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Social Media Marketing
Großaktionäre zweifeln an Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Facebook

Großaktionäre zweifeln an Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Facebook

Aniko Milz | 27.05.20

Einige Aktionäre sprachen sich in der Vergangenheit stark gegen die Privatsphäremaßnahmen aus. Illegale Inhalte könnten so unentdeckt verbreitet werden.

Facebook steht vor einer Entscheidung zwischen Privatsphäre der User und der öffentlichen Sicherheit. Mark Zuckerberg kündigt seit Langem die Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch im Messenger von Facebook und Instagram an. WhatsApp verfügt bereits über die Sicherheitsstufe. Beim jährlichen Aktionärstreffen soll nun darüber abgestimmt werden, die Einführung der Sicherheitsmaßnahme zu verschieben. Die Regierungen mehrerer Länder hatten sich gegen eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgesprochen, da sie kriminalinvestigative Untersuchungen behindern würde.

Mark Zuckerberg drängt zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Die BBC schätzt es als unwahrscheinlich ein, dass der Maßnahme zugestimmt und die Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verschoben wird. Schließlich halte ihr starker Verfechter, Mark Zuckerberg, die meisten Stimmrechte

As shareholders, we know that privacy is important to a social media company, but it should not come at the expense of unleashing a whole new torrent of virtually undetectable child sexual abuse on Facebook,

erklärt Michael Passoff, der Gründer von Proxy Impact, einer Interessensgruppe der Aktionäre. Das Problem, das die Regierungen und die Aktionäre sehen, ist folgendes: Sobald alle Nachrichten auf den Plattformen verschlüsselt sind, bedeutet das zum einen mehr Privatsphäre für die User – schließlich kann niemand auf diese zugreifen. Zum anderen kann die Verbreitung von illegalen Inhalten nicht mehr nachvollzogen und dementsprechend gestoppt werden. Facebook könnte sich so komplett aus der Verantwortung ziehen und die Augen davor verschließen, was auf der eigenen Plattform passiert.


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Illegale Inhalte könnten unter dem Schutzmantel der Verschlüsselung verbreitet werden

Vor wenigen Monaten hatte Facebook noch eine freiwillige Selbstverpflichtung unterschrieben, mit der ein neuer Standard für den Schutz vor Kinderpornografie gewährleistet werden sollte. Die großen Tech-Unternehmen meldeten im letzten Jahr knapp 70 Millionen Videos und Bilder, die sexuellen Missbrauch von Kindern darstellten. Etwa 85 Prozent der Fälle wurden von Facebook angegeben. Durch die geplanten Privatsphäremaßnahmen könnten laut Passoff 70 Prozent dieser Fälle nicht mehr von Facebook aufgedeckt werden. Zuckerberg hingegen gibt sich optimistisch, dass Täter im Netz stattdessen beispielsweise durch bestimmte Verhaltensmuster entdeckt werden könnten. Ein Workaround für Regierungen soll laut Zuckerberg definitiv nicht eingebaut werden.

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