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Selfimprovement
Schluss mit Multitasking: Weshalb du deine Aufmerksamkeit wieder steigern solltest

Schluss mit Multitasking: Weshalb du deine Aufmerksamkeit wieder steigern solltest

Maja Hansen | 22.02.18

Multitasking dominiert unseren Alltag. Die dadurch entstehende Problematik wird mit folgenden Aufmerksamkeitstipps behoben.

Multitasking gehört längst zu unserem Alltag. Wir unterhalten uns mit unserem Gegenüber, während wir noch schnell Mails auf dem Smartphone checken und nebenbei überlegen, was man denn zum Mittag kochen könnte. Und ist das Auto überhaupt abgeschlossen? Multitasking findet physisch durch Aktionen statt und läuft zudem auch permanent wie Hintergrundmusik in unserem Kopf ab. Diese Gewohnheit nehmen wir auch mit in den Job. Selten passiert es, dass man sich ausschließlich auf eine Aufgabe fokussiert und alles andere links liegen lässt. Wie auch, wenn das Telefon klingelt, Kollegen ein Anliegen haben oder dann plötzlich doch ein Meeting angesetzt wird. Spencer Pascoff wendet im Büroalltag deshalb nun drei Methoden an, die ihm dabei helfen, seine Aufmerksamkeit zu steigern.

Aufmerksamkeit gezielt transportieren

Spencer Pascoff, CEO bei der Zillow Group, sieht im alltäglichen Multitasking ein Problem. Sein Arbeitsalltag sei überaus durchgetaktet. Dafür hielt er an einem Tag die ersten drei Stunden seines Tages fest: Telefonat auf dem Weg zur Arbeit, ein Meeting mit Partnern, ein Meeting mit dem Kommunikationsteam, eine Tour durch das Büro für die Handwerker, vier ungeplante Gespräche über Produkt- und Industrieaspekte, noch mehr Meetings und drei Kaffee und zwei Klogänge. Puh. Und das waren nur die ersten drei Stunden. Pascoff stellte aber für sich fest, dass nicht die zeitlich enge Abfolge der Dinge das Problem darstelle, sondern eher das gedankliche Umschalten und dadurch bei der Thematik zu sein, die gerade anliege.

Gerüchten zufolge sei dies für Politiker wie Barack Obama hingegen gar kein Problem zwischen verschiedenen Inhalten in kurzer Zeit zu wechseln. Man fühle sich, sobald er mit einem in Interaktion trete, wie die wichtigste Person im Raum. Wir alle wissen wie gut es sich anfühlt, wenn der Gesprächspartner einem seine volle Aufmerksamkeit signalisiert. Jedes Gespräch gewinnt dadurch ausschlaggebend an Wert. Genau darin sieht Spencer Pascoff die Herausforderung: Aufmerksamkeit gezielt zu transportieren.

Problematik Multitasking: Lernen sich zu fokussieren

Um Aufmerksamkeit gezielt zu transportieren, müssten wir zunächst wieder lernen uns zu fokussieren. Das ständige Multitasking zerstöre nämlich die Fähigkeit, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf eine Sache allein richten könnten. Ein anderes Problem, das durch Multitasking entstehe, sei die fundamentale Veränderung von der Interaktion mit Mitmenschen und der Verarbeitung von Informationen. Der konstante Anspruch von Augen und Ohren führe dazu, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne der eines Goldfischs gleichkäme. Dadurch, so Pascoff, resultiere ein Mangel an Empathie, den die Mitmenschen spüren würden. Wir wollen also überall sein, sind aber nirgendwo richtig dabei.

Als Führungskraft sei es jedoch von großer Bedeutung, seinen Mitarbeitern Aufmerksamkeit zu signalisieren. Dadurch schaffe man es, eine gute Arbeitsatmosphäre zu kreieren und eine Umwelt zu schaffen, in der Menschen sich wohl fühlen und dadurch auch produktiv arbeiteten. All das funktioniere aber nicht, wenn Multitasking und die dadurch einhergehende geteilte Aufmerksamkeit weiterhin im Mittelpunkt bleibe.

