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Selfimprovement
Entscheidungsmüde? So gestaltest du einen effektiven Entscheidungsprozess

Entscheidungsmüde? So gestaltest du einen effektiven Entscheidungsprozess

Maja Hansen | 27.04.18

Du bist im Labyrinth der Entscheidungsmöglichkeiten gefangen? So rauben dir Entscheidungen weniger Kraft.

Im Schnitt müssen wir uns täglich 20.000 mal entscheiden. Wann stehe ich auf, was ziehe ich an und nehme ich die Bahn oder lieber das Rad? Natürlich entscheiden wir vieles unterbewusst, da unsere alltäglichen Abläufe zum Großteil routiniert sind. Doch die Entscheidungen, bei denen wir nachdenken müssen, rauben uns Kraft. Wenn diese Situationen überhand nehmen, dann wird jede Menge mentale Energie in Anspruch genommen. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass uns zu viele Entscheidungen müde machen. Die Psychologin Kathleen Vohs fand im Rahmen ihrer Forschung heraus, dass Entscheidungen mit hoher körperlicher Anstrengung gleichzusetzen sind.

Der Dschungel der Entscheidungsmöglichkeiten

Wenn wir uns durch den Dschungel der Entscheidungsmöglichkeiten schlagen müssen, kostet uns das nicht nur Kraft. Erschwerend kommt hinzu, dass wir uns länger mit dem Entscheidungsprozess aufhalten als nötig. So fressen Entscheidungen sinnbildlich unsere Zeit auf. Du grübelst Ewigkeiten über einer Speisekarte oder eine schwere Entscheidung hat über Wochen in deinem Hinterkopf ihre Zelte geschlagen, dann brauchst du Stück für Stück deine Willenskraft auf. Wenn du bereits anderen Personen getreu dem Motto „Ach, entscheide du“ deine Entscheidungen überlassen hast, dir die Dinge gleichgültig erscheinen oder du dich im Dickicht der Möglichkeiten verfangen hast, ist es an der Zeit, wieder Ordnung in deinen Entscheidungsprozess zu bringen. Zeit, dass du dich wieder bewusst und zielgerichtet entscheidest.

Diese Entscheidungsmüdigkeit ist nicht nur privat ein Hindernis, sondern auch im beruflichen Alltag. Gerade, wenn du Mitarbeiter führst, solltest du in der Lage sein, eine klare Einstellung zu Dingen haben und Entscheidungen für und mit deinem Team treffen, denn unentschlossene Chefs sind für das Personal nicht ideal. Mit den folgenden Tipps schaffst du es im privaten, aber auch im beruflichen Alltag, deine Entscheidungen wieder bewusst und effizient zu fällen.

1. Routinen etablieren und Entscheidungsanzahl minimieren

Damit du essentielle Entschlüsse mit deiner vollen mentalen Kraft ziehen kannst, musst du versuchen Banalitäten zu automatisieren. Dabei können dir alltägliche Rituale helfen. Am sinnvollsten ist eine Morgenroutine, da die Entscheidungsmüdigkeit im Laufe des Tages zunimmt. Wenn du deinen Morgen planst, kannst du in der Früh viele Entscheidungen sparen und hast noch Kraft dich im Laufe des Tages besser zu entscheiden. Alternativ kannst du dir am jeweiligen Vorabend deinen morgigen Ablauf überlegen. Dazu zählen Dinge wie Frühstücksplanung oder Outfit-Fragen. Automatismen im Alltag mindern deinen Entscheidungsstress und so hast du mehr Energie für die wichtigen Entschlüsse.

2. Nimm dir das Good-Enough-Prinzip zu Herzen

Aus Angst nicht die richtige Entscheidung zu treffen, bist du im Delirium der Optionen gefangen? Du willst dich bestmöglich festlegen und hast immer Angst, dass du dich falsch entscheiden könntest? Mit diesem Gefühl, dass dir etwas entgehen könnte, bist du gehemmt und deine Zufriedenheit wird immens unter dieser Angst leiden. Sei dir selbst ein Freund und versinke nicht in deinen Zweifeln, wenn du dich einmal für etwas entschieden hast. Das Good-Enough-Prinzip geht aus der Psychologie hervor und wurde im Zusammenhang mit Entscheidungsproblematiken entwickelt. Sobald du dich einmal für etwas entschieden hast, beginnst du dich mit dieser Wahl zufrieden zu geben, so besagt es das Good-Enough-Prinzip. Befürwortet wird dieses Credo auch von der Arbeitspsychologin Christa Schirl. Sie betont, dass jede Entscheidung Vor- und Nachteile mit sich bringe. Allerdings sind diese im Voraus nicht immer einsehbar. Daher kann man nie genau wissen, welche Entscheidung die bessere wäre. Gerade deshalb sind Gedanken wie „Was wäre wenn“ überflüssig und halten lediglich negative Energien bereit. Immer das Beste zu suchen, sei Blödsinn. Schirl bringt es auf den Punkt:

Denn jeder Gewinn hat auch einen Verlust und jede Entscheidung ihren Preis – nur kennt man diese vorher nicht.

3. Nimm dir Zeit für Entscheidungen

Wenn du weißt, dass eine wichtige Entscheidung ansteht, dann schaff dir eine gute Atmosphäre, damit du dich fokussieren kannst. Da du am Morgen noch viel Entscheidungsenergie hast, solltest du Entschlüsse am Morgen treffen oder innerhalb der ersten Tageshälfte. Nutze auch deine Mittagspause. Gehe spazieren, iss etwas und genieß die frische Luft. Dadurch kannst du deinen Energiespeicher wieder regenerieren und dich auf dein eigenes Anliegen konzentrieren.

4. Bauch vs. Kopf: Höre auf dein Bauchgefühl

Der Professor Chluspa hat ein Buch über Entscheidungsprozesse geschrieben. Er sagt, dass die gängige Vorstellung eines Managers, der alle Alternativen in einer Situation abwägen würde, um sich dann wohlüberlegt für die beste Option zu entscheiden, nicht realitätsnah sei. Er kommt zu dem Schluss, dass meistens der Bauch die höhere Instanz bei Entscheidungen ist. Das ist nachvollziehbar, denn das eigene Bauchgefühl erweist sich in den meisten Fällen als das richtige. Wenn eine Entscheidung zerdacht ist, du dich in Gedankenspiralen drehst, dann hör auf dein Bauchgefühl. Das klingt mehr als pathetisch, aber diese intuitive Art der Entscheidungen bewährt sich.

Wenn du diese vier Hinweise beachtest und Routinen in deinen Alltag einziehen lässt, keine Angst hast, dich falsch zu entscheiden, dir Zeit nimmst und dein Bauchgefühl nicht außer Acht lässt, dann wird dein Entscheidungsprozess zukünftig erleichtert.

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