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E-Commerce
Hunde statt Schnäppchen: Amazon bricht beim Prime Day zusammen

Hunde statt Schnäppchen: Amazon bricht beim Prime Day zusammen

Anton Priebe | 17.07.18

In den USA häufen sich die Berichte über Probleme zum Start des diesjährigen Prime Day. Während sich die User ärgern, verkündet der Versandriese fröhlich sein Umsatzwachstum.

Der Amazon Prime Day hat sich mittlerweile als festes Event im E-Commerce etabliert und verspricht haufenweise Schnäppchen. Doch im Heimatmarkt USA brachen beim gestrigen Start bereits nach wenigen Minuten die Server ein. User bekamen statt begehrten Produkten auf Amazon.com jede Menge niedliche Hunde zu Gesicht.

Serverprobleme zum Amazon Prime Day füllen Twitter mit Hundefotos

Um 3.00 PM ET fiel der Startschuss zum 36 Stunden langen Shopping-Marathon und schon nach zehn Minuten begann Twitter heiß zu laufen. Die meisten Nutzer posteten Fotos von Amazons Hunden, die eigentlich dazu gedacht sind, die verärgerten Kunden auf Fehlerseiten aufzuheitern. Jetzt wurden sie zum Symbol für die überlasteten Server. Die US-Medien überschlugen sich mit Berichten und theoretischen Umsatzeinbußen. Downtime geht für Amazon schnell in die Millionenhöhe. Adweek nutzte dagegen die Gunst der Stunde und stellte die Amazon-Hunde vor.

Nutzer sind verärgert und Amazon reagiert gelassen

An der Westküste waren App und Website teilweise komplett down. Laut Marketing Land reichte die Spanne von fehlerhafter Suche über Check-Out-Probleme und nicht eingepreiste Rabatte bis zum Totalausfall der Seite. Erst zwei Stunden später meldete sich Amazon mit einem offiziellen Statement.

Die Panne ist besonders ärgerlich für Kunden, die es auf die Blitzangebote abgesehen hatten. Diese sind teilweise nur sehr kurz verfügbar. Unter dem wenig sensiblen Tweet des Unternehmens häufen sich die Anfragen nach Kompensationen. Amazon hüllt sich bisher in Schweigen, eine Reaktion ist aber auch unwahrscheinlich.

Wachstum trotz Ausfällen und Streiks – Amazon ist nicht zu bremsen

Nach eigener Aussage wurden in der ersten Stunde nach Start trotz der Serverprobleme mehr Waren verkauft als in den ersten vier Stunden des Vorjahres-Events. 3,4 Milliarden Dollar Umsatz waren prognostiziert, was einen Uplift von 40 Prozent im Vergleich zu 2017 bedeutet. Inwiefern Amazon an dieses Ziel anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. Immerhin läuft der Prime Day erstmals über 36 Stunden, also sechs Stunden länger als 2017.

Interessanterweise betrafen die technischen Schwierigkeiten nicht nur Amazon.com, sondern auch die Verbindung zum hauseigenen Sprachassistenten Echo sowie die Videostreaming-Plattform Prime. Auch der Cloud-Dienst Amazon Web Services hatte global mit Problemen zu kämpfen. Allein die Smile-Variante, Amazons Spendenplattform, funktionierte tadellos, wie Bloomberg berichtet. Laut Experten deute dies alles auf einen Fehler im Content Distribution Network hin.

Auch europäische Kunden müssen sich auf Ärgernisse einstellen, wenn auch nicht technischer, sondern logistischer Natur. Ver.di rief hierzulande zum Streik auf, um für einen Gesundheitstarifvertrag zu demonstrieren. Sechs Standorte des Versandriesen in Deutschland sind betroffen. In Spanien bietet sich ein ähnliches Bild.

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