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Mobile Marketing
Gute Nachrichten: Finanzieller Schaden durch Ad Fraud Apps um 30 Prozent gesunken

Gute Nachrichten: Finanzieller Schaden durch Ad Fraud Apps um 30 Prozent gesunken

Nadine von Piechowski | 29.07.20

Ein neuer mobile Ad Fraud Report lässt eine positive Entwicklung erkennen. Durch einen Rückgang des Ad Frauds bei der App-Installation konnte ein finanzieller Schaden von 1,6 Milliarden US-Dollar vermieden werden.

Der Attributions- und Marketinganalytics-Anbieter AppsFlyer veröffentlichte den Report „The State of Mobile Ad Fraud – 2020 Edition”. Aus dem Bericht lassen sich positive Entwicklungen absehen. So ist sich eine Mehrzahl der Mobile-Werbetreibenden zunehmend der Gefahren durch Ad Fraud bewusst. Dieses gesteigerte Bewusstsein führte dazu, dass die Betrugsrate bei der Installation von Apps auf 13,2 Prozent gesunken ist – um ganze 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch zeigt der Bericht auf, dass der Ad-Betrug auf Android-Geräten mehr als 4,5-mal höher ist als auf iOS Devices. Ein weiteres Ergebnis aus der Analyse von AppsFlyer: Der finanzielle Schaden, der durch mobile Ad Fraud entstanden ist, beläuft sich im ersten Halbjahr 2020 auf 630 Millionen US-Dollar. Ben Jeger, Managing Director Central Europe bei AppsFlyer, erläutert die Entwicklung auf dem App-Markt

Die Mehrheit der App Marketer ist mittlerweile für das Thema Fraud sensibilisiert. Dank einer erhöhten Wachsamkeit innerhalb des Mobile-Ökosystems können Betrugsversuche besser denn je abgewehrt werden: Die Anzahl der Fraud-Fälle im letzten Jahr hat über alle Genres hinweg einen Tiefpunkt erreicht. Aber es gibt nicht nur gute Nachrichten: Während des Pandemie-bedingten Lockdowns stieg die Fraud-Rate wieder an. Marketer fuhren in der Zeit von März 2020 bis April 2020 aggressivere Marketing-Kampagnen, um Kunden in der erhöhten Nachfragezeit zu erreichen. Das hat wiederum Fraudsters auf den Plan gerufen, die sich ein großes Stück vom Kuchen nehmen und wieder hohe Gewinne einfahren wollten.

Europa: Vor allen Dingen Finanz- und Shopping-Apps von Ad Fraud betroffen

Europa kommt beim Thema Ad Fraud sehr gut weg. Denn hier liegt die Fraud-Rate im Jahresschnitt 80 Prozent niedriger als der Weltdurchschnitt. In Deutschland liegt der Tiefpunkt des Anteils betrügerischer Installationen bei sechs Prozent im Februar und März 2020 gegenüber dem Weltdurchschnitt von 13 Prozent im gleichen Zeitraum. Am erfolgreichsten im Kampf gegen den Betrug sind die Gaming Apps. Her liegt die globale Betrugsrate bei gerade mal 3,8 Prozent, während sie sich bei Nicht-Gaming-Apps weltweit bei 32 Prozent einpendelt. In Europa sind hierbei vor allen Dingen Apps aus dem Finanz- (50 Prozent) und Shopping-Bereich (30 Prozent) von Ad Fraud betroffen. Dies ist augenscheinlich auf die höheren CPIs (Cost per Install) und größere Marketingbudgets zurückzuführen.  

© AppsFlyer

Mobile Ad Fraud Report: Post-Attribution Fraud nimmt zu

In dem Mobile Ad Fraud Report wird außerdem deutlich, dass Bot-Angriffe weiterhin dominieren. 62 Prozent der betrügerischen Installationen sind das Ergebnis von Bot-Attacken. In Deutschland sind drei Viertel der Fraud-Angriffe auf Bots zurückzuführen.

Neben des gesteigerten Bewusstseins und der damit einhergehenden Minderung des finanziellen Schadens, zeigt der Ad Fraud Report auch eine besorgniserregende Entwicklung auf: Der Post-Attribution Fraud nimmt zu. Es handelt sich hierbei um Installationen, die nicht in Echtzeit blockiert werden können. Diese Art von fortgeschrittener Betrugstechnik kletterte im Januar und Februar weltweit auf 24 Prozent. In Deutschland lag die Post-Attribution-Fraud-Rate im Januar bei 16 Prozent und sank zunächst konstant bis April 2020 auf neun Prozent. Seit Mai scheint sich eine neue Welle anzubahnen: Die Rate stieg wieder auf 11 Prozent.


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Die Coronapandemie ließ die Fraud-Rate wieder ansteigen

Die einzige Ausnahme vom Abwärtstrend beim Ad Fraud trat im März 2020 auf. Zu diesem Zeitpunkt ordneten viele Länder aufgrund von Covid-19 strenge Lockdowns an. Während die Menschen zu Hause blieben, stieg die Nachfrage nach mobilen Anwendungen drastisch an. Daher fuhren Werbetreibende aggressivere Maßnahmen für die Nutzerakquise, was wiederum Betrüger anlockte, die versuchten, sich an den Werbebudgets zu bereichern. Infolgedessen stieg die Fraud-Rate im März im Vergleich zum Februar weltweit um fast 25 Prozent. Diese Angriffe blieben allerdings zumeist erfolglos, was zu einem ähnlichen Rückgang im Folgemonat führte.

Die Nutzung von Social Apps stieg während der Ausgangsbeschränkungen an, was zu einem Anstieg der Betrugsfälle in Deutschland von 11,5 Prozent auf mehr als 29 Prozent führte. In einigen Branchen, wie zum Beispiel der Unterhaltungsbranche, konnten die App-Vermarkter die gestiegene Nachfrage der Verbraucher befriedigen und gleichzeitig ihre Apps relativ sicher vor Betrug schützen. Der Betrug bei Entertainment Apps in Deutschland blieb während des gesamten Zeitraums der Kontaktbeschränkungen zwischen 10 und 13 Prozent. Obwohl die Pandemie viele Veränderungen mit sich gebracht hat, ist klar, dass es für die Branche immer noch möglich ist, den positiven Trend der sinkenden Fraud-Rate beizubehalten.

Den ganzen Report kannst du hier einsehen.

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