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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Die neue Google Qualitätsrichtlinie: ein Traum für Content-Strategen

Die neue Google Qualitätsrichtlinie: ein Traum für Content-Strategen

Stefan Rosentraeger | 11.07.14

EAT. Will Google, dass wir brav aufessen, damit die Sonne scheint? Nein. Das Kürzel steht im Mittelpunkt der neuen Qualitätsrichtlinien.

EAT. Empfiehlt Google jetzt Ernährungstipps? Wohl kaum. Die neue überarbeitete Qualitätsrichtlinie stellt die Faktoren Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness als wichtigste Erfolgsfaktoren für Webseiten in den Mittelpunkt der Betrachtung. Das Update der Rating Guidelines ist so frisch, dass noch kein offiziell verfügbares Dokument vorliegt. Jennifer Slegg von „The SEM Post“ hat bereits einen Blick auf die Richtlinien geworfen genauso wie Helen Schrader von SEOPT. Wir haben die wichtigsten Faken für euch zusammengefasst.

Google greift stärker auf den Knowledge Graph zurück

Google gibt sich nicht mehr mit kleinen kosmetischen Eingriffen zufrieden. So ist die fünfte Version der Qualitätsrichtlinien zur Bewertung von Webseiten komplett umgeschrieben worden und hat eine neue Ausrichtung – untere anderem einen stärkeren Fokus auf den Knowledge Graph. Jennifer Slegg überrascht dieser Paradigmenwechsel nicht, wurde durch die Algorithmen-Updates der letzten Monate bereits gezielt daraufhin gearbeitet:

Google is placing much more emphasis on their knowledge graph style results that seem to be taking over the Google search results […]. Google is now putting a high emphasis on sites that are considered to have a high level of expertise, authoritativeness or trustworthiness. This is something that Google has been working on in their algorithms for some time, and shouldn’t be much of a surprise for webmasters to see this.

Your Money or Your Life: Expertenwissen wird lebensnotwendig

Expertise wird im neuen Leitfaden für Qualitätstester unterschiedlich definiert. Einerseits umfasst die Expertise User Generated Content, der aus Communities stammt. Andererseits müssen die Tester immer das jeweilige Themengebiet der Webseite hinsichtlich der vermittelten Expertise betrachten. Dabei sollten die Qualitätswächter nicht nur auf Experten-Communities achten, sondern auch Alltagswissen („everyday expertise“) berücksichtigen.

Google nennt diese „Your Money or Your Life (YMYL) areas“. Die Definition mutet etwas pathetisch an, aber für Google ist die Qualität von Content auf Seiten, die sich beispielsweise mit medizinischen Themen, Altersvorsorge oder Lebensversicherungen befassen, für den User besonders wichtig: Falschinformationen können ihn entweder in den finanziellen Ruin treiben, oder schlimmstenfalls das Leben kosten. Die Klausel in der neuen Qualitätsrichtlinie nimmt den Webseitenbetreiber stärker hinsichtlich seiner Sorgfaltspflicht in die Verantwortung, Helen Schrader sieht hier den fließenden Übergang von Expertise zu Authorität: „Die Inhalte sollen kritisch und unterschiedlich von den Bewertern beurteilt werden. Besonders User Generated Content wie Foren, Kommentare und (Gast-) Artikel unterliegen hier einer besonderen Sorgfaltspflicht durch den Bewerter, womit wir bei der Autorität wären.“

Von Spam keine Rede mehr, dafür umso mehr von Sekundär-Content

Google hat ganze Absätze zu Black Hat-Techniken wie Cloaking und Warnhinweise zu Spam sowie schlecht gemachten Affiliate-Seiten komplett gelöscht. Dafür ziehen sich Bewertungskataloge rund um Primär- und Sekundär-Content als roter Faden durch das Dokument. Die Vermutung für das Fehlen von Checklisten zu technischen Aspekten führen Experten darauf zurück, dass Google sich dank seiner optimierten Algorithmen weitgehend in der Lage sieht, Webseitenbetreibern automatisiert auf die Schliche zu kommen, wie auch Jennifer Slegg feststellt: „Google feels they can usually catch this algorithmically now“.

Die Qualitätstester müssen sich also mit solchen Tests nicht herumschlagen und können sich voll und ganz auf die Inhalte der Seite konzentrieren. Dazu zählen Querverweise, Linktexte, aber auch Content-Boxen, die Mehrwerte zum Hauptinhalt der Seite bieten – also alles, was die User Experience auf der Seite fördert.

In diesem Zusammenhang richtet Google das Augenmerk seiner Qualitätspolizei stärker auf Inline Advertising und Pop Ups, die als störend empfunden werden könnten: „Google has been stressing the use of deceptive ad placements and pages that are very ad heavy as being subject to the page layout algo. Now Google considers any site or page with bad supplementary content as being worthy of a Low rating“.

#DeathByContentShit – davor müssen wir uns schützen

Auch wenn wir als Werbungtreibende oder Dienstleister froh sind, wenn Werbung erfolgreich platziert wird – im Grunde ist doch jeder genervt, wenn beim Lesen eines Artikels plötzlich eine Riesen-Anzeige ins Bild fährt, die gar nichts mit dem Inhalt der Seite zu tun hat. Daher beurteilen Content-Spezialisten wie Helen Schrader die neuen Qualitätsrichlinien aus SEO-Sicht als überaus positiv. „Ganz nach meinem Sinne ist die kritischere Bewertung von Inline Advertising […]. Denn jede User Experience hört irgendwann auf, wenn man bewusst oder unbewusst beim Lesen des ‚tollen‘ Contents dauernd Einblendungen bekämpfen muss, die einem den Einkauf, das Artikel lesen oder das generelle Surferlebnis vermiesen“.

Die neue Qualitätsrichtlinie entfernt sich mehr denn je von einem Gesetz für optimale Suchmaschinenoptimierung. Vielmehr wird, da der Großteil an Checklisten gestrichen wurde, deutlich, worum es geht: Uns und unsere Zielgruppen vor #DeathByContentShit zu schützen. Lesenwert ist Karl Kratz Blogbeitrag zu diesem Hashtag. Er spricht allen Content-Strategen und Beratern aus der Seele, wenn er klare Worte dafür findet, dass heute keiner mehr Fleißsternchen ins Heft geklebt bekommt, wenn er irgendwelche Checklisten abarbeitet:

Nimm mal Haltung an. […] Du sprichst von einem wichtigen Online-Inhalt, der aus vielen unterschiedlichen Elementen besteht: Manchmal ist es nur Text mit einer Struktur. Manchmal sind Bilder dabei, ein Video, vielleicht etwas Interaktives. Dieser Online-Inhalt wandelt sich im Laufe der Zeit zu einem wertvollen Investitionsgut innerhalb Deines Unternehmens (Asset). Halte diesen Online-Inhalt aktuell, pflege ihn, erweitere ihn regelmäßig. Dieses Stück Online-Inhalt verschafft Dir neue Kontakte zu Menschen, die etwas von Dir möchten.

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