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Social Media Marketing
Facebook nutzt Zwei-Faktor-Authentifizierung für Werbung und weniger Privatsphäre

Facebook nutzt Zwei-Faktor-Authentifizierung für Werbung und weniger Privatsphäre

Anton Priebe | 05.03.19

Die Telefonnummer, die dein Konto absichern soll, wird Werbetreibenden zum Targeting zur Verfügung gestellt und macht dein Profil öffentlich auffindbar.

Facebook sorgt erneut für negative Schlagzeilen. Die Plattform macht sich das Sicherheitsbewusstsein seiner User zunutze, um deren Privatsphäre zu schmälern und das eigene Werbesystem zu verbessern.

Eine zur Sicherheit hinterlegte Telefonnummern macht Facebook-Profile öffentlich suchbar

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung mittels einer Telefonnummer ist eine Sicherheitsmaßnahme, um sein Onlinekonto vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Bei Facebook scheint der Sicherheitsaspekt jedoch nicht die vorrangige Rolle zu spielen. Der Dienst drängt darauf, die Zwei-Faktor-Authentifizierung angesichts der zahlreichen Hacks in der Vergangenheit zu aktivieren und schürt damit die Angst vor fremdem Zugriff. In Realität geht es aber wohl vielmehr darum, an die Telefonnumern der User zu gelangen. Denn das Soziale Netzwerk nutzt seit längerem den Umstand, dass User ihr Profil sicherer machen möchten, um Werbetreibenden dank der angegebenen Nummer exakteres Targeting zu ermöglichen. Jetzt gelangt eine neue Funktion in den öffentlichen Fokus: die Suche nach Nutzerprofilen anhand von Telefonnummern.

Jeremy Burge, CEO von Emojipedia, beschreibt in einem ausführlichen Thread via Twitter die Einstellung, die Facebook lediglich als „nicht neu“ abtut. In den Privatsphäre-Einstellungen können User angeben, wer anhand der von ihnen angegebenen Telefonnummer nach ihnen suchen darf. Diese Option ist neuerdings per Standard nicht mehr beschränkt, sondern für jeden möglich. Es lässt sich zwar auf die eigenen Freunde begrenzen – eine Deaktivierung ist aber ausgeschlossen.

Den wenigsten Facebook Usern wird bewusst sein, dass die Nummer, die sie aus Sicherheitszwecken bei der Plattform hinterlegt haben, erneut auf Kosten der Privatsphäre geht. Eine Warnung, dass dann prinzipiell jeder wie in einer Suchmaschine auffindbar ist, bleibt aus. Facebook sieht die Praktik unkritisch. Das Feature mache es einfacher „Menschen zu finden, die du kennst, mit denen du noch nicht befreundet bist.“

Alex Stamos, der ehemalige Chief Security Officer von Facebook, meldete sich mittlerweile zu Wort und prangerte seinen Ex-Arbeitgeber öffentlich an. Seit Stamos das Unternehmen verlassen hat, ist übrigens kein neuer CSO eingestellt worden.

https://twitter.com/alexstamos/status/1101963987602690048

Die Telefonnummer, die auf Facebook für die Zwei-Faktor-Authentifizierung hinterlegt wird, teilt das soziale Netzwerk mit Instagram. WhatsApp ist natürlich auch damit verknüpft. cnet empfiehlt auf eine externe App wie den Google Authenticator zurückzugreifen, um sein Konto zu schützen.

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