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Mobile Marketing
Tinder führt Identitätsprüfung ein

Tinder führt Identitätsprüfung ein

Caroline Immer | 17.08.21

Um weiterhin auf Tinder swipen zu können, könnte bald die Vorlage des Personalausweises nötig werden. Denn die Dating-Plattform startet weltweit mit der Einführung einer - zunächst freiwilligen - ID-Verifizierung.

Bislang war es Tinder Usern möglich, die Dating App ohne jegliche Bestätigung ihrer Identität zu nutzen. Die Option einer sogenannten Foto-Verifizierung gibt es zwar schon seit Längerem, doch hierfür ist keine Vorlage eines Dokuments notwendig. Nun hat Tinder angekündigt, in den kommenden Monaten eine Identitätsprüfung einzuführen, bei der User erstmals ihren Personalausweis vorzeigen müssen. Die ID-Verifizierung wurde bereits 2019 in Japan eingeführt, nun soll sie weltweit ausgerollt werden. Hiermit will Tinder die App zu einem sichereren und authentischeren Ort machen.

Die Identitätsprüfung ist freiwillig – zumindest vorerst

Zur Bestimmung der jeweiligen Prozesse in verschiedenen Ländern zieht Tinder die Empfehlungen von Expert:innen sowie den Input der Tinder User zu Rate. Darüber hinaus werde geprüft, welche Dokumente sich im jeweiligen Land zur ID-Verifizierung eignen. In Deutschland dürfte es sich hierbei um den Personalausweis handeln.

Tinder betont, dass die Identitätsprüfung zunächst auf freiwilliger Basis eingeführt wird. Nutzer:innen können also selbst entscheiden, ob sie der App ihre Dokumente vorlegen wollen, um ihre Authentizität gegenüber anderen Usern zu beweisen. Eine Ausnahme stellen Länder dar, in denen die ID-Verifizierung per Gesetz vorgeschrieben ist. Ob der Prozess eines Tages auch für den Rest der Welt zur Pflicht wird, lässt Tinder bislang offen.

Einige Fragen bleiben offen

Neben der Frage, ob die ID-Verifzierung zu einem späteren Zeitpunkt verpflichtend wird, ist auch der genaue Ablauf der Identitätsprüfung bislang ungeklärt. Rory Kozoll, Head of Trust & Safety Product bei Tinder, betont demnach, dass die ID-Verifizierung auf Tinder zunächst nach einem „test-and-learn“-Prinzip ausprobiert werde. Auf lange Sicht sei es jedoch das Ziel, dass so viele User wie möglich verifiziert sind, erklärt Kozoll:

ID Verification is complex and nuanced, which is why we are taking a test-and-learn approach to the rollout. […] We look forward to a day when as many people as possible are verified on Tinder.

Die ID-Verifizierung könnte in Zukunft ein hilfreicher Weg für User sein, authentische Profile von Fake Accounts zu unterscheiden. Doch in vielen Teilen der Welt und insbesondere in marginalisierten Gruppen könnte die Identitätsprüfung zum Problem werden, wie Tinder auch selbst anerkennt. Denn einige User können gute Gründe haben, ihre Identität nicht teilen zu können oder zu wollen. Doch auf die Frage, wie die Plattform mit jenen Betroffenen umgehen will, – insbesondere, falls die ID-Verifzierung verpflichtend wird – gibt Tinder aktuell keine Antwort. Es bleibt abzuwarten, wie Tinder mit den noch ungeklärten Problemen und Fragen umgeht, und inwiefern User das Angebot der ID-Verifizierung annehmen werden.

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