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Social Media Marketing
Erneuter Reichweitenverlust: Schränkt Facebook seine Publisher bewusst massiv ein?

Erneuter Reichweitenverlust: Schränkt Facebook seine Publisher bewusst massiv ein?

Tina Bauer | 09.06.16

Das ewige Thema der organischen Reichweite ebbt nicht ab. Wie eine Studie nun zeigt, haben Publisher es immer schwerer auf der Plattform.

Der berüchtigte Facebook Algorithmus hat anscheinend wieder zugeschlagen: Eine Auswertung von SocialFlow zeigt auf, dass die organische Reichweite um nahezu die Hälfte gesunken ist – und das bei steigender Anzahl an Posts.

Wir wissen nicht viel über den Algorithmus, wir wissen aber, dass zu jedem Zeitpunkt eine recht große Anzahl verschiedener Algorithmen aktiv sind und nicht nur einer. Ihre Aufgaben sind es, die User Experience stetig zu verbessern und Beiträge im Newsfeed nach Relevanz zu ordnen. Pech für die Publisher, die seither mit der organischen Reichweite ihrer Posts zu kämpfen haben. Und wenn man gerade denkt, man habe dem Algorithmus ein Schnippchen geschlagen, kommt schon der nächste Schlag. Manchmal sogar vollkommen unbemerkt.

Unbemerkte Algorithmus Updates sorgen für Reichweiteneinbruch von fast 50%

SocialFlow, eine Plattform zur Optimierung von Social Media Inhalten, hat kürzlich im Rahmen einer Studie über 3.000 Fanpages analysiert und dabei festgestellt, dass die Reichweite organischer Posts in den letzten Monaten dramatisch gefallen ist.

Das Diagramm zur Reichweite sieht weitestgehend normal aus. Dieses deutet eigentlich auf eine gestiegene organische Reichweite innerhalb eines knappen Jahres hin, die im Schnitt bei etwa 37 Millionen liegt.

SocialFlow Facebook Reach

Betrachtet man aber das Postingvolumen, sieht die Sache wieder ganz anders aus:

SocialFlow FB Post Count

Denn im Gegensatz zur Reichweite, die über die vergangenen Monate stabil blieb, hat das Beitragsvolumen um satte 30 Prozent zugenommen. Es sollte also davon auszugehen sein, dass mehr Posts auch mehr Reichweite erzeugen.

Das dritte Diagramm präsentiert uns die nackte Wahrheit: Seit Januar ist die Reichweite pro Post von 117.000 rapide gesunken und mündete im Mai bei knapp 68.000 – ein Verlust von ganzen 42 Prozent. Für diesen kurzen Zeitraum ein massiver Einbruch.
SocialFlow Reach per Post

Jim Anderson, CEO von SocialFlow, geht derweil nicht von einem Zufall aus:

Facebook’s constantly adjusting its algorithms up and down to tune the user experience. Back in the fourth quarter and through January, media companies were doing phenomenally well. Then Facebook made a change to the algorithm.

So will Facebook User bekanntermaßen mithilfe von Belohnungen dazu bewegen, wieder mehr private Dinge zu teilen und stellt derartige Posts scheinbar vermehrt voran. Anderson geht davon aus, dass dies ein Grund für die Abnahme der organischen Reichweite sein könnte. Als weiterer Grund kommt die Priorisierung von Videos für ihn in Betracht oder das Aussieben zu eintöniger Posts von immer denselben Publishern. Wie dem auch sei, dass die Reichweite massiv eingebrochen ist, zeigen die Auswertungen schwarz auf weiß.

Gerade weil Facebook uns nicht über Änderungen des Algorithmus‘ informiert, ist es umso wichtiger, die eigene Performance und Metriken im Blick zu behalten, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.

Quelle: Social Media Today

Kommentare aus der Community

Karo am 19.06.2016 um 10:31 Uhr

Natürlich kann ich verstehen, dass Faceook Geld verdienen und die Publisher zum Nutzen der Ads bringen möchte. Aber als privater User erschließt sich mir die Logik nicht, den privaten Posts Priorität einzuräumen. Denn wenn ich als User eine Seite like, dann mache ich das bewusst und mit dem Hintergedanken, dass mich diese Seite und deren Posts interessieren – mehr vielleicht als so manche Posts meiner Kontakte. Wenn Facebook die Reichweite derart einschränkt, werden mir aber Posts von Publishern, die mich interessieren, nicht mehr angezeigt. Dabei geht es ja nicht nur um Catcontent von Netto, sondern zum Beispiel auch um Seiten von privaten Bloggern mit schönen Beiträgen, die sich Ads in den meisten Fällen gar nicht leisten können. Das finde ich total schade!

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Ralf am 13.06.2016 um 10:09 Uhr

Viel schlimmer ist noch: Seit ein paar Monaten sind die Kosten für die gleiche Reichweite (Ende 2015) um das 5-fache gestiegen. Haben wir vorher für das gleiche Geld 10.000 User erreicht, sind es jetzt nur noch knapp unter 2.000.
Die beste Lösung: Das Geld in andere Kanäle stecken, die erfolgreicher sind.

Antworten
Michael Ott am 12.06.2016 um 23:05 Uhr

Absolut toller Beitrag. Ich würde generell nicht die Facebook Reichweite für das Google Ranking einsetzen. Dann eher auf guten Content setzen. Facebook klappt super mit eigenen Videos. Wo damals noch viel zu Youtube & Co. gelinkt wurden ist, sollte man eher Videos direkt auf Facebook hochladen. Danke für den Artikel.

Viele Grüße Michael Ott

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Sebi am 12.06.2016 um 20:54 Uhr

Der Meinung bin ich auch. Toller Artikel! Man sollte zukunftsweisend aggieren und auf Qualität setzen. Wenn man ahnen kann in welche Richtung es geht, sollte man es bestmöglich nutzen. Wirklichen Einfluss wird wohl keiner haben.

Vg

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Sven Esser am 09.06.2016 um 13:10 Uhr

Ist doch klar.. wenn bei gleich bleibendem Reach (Februar-Mai) die Zahl der Posts hoch geht muss der Reach per Post runtergehen. Das hat nichts mit dem Facebok Allgorythmus zu tun

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Tom am 09.06.2016 um 15:57 Uhr

Naja, doch, weil wenn der Code weniger Posts anzeigt, dann posten die Leute mehr – was dazu führt was du beschreibst Sven.
Davon abgesehen liegt es ggf. auch an mir, ich blocke schlichtweg alles was ich nicht sehen will komplett raus damit ich eben nur noch private Sachen der Freunde sehe. Der ganze virale und durch Redaktionen produzierte Bullshit zieht komplett vorbei. Catcontent von Netto? Ungesehen geblockt, sehe somit nie wieder was von Netto in meinem Stream. Nach und nach macht das Facebook wieder sehr angenehm.
Für Sachen, die mich interessieren, habe ich RSS. Da sehe ich auch alles.
Und als Publisher wird man halt abgezockt. Facebook kann tun und machen was es will, aber es ist eine Goldgrube einfach am Code rumzuspielen und dann sich die Werbung teuer bezahlen lassen. In einem anderen Zusammenhang würde man von Erpressung sprechen, aber solang genug Leute damit Geld verdienen verdrängt man das Graben des eigenen Grabes halt.

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Rufino am 10.06.2016 um 01:12 Uhr

Sowohl Facebook als auch Google sind Knallhart. Das sind keine Sozial-Unternehmen. Gewinnmaximierung als Maxime, egal wie.

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