© Maurício Mascaro – Pexels

Drei Tipps für mehr Aufmerksamkeit

Spencer Pascoff überlegte sich nach seiner Feststellung, dass Multitasking ihm selbst und seinem Team schade, wie er dem entgegenwirken könne. Er erteilte sich selbst drei Maßnahmen, die er für überaus nützlich hält.

1) Laptop durch Stift und Papier ersetzen

Pascoff zieht es vor in Meetings den Laptop durch Stift und Papier zu ersetzen. Dadurch erfahre er weniger Ablenkung, laufe keine Gefahr sich von nicht relevanten Inhalten ablenken zu lassen und vor allem übe er seitdem viel häufiger Blickkontakt mit seinen Kollegen. Diese neue Angewohnheit hebe Gespräche auf eine ganz andere Qualität. Pascoff habe auch das Gefühl, seitdem er Notizen auf Papier mache, besser zuhören zu können und Informationen länger abzuspeichern.

We’re trained to carry our laptops around like teddy bears, but these machines masquerading as tools of productivity are actually making us more distracted.

2) Weg mit dem Smartphone

Das Smartphone in Gesprächen außer Reich- und Sichtweite lassen gehört für den CEO seither dazu. Wenn man sein Smartphone dabei habe, laufe man ganz automatisch Gefahr sich ablenken zu lassen. Allein die Anwesenheit eines Handys verringere unsere Aufmerksamkeit und die Qualität der Empathie, die wir bei Unterhaltungen aussendeten. Im Allgemeinen verringern Smartphones zusätzlich unsere Produktivität und die Qualität unserer Arbeit, denn Unterbrechungen schaden dem Arbeits- und Kommunikationsfluss. Eine Umfrage der New York Times hat ergeben, dass 89 Prozent der Befragten Smartphones während sozialen Interaktionen nutzen würden. Davon empfindet aber fast jeder, der Unterhaltung dadurch geschadet zu haben. Eigentlich wissen wir demnach alle, dass Smartphones uns in direkten Interaktionen nicht gut tun. Also weg mit dem Smartphone und her mit der Aufmerksamkeit!

3) Eine Sache nach der anderen

Der dritte und letzte Tipp ist kurz und knapp. Der CEO hat sich angewöhnt, eine Sache nach der anderen zu erledigen. Abgeguckt hat er sich diese Eigenschaft von seiner Frau, die es exzellent beherrscht die Alltagsaufgaben der Familie zu ordnen und der Dringlichkeit nach abzuarbeiten. Diese Methode, die Pascoff die Superhelden-Methode nennt, helfe ihm im Büroalltag. Wenn man eine Sache fertig habe, ist gedanklich auch mehr Platz für noch anstehende Aufgaben.

Mit Aufmerksamkeit zu einem entspannten Miteinander

Pascoffs Devise: Multitasking minimieren, Aufmerksamkeit steigern. Er habe das Gefühl, seinem Job gerechter zu werden und seine Aufgaben besser zu erfüllen. Dadurch fühle er sich selbst besser, aber auch sein Team arbeite effizienter, seitdem er aktiv auf mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung achte. Pascoff zieht das Fazit, dass er es genieße, die volle Aufmerksamkeit von seinem Gesprächspartner zu bekommen, doch noch besser fühle er sich, wenn er in der Lage ist, gezielte Präsenz in Gesprächen zu zeigen.

Vermutlich kennen viele das Gefühl der Zerstreutheit, das durch Multitasking entsteht. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit kennen auch viele die Faktoren, die dazu führen wie zum Beispiel unser Smartphone. Nicht nur als Person in einer führenden Position ist es also nützlich Pascoffs Tipps zu beherzigen, sondern auch im Büro oder in privaten Unterhaltungen. Mit mehr Aufmerksamkeit tun wir nicht nur unseren Mitmenschen gut, sondern auch uns selbst.

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