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Social Media Marketing
Vor den US-Wahlen: Facebook erlaubt Politikern mit Influencern zusammenzuarbeiten

Vor den US-Wahlen: Facebook erlaubt Politikern mit Influencern zusammenzuarbeiten

Nadine von Piechowski | 17.02.20

Der Social-Media-Konzern erneuert seine Richtlinien und lässt zukünftig auch politischen Branded Content zu.

Facebook überarbeitete die Richtlinien für politische Werbung auf der Plattform und lässt zukünftig zu, dass Politiker mit gesponserten Postings für sich werben dürfen. Konkret handelt es sich dabei um sogenannte Meme Postings, die laut Facebook-Sprecherin an Bedeutung gewinnen. Zuvor war eine Zusammenarbeit von Politikern und Influencern nicht erlaubt. Aufgekommen ist die Debatte um die Zusammenarbeit, weil vor allen Dingen der Milliardär und Präsidentschaftskandidat Mike Bloomberg im Vorwahlkampf für die Demokraten auf diese Strategie setzt. Bloomberg nutzte zuletzt ein Schlupfloch in den Facebook-Richtlinien und bat die Influencer auf Instagram per Direct Message, ein Meme von ihm zu posten.

Zusammenarbeit von Politikern und Influencern: Memes sollen die jungen Wähler erreichen

Einem Bericht der New York Times zufolge arbeitet Bloomberg mit „Meme 2000″ zusammen. Einem Unternehmen, dass sich auf die Erstellung und Platzierung von Meme Postings spezialisiert hat. Für Bloombergs Kampagne soll allein im vergangenen Jahr mehr als 70 Millionen US-Dollar für Werbung an Facebook und Google gezahlt worden sein. In den ersten Monaten des Jahres 2020 soll Mike Bloomberg über eine Million US-Dollar für Facebook Ads ausgegeben haben. Damit überholt der Demokrat sogar den amtierenden Präsidenten Donald Trump. Eine Sprecherin von Bloomberg sagte, dass man bereits merke, wie effektiv die Meme-Strategie sei und man die Leute dort erreiche, wo sie sind – in den sozialen Netzwerken. Doch in der Zusammenarbeit zwischen Influencern und Politikern sehen viele Kritiker auch ein Problem. Denn die gesponserten Postings seien kaum reguliert. Die Wahlkampfteams müssen beispielsweise nicht offen legen, wie viel Geld sie für die Postings ausgeben. Bei normaler Facebook-Werbung müssen sie das im Gegensatz dazu schon. Allerdings verkündete Facebook mit den Änderungen der Richtlinien, dass die Werbung von Influencern deutlich als solche markiert sein müsse.

Anders als Bei Google und Twitter: Politische Werbung bleibt bei Facebook erlaubt

PR-Chef Nick Clegg verteidigte Facebooks Entscheidung, weiterhin politische Werbung zuzulassen. Google und Twitter verkündeten schon, dass politische Ads vor den US-Wahlen auf den Plattformen nicht mehr zulässig sind. Facebook stand bereits in der Kritik, da die Präsidentschaftswahl 2016 mutmaßlich von Russland durch Werbe-Postings beeinflusst wurde. Der Social-Media-Gigant passte daraufhin die Richtlinien an. So dürfen beispielsweise nur noch verifizierte Accounts politische Werbung schalten. Zusätzlich wurde eine Datenbank eingeführt, in der die politischen Anzeigen gemeinsam mit Daten zu den Auftraggebern gespeichert werden.

Experten vermuten, dass die Ausgaben für Wahlwerbung durch die bevorstehende Präsidentschaftswahl einen Rekordwert erreichen werden. 2019/2020 könnten demnach mehr als sechs Milliarden Euro für politische Werbung ausgegeben werden – ein Anstieg von ganzen 63 Prozent im Vergleich zu den Wahlen im Jahr 2016. Das meiste Geld fließe zwar immer noch in TV-Werbung, allerdings gewinnen Ads im Internet und auf sozialen Netzwerken immer mehr an Bedeutung. Und Facebook sowie relevante Influencer könnten zu den größten Profiteuren davon zählen.

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