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Selfimprovement
Du bist nie zu alt zum Lernen – du steckst nur in deinem Alltagstrott fest

Du bist nie zu alt zum Lernen – du steckst nur in deinem Alltagstrott fest

Michelle Winner | 31.07.20

Was Hänschen nicht lernt... Sag Ade zu dieser falschen Weisheit. Denn für das Lernen gibt es keine Altersgrenze. Dafür musst du nur deine Angst vor dem Unbekannten verlieren.

Immer wieder wird vom lebenslangen Lernen gesprochen. Der Begriff inkludiert alle Altersstufen – nicht nur die jungen Jahre. Doch gleichzeitig hört man vermehrt davon, dass das Lernen im Alter nichts mehr bringt und wir irgendwann zu alt für Neues sind. Das sagen die älteren Personen teilweise sogar über sich selbst. Übrigens ist hier nicht erst von der Generation 60 plus, sondern bereits von Personen jenseits der 40 die Rede. Soll das also heißen, wir sind bereits ab der Mitte unseres Lebens zu alt zum Lernen? Nein. Das größere Problem ist, dass der Alltagstrott die Angst vorm Neuen schürt. Deshalb wollen wir dir im Folgenden erklären, wieso du auch im Alter keinen Bogen um Herausforderungen machen solltest.

Vorurteile und Alltagstrott

Zunächst sei noch einmal gesagt: Ab 40 ist man nicht wirklich alt. Älter als Abiturienten, ja, aber auch immer noch fast drei Jahrzehnte von der Rente entfernt. Und trotzdem scheint es so, dass einige Menschen ab der Mitte ihres Lebens kaum noch offen dafür sind, etwas Neues zu lernen. Ein Grund hierfür ist das Vorurteil, dass bestimmte Skills im „Alter“ nicht mehr erlernt werden können. Beispielsweise Sprachen: Immer wieder heißt es, Sprachen muss man als Kind oder in der Jugend lernen. Damit ist aber keinesfalls gemeint, dass das Lernen einer neuen Sprache im Alter unmöglich ist. Es gestaltet sich vermutlich etwas schwerer als im Jugendalter, ist aber durchaus machbar.

Das größere Dilemma bei der ganzen Geschichte ist der Alltagstrott. Dieser scheint eine Blockade für das Lernen zu erzeugen. Ab einem bestimmten Alter, meist schon jenseits der 30, steht man meist fest im Leben und hat oft seine Sitten und Rituale. Pizza wird immer beim gleichen Italiener bestellt, Kaffee wird aus der gleichen Tasse getrunken und der Tagesablauf folgt einem bestimmten Schema. Ohne dass du es merkst, bist du plötzlich im Trott gefangen. Und so entsteht eine Furcht vor dem Unbekannten, die verhindert, dass du dich neuen Herausforderungen stellst. Autorin Jessika Fichtel sagt dazu:

Der Spruch sollte nicht heißen ‚Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.‘, sondern ‚Was Hänschen nicht lernt, will Hans erst recht nicht mehr lernen.‘ Mit dem Alter sinkt nicht die Fähigkeit zu lernen, sondern die Bereitschaft.

Im Alter lernen bringt Vorteile

Unser Gehirn ist nie zu alt zum Lernen. Zwar fällt es in jungen Jahren oft Leichter, doch so etwas wie ein Betriebsende gibt es nicht. Wie oben beschrieben, liegt das Problem eher im Wollen. Willst du lernen, auch wenn du schon über 40 bist, dann tue es. Lass dich nicht von Vorurteilen einschränken und sei offen für neue Skills und auch Ansichten. So sorgst du beispielsweise nicht nur dafür, dass deine Fähigkeiten am Arbeitsplatz up to date bleiben, sondern auch dein Verständnis für moderne, soziale Problematiken. Übrigens gibt es auch Vorteile des Alters, die das Lernen begünstigen:

  1. Geduld: Wer im Leben schon viel erlebt und erdulden musste, ist oft in Geduld geübt. Heißt, du gibst beim Lernen vermutlich nicht so schnell auf.
  2. Ausdauer: Im Leben muss man häufig Rückschläge hinnehmen. Während ein junger Mensch daran beim Lernen schnell verzweifelt, sind die Älteren im Umgang damit schon geübter.
  3. Erfahrung: Das größte Plus des Alters ist die Erfahrung, die du bereits gesammelt hast. Diese kann dir beim Lernen helfen, indem beispielsweise Bezüge hergestellt werden können.

Trau dich – zum Lernen bist du nie zu alt

Der erste Schritt in Richtung lebenslanges Lernen und Mut zum Lernen ist es, dem Alltagstrott zu entkommen. Behalte deine täglichen Rituale, aber lege gleichzeitig die Angst vor dem Neuen ab. Versuche beispielsweise einen anderen Arbeitsweg, iss bei einem neuen Italiener oder entdecke ein neues Urlaubsziel. Bist du offen für das Neue, spürst du einen kleinen Nervenkitzel dabei, Unbekanntes zu erkunden und dich selbst herauszufordern, dann bist du bereit zu lernen.

Trau dich und lass dich von Vorurteilen und Fehlannahmen nicht entmutigen. Vielleicht dauert das Lernen einer neuen Sprache zum Beispiel länger – das liegt aber daran, dass du nebenbei noch Job, Privatleben und andere Pflichten jonglieren musst und hat nichts mit Unfähigkeit zu tun. Nimm dir die Zeit, die du brauchst: Am Ende wird sich dein Mut auszahlen und dein Lernen wird durch kostbare Erfahrungen belohnt.

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