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Technologie
Facebooks AI hat eine eigene Sprache entwickelt – und kommuniziert jetzt untereinander

Facebooks AI hat eine eigene Sprache entwickelt – und kommuniziert jetzt untereinander

Tina Bauer | 20.06.17

Die Künstliche Intelligenz wurde eine zeitlang sich selbst überlassen, um die menschliche Kommunikation zu verbessern. Die Ergebnisse haben die Wissenschaftler allerdings überrascht.

Artificial Intelligence ist auf der Überholspur. Die rapiden Entwicklungen der Technologie lassen den Schluss zu, dass AI uns in nicht allzu langer Zeit in Sachen Intelligenz überholt haben und autark zu handeln lernen wird. Die Facebook AI macht es derzeit vor: Sie hat aus Versehen eine eigene Sprache entwickelt.

Eigene Sprache & Vortäuschung von Standpunkten

Beim Optimierungsprozess ihrer Bots haben die Wissenschaftler des „Facebook Artificial Intelligence Research Lab“ (FAIR) eine erstaunliche Entdeckung gemacht, die sie in einem Paper veröffentlicht haben: Die Bots, auch „Dialog Agents“, genannt, haben ihre eigene Sprache entwickelt, mit der sie untereinander kommunizieren.

Die Bots wurden mit Machine Learning Algorithmen ausgestattet und eine zeitlang sich selbst überlassen, um dadurch ihre Konversations-Skills selbstständig zu verbessern.  Bereits nach kurzer Zeit wich ihre Sprache von der erlernten ab und sie begannen in einer gänzlich neuen Sprache zu kommunizieren. Die neue Sprache hatten sie ohne menschliches Zutun entwickelt. Das Ziel der Wissenschaftler war es eigentlich die Bots dazu zu bringen, durch dieses Experiment besser mit Menschen kommunizieren zu können. Schlussendlich haben sie nur ihre eigene Sprache untereinander auf ein neues Level gehoben.

Die Untersuchung führte zu weiteren interessanten Ergebnissen. So verfügt die AI über ein äußerst manipulatives Verhandlungsgeschick. Nachdem sie grundsätzlich gelernt hatte zu verhandeln, verbesserte sie auch diese Skill mit Machine Learning und entwickelte fortgeschrittene Strategien, um das Ergebnis der Verhandlungen zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Binnen kurzer Zeit lernte die AI das Vortäuschen von Standpunkten, um von diesen während der Verhandlung abzuweichen und somit einen gefakten Kompromiss einzugehen.

Fazit

Künstliche Intelligenz befindet sich auf einem aufstrebenden Ast, eine autonome Weiterentwicklung der Programme steht jedoch unter einer kritischen Beobachtung.

In Asien sind Chatbots, etwa in WeChat integriert, längst Alltag. Zwar haben sie hier und da ihre Schwächen – siehe Siri, deren Kommunikation und Fähigkeiten doch noch sehr eingeschränkt sind -, doch entwickeln sie sich immer schneller weiter. Erst im letzten Jahr schlug Googles AlphaGo erstmals die Weltelite im chinesischen Brettspiel Go. Das Spiel erfordert anspruchsvolle Strategien und galt für Künstliche Intelligenzen bislang als unlösbar.

Vor kurzem prognostizierte Ray Kurzweil, Director of Engineering bei Google, dass Computer 2029 bereits intelligenter sein werden als der Mensch. Zu diesem Zeitpunkt soll Künstliche Intelligenz in der Lage sein uns genau zu verstehen, eigenhändig dazuzulernen, Witze zu machen, Geschichten zu erzählen und sogar mit uns zu flirten.

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