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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Google Bilder-Hack: SEOs machen Trump zum „Idioten“

Google Bilder-Hack: SEOs machen Trump zum „Idioten“

Niklas Lewanczik | 25.07.18

Technikaffine SEOs und augenscheinlich keine Fans von Trump haben den US-Präsidenten für das Keyword „Idiot“ in Googles Bildersuche integriert.

Suchte man dieser Tage bei Google Bilder nach „Idiot“, begegnete dem Suchenden zuallererst der polarisierende US-Präsident Donald Trump. Dafür sorgten Aktivisten im Netz, die sich mit SEO-Strategien auskennen und Googles Ranking unlauter beeinflussen. In diesem Fall des Googlebombing sollen tiefere Wahrheiten öffentlich mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Googlebombing ist nicht neu

Schon 2003 gab es einen ähnlichen Vorfall, wie Chris Searman bei Search Engine Land berichtet. Damals hatten es Aktivisten fertiggebracht, dass bei dem Keyword „miserable failure“ die offizielle Biografie des damaligen und ebenfalls sehr umstrittenen US-Präsidenten George W. Bush auf Position eins rankte.

Biografie von George W. Bush beim Keyword „miserable failure“ auf Platz eins im Ranking (2003), Quelle: Search Engine Land

Google kann hierbei zunächst wenig tun. Denn die Aktivisten oder politischen Gegner manipulieren nicht direkt Googles Algorithmen zum Ranking. Sie setzen indirekt auf Posts bei bekannten Websites, die die Keywords mit der betreffenden Person in Zusammenhang stellen und deren relative Popularität dann als natürlicher Rankingfaktor für Google gilt. Da für das Ranking automatisierte Prozesse zuständig sind, fällt solch ein Hack zunächst nicht auf. Auch nicht, wenn der vermeintlich mächtigste Politiker der Welt als Idiot diffamiert wird.

Die aktuelle Bildersuche bei Google zum Keyword „Idiot“, Screenshot Google Bilder

Im Falle von Trump hatten zahlreiche Posts bei Reddit – und vermutlich auch anderswo –, die das Bild des Präsidenten und seinen Namen mit dem Keyword „Idiot“ in Verbindung brachten, plötzlich tausende Upvotes erhalten. Damit sind die Posts als Einfluss auf das Ranking relevanter geworden und haben automatisch die Bildersuche nach dem gleichen Keyword mit Bildern Trumps angereichert.

Google behebt solche Hacks; aber die Öffentlichkeit nimmt Notiz

In einem Blogpost hatte Google schon 2005 die Problematik des Googlebombing thematisiert:

Google’s search results are generated by computer programs that rank web pages in large part by examining the number and relative popularity of the sites that link to them. By using a practice called googlebombing, however, determined pranksters can occasionally produce odd results.

Damals hieß es weiter, man werde diese Ergebnisse nicht manuell ändern, um die unangebrachte Verschiebung bei den Suchergebnissen zu korrigieren. Allerdings, so Chris Searman, habe Google inzwischen Algorithmen, die solche Manipulationen erkennen. Sodass Google in der Folge handeln kann. Demnach dürften die Ergebnisse bei der Bildersuche über Google bald nicht mehr vorrangig Donald Trump zeigen, wenn nach „Idiot“ gesucht wird. Bei Bing oder DuckDuckGo ist übrigens nichts vom Präsidenten zu sehen, gibt man das gleiche Keyword in die Suchleiste ein.

Allerdings hat die mediale Aufmerksamkeit zur Folge, dass Beiträge zum Thema wiederum dieses Keyword mit dem Bild Trumps in Verbindung setzen und damit die Bildersuche erneut in eine bestimmte Richtung lenken. So haben die Aktivisten eines sicherlich geschafft: die Aufmerksamkeit, die Trump ohnehin auf sich zu ziehen versteht, trägt im Hintergrund eine negative Konnotation mit sich. Vielleicht wollte man einfach deutlich machen, dass die politischen Handlungen des höchsten Politikers der USA zum Teil irrwitzig sind. Von seinem Verhalten ganz zu schweigen. So birgt der Hack, auch wenn er undifferenziert wirkt, eine Wahrheit.

Kommentare aus der Community

Phil Doe am 25.07.2018 um 13:17 Uhr

Zum Idioten macht der sich schon selbst.

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