nichts einzuwenden, sofern die Nutzer dem zustimmen: deshalb der Wandel vom Opt-Out zum Opt-In.

Diese gute Absicht würde den kleinen und mittleren Unternehmen in der EU ernsthaft schaden, erwidert Mathias Döpfner. Der Vorstand von Axel Springer zählt sein Unternehmen hierbei zu den mittleren im Vergleich zu den großen Internet-Konzernen aus den USA. Er will die 3rd-Party-Cookies erhalten, mit denen Axel Springer Geld verdient. Facebook und Google sind darauf nicht angewiesen. Ihren Nutzern gegenüber sind sie 1st Party und haben permanent eingeloggte User.

Dagegen wehrt sich Andrus Ansip.

Alle Anbieter müssten den Nutzer nach dem Einverständnis zur Datenverarbeitung fragen. Er verstünde nicht, warum das den europäischen Anbietern nicht gelingen sollte, den Giganten aus den USA jedoch schon.
Florian Heinemann erklärt es ihm: die europäischen Unternehmen hätten es einfach nicht geschafft, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die den Nutzer so eng an den Service binden wie Facebook oder Google.
Am Ende bleibt es bei einem „unentschieden“.

Was gab es noch zu sehen? Influencer. 

Nun zu etwas völlig anderem: Sally aus Markthäusel, mit bürgerlichem Name Saliha Özcan, hat Lehrerin studiert und schon immer gerne gekocht und gebacken. So begann Ihr Hobby, Rezepte-Videos auf YouTube zu stellen.

Sally kocht und backt auf YouTube
Sally kocht und backt auf YouTube

Nach einem Jahr bekam „Sallys Welt“ so viele Views, dass sie 70 Euro von YouTube bekam. Inzwischen ist sie der größte Food-Kanal Europas mit 1,3 Mio. Abonnenten. Aber es begann kleiner und mit vielen Anekdoten. Ihre Videos halfen einem Händler, innerhalb von zwei Wochen 800 Küchenmaschinen von KitchenAid zu verkaufen. Das fiel dem Hersteller Whirlpool auf, der den Händler daraufhin nicht mehr beliefern wollte. Der in der Küche gedrehte YouTube-Spot passe nicht zur CI der Marke. Man fand einen Kompromiss: der Hersteller gestattet dem Händler, die Maschinen auszuliefern, wenn daraufhin das Video von YouTube verschwindet.

Ein halbes Jahr später klopft Konkurrent Kenwood bei ihr an. Nachdem deren Küchenmaschine im Video ist, steigt ihr Absatz um 25 Prozent. KitchenAid zog später nach und ist jetzt auch wieder bei Sally’s dabei. Und das ist es auch schon, das Happy End für den ersten Tag des Online Marketing Rockstars Festival.

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