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Digitalpolitik
50 Generalstaatsanwälte unterzeichnen Wettbewerbsprüfung bei Google

50 Generalstaatsanwälte unterzeichnen Wettbewerbsprüfung bei Google

Niklas Lewanczik | 10.09.19

Google dominiere alle Aspekte der Suche und des Advertising im Internet, so eine Meinung der Anwälte, und die Untersuchung soll die Monopolstellung aufs Gründlichste prüfen.

Für die Suche im Internet ist Google beinahe ein Synonym. Und auch im Werbemarkt ist die Alphabet-Tochter das Maß aller Dinge, wenn auch Facebook ähnlich erfolgreich ist. Eine Wettbewerbsprüfung insbesondere bezogen auf die Aspekte Suche und Advertising wurde am Montag von 50 Generalstaatsanwälten in den USA unterzeichnet. Und die Untersuchung könnte noch ausgeweitet werden.

Ringt Google den digitalen Wettbewerb nieder?

Man darf Google durchaus eine Monopolstellung zusprechen, vor allem, wenn es um die Internetsuche geht. Hier sind die Marktanteile schwindelerregend hoch und ein wirklicher Wettbewerb ist – zumindest in der westlichen Digitalwelt (in China dominiert ohne Google Baidu) – kaum auszumachen. Bing, Yahoo, DuckDuckGo, Ecosia und Co. sind von Google geduldete Gegenüber, sie werden der Suchmaschine nicht gefährlich. Für die Suche werden vielmehr YouTube (das ohnehin zu Alphabet gehört) oder Amazon relevanter.

Beim Advertising und den Werbeeinnahmen hat Google zwar keine so deutliche Alleinherrschaft, ist aber trotzdem der Top Player. Facebook, Amazon oder Microsoft haben ein Wörtchen mitzureden; trotzdem ist Googles Werbenetzwerk dank der Such-Monopolstellung von unglaublich umfassender Relevanz. Laut Washington Post erklärte Ken Paxton, Generalstaatsanwalt aus Texas, vor dem Supreme Court, dass Google „all aspects of advertising on the internet and searching on the internet“ dominiere. Paxton ist einer von 50 Generalstaatsanwälten, die am Montag eine Wettbewerbsprüfung gegen Google unterzeichnet hatten.

We applaud the 50 state attorneys general for taking this unprecedented stand against Big Tech by uniting to investigate Google’s destruction of competition in search and advertising,

gab das Open Markets Institute daraufhin an. Parallel zu dieser Untersuchung laufen weitere kartellrechtliche Prüfungen des Justice Departments, berichtet The Verge. Ein vereinter Standpunkt bei derlei Untersuchungen ist löblich. Fraglich ist dagegen weiterhin, zu welchem Ergebnis diese kommen werden und was daraus folgt. Bislang wurde Google von verschiedenen Stellen zu Strafzahlungen verurteilt, auch weil das Unternehmen für schuldig befunden wurde, die eigene Marktmacht zu missbrauchen oder gegen Datenschutzvorschriften zu verstoßen. Bei beinahe 40 Milliarden US-Dollar Umsatz im letzten Quartal ist das für Alphabet aber zu verkraften. Strafen allein werden dem Wettbewerb kaum helfen. Dazu braucht es strukturelle Lösungen. Inwieweit sich die Macht von Google (und auch Big Playern wie Facebook oder Amazon) noch regulieren lässt, ist ein heikles Thema. Vielleicht findet der Bericht der Wettbewerbsprüfung hierzu innovative Ansätze. Googles Dominanz auf dem Werbe- und vor allem Suchmaschinenmarkt scheint jedoch auch mittelfristig konkurrenzlos.

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