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Social Media Marketing
Facebook Reactions: User belassen es lieber beim „Gefällt mir“

Facebook Reactions: User belassen es lieber beim „Gefällt mir“

Tina Bauer | 03.06.16

Seit Februar stehen die Facebook Reactions zur Verfügung. Erste Analysen geben nun Aufschluss über die Verwendung und fördern dabei Überraschendes zu Tage.

Die Facebook Reactions sind nun bereits seit Februar verfügbar und erste Analysen über die Nutzung zeigen, dass sie sich anders entwickelt haben, als erhofft.

Der Like Button dominiert die Reaktionen bei weitem

Socialbakers hat untersucht, wie Nutzer die Reactions in Interaktionen mit Brands verwenden und als Grundlage der Analyse mehr als 70.000 Fanpages herangezogen.

Reactions weltweit socialbakers
Den größten Anteil nehmen mit mehr als 95 Prozent immer noch die Likes ein.

Obwohl die User sich lange Zeit nach Alternativen zum Like Button sehnten, überrascht es doch, dass die Reactions bislang kaum angenommen wurden und stattdessen das simple „Like“ weiterhin zu mehr als 95 Prozent Anwendung findet. Wow, Haha, Traurig, Wütend und Love sind demnach mit nicht einmal 5 Prozent vertreten.

Socialbakers vermutet hinter dem „Phänomen“ drei mögliche Ursachen: Zunächst sei es weniger umständlich einfach nur zu liken. Das simple Like erfordert nur einen Klick, während Nutzer erst über das Like Icon fahren müssen, damit sich die anderen Reaktionen öffnen. Als weiterer Grund wird die Neuartigkeit herangeführt – User müssten sich erst an die erweiterten Möglichkeiten gewöhnen. Drittens sei ein einfaches Like ehrlich und echt. User tendieren eher dazu „Gefällt mir“ zu klicken, als ausdifferenzierte Stimmungen anzugeben.

Brands werden häufiger „geliebt“ 

Obwohl das „Gefällt mir“ die Reaktionen bei weitem übertrifft, konnte Socialbakers herausfinden, dass Nutella das meistgeliebte Produkt auf Facebook ist. Ganze 23,44 Prozent der Reaktionen gehen auf das Herz zurück, obwohl das Like mit knapp mehr als 75 Prozent führt. Überraschend ist hier, dass die anderen Reactions kaum genutzt werden und zusammen nicht einmal zwei Prozent der Gesamtmenge ausmachen.

Nutella punktet mit Herzen, ansonsten führt der Gefällt Mir-Button die Riege durchgehend an.
Nutella punktet mit Herzen, ansonsten führt der Gefällt Mir-Button die Riege durchgehend an.

Diversifizierte Medien

Bei den Medien gestaltet sich die Aufteilung jedoch etwas anders als bei Brands. Hier zeigt sich eine diversifizierte Nutzung der Reactions, obwohl das Like ebenfalls haushoch dominiert.

Reactions Media Content Socialbakers

Zwar reagieren die User mit weniger „Liebe“ bei den Medien, dafür sind die Reaktionen im Allgemeinen breiter gestreut. Socialbakers vermutet bei den Publishern eine etwas bessere Fähigkeit des Storytellings, unter anderem deckt die Berichterstattung aber auch eine größere Bandbreite an Themen ab, die natürlich unterschiedliche Emotionen hervorrufen.

Ist die Zukunft emotionsgeladener?

Vermutlich hat die Berichterstattung in den europäischen Leitmedien ihren Teil dazu beigetragen, dass die Nutzer sich mit der Verwendung der verschiedenen Reactions zurückhalten: Zuletzt warnte die belgische Polizei vor den Emoticons mit dem Hinweis, dass die Plattform diese nutze, um immer mehr Details über die User zu erfahren. So erlauben die Reactions Werbetreibenden den Usern individuellere Werbung auszuspielen, denn mit den Reaktionen lassen sich Abneigungen und Vorlieben feiner aussieben. Zwar ist diese Feststellung nicht falsch. Dass Facebook seine umfangreiche Datensammlung über die Nutzer zum ausgefeilten Targeting verwendet, ist allerdings nichts Neues und sollte den Usern auch weitestgehend bekannt sein.

Laut Socialbakers ist jedoch davon auszugehen, dass die unterschiedlichen Möglichkeiten seine Emotionen auszudrücken, in Zukunft besser angenommen werden.

Quelle: Socialbakers

Kommentare aus der Community

Sei am 12.06.2016 um 16:24 Uhr

Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum im europäischen Raum immer von den Medien propagiert wird, es wäre so SCHLIMM, wenn Seiten Werbung zeigen, die auf den Benutzer angepasst wird. „Du wirst ausspioniert, die wissen alles über dich, du bist nicht mehr sicher…“

Es gibt sogar Browser, die extra dazu entwickelt wurden, alle Cookies und Scripte konsequent abzublocken, um den Seiten bloß nichts über den Besucher zu verraten.

Wollen Ballett-Fans keine Ballett-Videos auf Youtube angezeigt bekommen, sondern lieber Autorennen?
Wollen Golf-Fans keine Golf-Produkte auf Amazon angezeigt bekommen, sondern lieber Verlängerungskabel für Nokia Handys??

Wollen Fußball-Fans keine Fussball-Werbung aus Facebook sehen, sondern lieber Werbung für Damenunterwäsche oder Hochzeitskleider???

Ich verstehe es einfach nicht! Was soll das denn???

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