Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Top-Arbeitgeber
Mitarbeiterbewertung: Das sind die besten Arbeitgeber 2020

Mitarbeiterbewertung: Das sind die besten Arbeitgeber 2020

Katja Kupka | 11.12.19

Glassdoor kürt Porsche zum besten Arbeitgeber 2020 in Deutschland. Wettbewerber der Autoindustrie schneiden schlechter ab und manche fallen im Ranking zurück.

Glassdoor hat zum fünften Mal in einem Arbeitgeber-Ranking einen Award verliehen. Die Auszeichnung „Beste Arbeitgeber 2020“ geht in Deutschland an Porsche. Der Automobilhersteller war im Vorjahr nicht unter den 25 besten Arbeitgebern und hat sich unmittelbar auf Platz 1 katapultiert. Die Plätze 2 und 3 belegen erneut die Automotive-Konzerne Infineon Technologies und Robert Bosch. Mit der Unternehmensberatung McKinsey & Company landet ein weiterer Newcomer auf dem vierten Platz. Für 2019 war McKinsey noch nicht unter den 25 besten Arbeitgebern vertreten.

Ebenfalls von null auf hundert hat die Europäische Zentralbank den siebten Platz eingenommen, als einzige Vertreterin der Finanzindustrie in den Top 25. Die weiteren Neuzugänge sind das Health-Care-Unternehmen Siemens Healthineers und der Anbieter von Online-Bestellplattformen Delivery Hero.

Bemerkenswert am Sieger Porsche ist, dass einige Autohersteller sowie Vertreter der Zulieferindustrie im Ranking gefallen sind. Daimler hat zwei Plätze verloren und belegt für 2020 den sechsten Platz, BMW und VW sind nur noch auf den Plätzen 12 und 22 anzutreffen. Im Jahr zuvor belegte BMW den siebten Platz, und Volkswagen war auf Platz 13 zu finden.

SAP nimmt in Deutschland nach Platz 1 im Vorjahr zwar nur noch den fünften Rang ein, wurde dafür aber in sieben der neun betrachteten Länder ausgezeichnet. In Brasilien und Argentinien landete der IT-Konzern aus Baden-Württemberg sogar auf dem ersten Platz. Einen vergleichbaren internationalen Erfolg hat lediglich Microsoft erzielt.

Welche Rolle spielt die Unternehmenskultur im Kampf um die besten Talente?

Möchten Unternehmen regelmäßig Spitzenkräfte einstellen, müssen sie ihren Teil dafür tun. Attraktive Gehälter sind nur ein Aspekt des Gesamtpakets, die Employer Brand muss erkennbar und ansprechend sein. Knirscht es in der Unternehmenskultur und sind die Arbeitsbedingungen schlecht, kann Geld meist nicht kompensieren. Dazu bemerkt Dr. Andrew Chamberlain, Chief Economist bei Glassdoor:

Führungskräfte sollten sich von den zahlreichen Belegen leiten lassen, dass sich Investitionen in die Kultur langfristig bezahlt machen.

Insbesondere jüngere Mitarbeiter legen Wert darauf, sich in dem Unternehmen ihrer Wahl wohlzufühlen. Vor diesem Hintergrund gewinnen Plattformen für die Bewertung von Arbeitgebern eine immer wichtigere Rolle. Ähnlich wie vor dem Kauf von Produkten informieren sich Bewerber im Internet und auf Social Media, wie ihr potenzieller Arbeitgeber bewertet wird.

Der US-amerikanische Anbieter Glassdoor bietet auf seinem Portal die Möglichkeit, dass Angestellte ihren derzeitigen oder früheren Arbeitgeber bewerten sowie Bewerber ein Urteil über die Candidate Experience im Bewerbungsprozess fällen. Auch Fragen aus Vorstellungsgesprächen und Informationen zu Gehältern bietet die Seite an.

Die Methodik beim Award „Beste Arbeitgeber Deutschland 2020“

Zum fünften Mal vergibt Glassdoor in Deutschland den Award „Beste Arbeitgeber“. Auch in acht weiteren Ländern verleiht das US-Unternehmen die Auszeichnung. Dafür errechnete die Arbeitgeberbewertungsplattform die durchschnittliche Gesamtbewertung der infrage kommenden Arbeitgeber. Grundlage waren alle Bewertungen, die im Zeitraum 23. Oktober 2018 bis zum 21. Oktober 2019 abgegeben wurden. Ein eigens entwickelter Algorithmus berücksichtigt die Anzahl, die Qualität und die Konsistenz der Bewertungen.

Jetzige und frühere Angestellte können ihren (Ex) Arbeitgeber anonym auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten. Die Skala des Feedbacks zu Vor- und Nachteilen der Arbeit erstreckt sich von 1,0 (sehr unzufrieden) bis 5,0 (sehr zufrieden).

Folgende acht Aspekte wurden für die Berechnung der Top-Arbeitgeber herangezogen:

  • Zufriedenheit insgesamt (Gesamtbewertung)
  • Karrieremöglichkeiten
  • Vergütung und Zusatzleistungen
  • Kultur und Werte
  • Führungsebene
  • Work-Life-Balance
  • Würden die Mitarbeiter ihren Arbeitgeber empfehlen?
  • Wie schätzen die Mitarbeiter die Aussichten für die nahe Zukunft des Unternehmens ein?

Berücksichtigt werden ausschließlich Unternehmen, für die im betrachteten Zeitraum mindestens 20 Bewertungen eingingen und die am Ende des genannten Zeitraums mindestens tausend Mitarbeiter beschäftigten.

Die Best Places to Work in den USA

Werfen wir abschließend noch einen Blick in den Rest der Welt. Die vergleichbare Auswertung für die USA zeigte, dass sich dort einige große Technologiekonzerne im Ranking deutlich verschlechterten. Davon sind ebenfalls große Social-Media-Plattformen betroffen: LinkedIn fiel von Platz 6 auf 12 und Facebook sogar von 7 auf 23. Lediglich Google musste nur eine Verschlechterung um drei Plätze hinnehmen und findet sich neu auf Platz 11.

Außer Deutschland und den USA vergibt Glassdoor die Auszeichnung auch erneut in Großbritannien, Frankreich und Kanada. Neu hinzugekommen sind des Weiteren Brasilien, Mexiko, Argentinien und Singapur.

Employer Branding, Bewertungen und die optimale Candidate Experience

Wer als Arbeitgeber gute Bewertungen haben möchte, tritt idealerweise authentisch auf und animiert seine Mitarbeiter, ihn zu bewerten. Eine solche Anfrage sollte weder plump noch zu häufig erfolgen, kann aber gelegentlich einen Anstoß geben. Werden Unternehmen auf Bewertungsplattformen konstruktiv kritisiert, steht und fällt ihr Erfolg mit der passenden Reaktion. Zu schweigen oder beleidigt zu reagieren, ist wenig hilfreich. Erfolgt jedoch zeitnah und öffentlich eine sachliche und kompetente Antwort ohne Textbausteine und Floskeln und mit der Nennung eines Ansprechpartners, zeigt das Unternehmen, dass es berechtigte Kritik ernst nimmt. Bestenfalls profitiert der Arbeitgeber am Ende von ursprünglich kritischen Anmerkungen. Die Menschen glauben heute immer weniger den Eigenaussagen von Unternehmen und vertrauen auf Meinungen und Bewertungen ihrer Peers.

Auf die Entwicklung müssen sich Unternehmen einstellen, wenn sie erfolgreich rekrutieren wollen. Dabei gilt es nicht nur für eine authentische Darstellung und den Aufbau des Employer Brandings zu sorgen, sondern gleichfalls den Bewerbungsprozess und die Candidate Experience kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Ärgert der Bewerber sich über eine schlechte Candidate Experience, wird er das Jobangebot ablehnen. Viel schlimmer ist jedoch, wenn er sein Erlebnis dokumentiert und das Unternehmen im Internet kritisiert. In der Konsequenz verliert der Arbeitgeber zudem für künftige Kandidaten an Attraktivität.

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*

Melde dich jetzt zu unserem HR-Update an und erhalte regelmäßig spannende Artikel, Interviews und Hintergrundberichte aus dem Bereich Human Resources.