Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Selfimprovement
Traut euch! 7 Karrieretipps für Frauen in der IT-Branche

Traut euch! 7 Karrieretipps für Frauen in der IT-Branche

Ein Gastbeitrag von Sarah Vögeli | 25.03.24

Die IT- und Digitalbranche bietet ein breites Spektrum an spannenden Karrierechancen, insbesondere für Frauen, die etwas bewegen möchten. Erfahre in diesem Artikel, welche Schritte helfen, um erfolgreich die Branche zu wechseln.

Sarah Vögeli hat vor ihrem Wechsel zum Google Ads-Dienstleistungsunternehmen im Bereich Social Media gearbeitet. Sie wollte sich beruflich verändern und wagte 2021 den Schritt, sich als SEA Growth Consultant zu bewerben – mit null Fachkenntnissen. Sarah hat weder auf Bedenkenträger:innen noch auf den inneren Schweinehund gehört, sie hat sich einfach getraut. Seit 2023 ist sie zusätzlich Brand Ambassador beim größten deutschen Google Ads-Unternehmen und damit Vertreterin einer neuen Generation von Frauen in der Tech-Industrie. Für Onlinemarketing.de teilt sie ihre Karriere-Insights für Frauen im IT- und Digitalumfeld.

1. Bleib flexibel!

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und damit auch die Karrierewege. Der große Vorteil dabei: Durch diese Transformation tun sich ständig neue Chancen auf. Und das ist auch gut so, denn so hält man sich im Laufe des Berufslebens mehr Optionen offen. Dieses Mindset hat mir im Sommer 2021 geholfen, einen kompletten Branchen- und Tätigkeitswechsel zu wagen. Dabei kam mir zugute, dass gerade die IT offen für den Quereinstieg ist. Er gehört quasi zur DNA der Branche. Und sie tut gut daran, das auch in den Stellenanzeigen zu kommunizieren. In meinem Fall war es so, dass das Wort „Quereinstieg“ bereits direkt in der Titelzeile stand. Ich empfand das als supereinladend und hatte gleich das Gefühl: Die sind offen für Mitarbeitende, die Lust haben, Neues zu lernen. Mit diesem kleinen Wörtchen in der Stellenanzeige wurde mir auf charmante Art die Hand gereicht.

2. Trau dich!

Ich bin ein eher mutiger und selbstbewusster Mensch und nehme auch sonst gerne Herausforderungen an. Das hat mir sehr geholfen, denn ich kam aus der Hotellerie und habe dort im Bereich Social Media gearbeitet. IT und Google Ads waren für mich eine ganz andere Welt. Und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte vor meiner Bewerbung gewusst, was ein „SEA Growth Consultant“ macht. Ich habe es trotzdem gewagt, obwohl ich vielleicht nur 20 Prozent der Skills und nahezu null Prozent der Jobanforderungen abdecken konnte. Ich möchte nicht so tun, als hätte es mich keine Überwindung gekostet, mit Anfang 30 einen komplett neuen Weg zu gehen und quasi bei null anzufangen. Doch das Verlassen der Komfortzone hat sich gelohnt! Und natürlich wusste ich, dass ich – mit meinem Azubi-Level – am Anfang auch viele Fehler machen würde. Das war auch meinem Arbeitgeber bewusst. So eine entspannte Fehlerkultur findet man nicht in jeder Branche und in jedem Unternehmen, hier aber schon.

3. Sei du selbst!

Es wäre tatsächlich gelogen zu behaupten, dass es in einer männerdominierten Branche keinen Unterschied macht, ob man als Mann oder Frau ins Unternehmen einsteigt. Nach extern und auch im Kund:innenkontakt muss man sich deutlich stärker behaupten, als es die Kollegen tun müssen. Zumindest war das mein Eindruck. Aber damit wächst auch das Fell, das man in einer männerdominierten Arbeitswelt mitunter braucht. Wenn Kund:innen heute sagen: „Ich will jetzt aber mal den Chef sprechen“, nehme ich das längst nicht mehr persönlich. Es spornt mich nur noch mehr an, die eigene Stärke herauszuholen und zu beweisen, dass ich mit meinen männlichen Kollegen auf einem Level bin.

Ich lasse mich nicht von Kund:innen verunsichern, wenn sich die Zahlen mal nicht wie gewünscht entwickeln sollten und vertrete nachhaltig meine Empfehlung zum Projekt. Und zwar mit Fakten und Ergebnissen, die auf meinen Erfahrungswerten beruhen, denn ich weiß, sie werden meinen Standpunkt belegen. Doch auch wenn ich inzwischen durchsetzungsstark bin, bleibe ich dabei immer sympathisch und offen. So zolle ich meinem Gegenüber Respekt. Respekt, mit dem auch ich behandelt werden möchte.

4. Such dir Rückhalt!

Auf dem Karriereweg ist es wichtig, Menschen um sich zu haben, die einen bestärken und an einen glauben. Menschen, die einem wichtig sind und die dir sagen: „Yes, go for it!” Diese Unterstützung erfährt leider nicht jeder. Bei Männern wird schnell applaudiert, bei Frauen bleibt das Lob oft aus. Im Gegenteil, häufig werden sie von ihrem Umfeld nicht genug geschätzt oder sogar in Frage gestellt. Das ist kontraproduktiv. Dabei wirkt moralische Unterstützung wie ein Energy Booster. Wichtig sind auch weibliche Vorbilder im Job. Sie können inspirieren, motivieren, ja, vielleicht sogar den weiteren Weg aufzeigen.

5. Teile deine Erfolge mit!

Ganz ehrlich, beim Thema Eigen-PR ist bei mir noch Luft nach oben, denn es fällt mir nicht leicht, für mich selbst zu trommeln. Mir sind meine eigenen Erfolge oft gar nicht bewusst. Es wird mir häufig erst im Gespräch mit anderen klar, was ich bereits alles erreicht habe und was ich für das Unternehmen schon bewegen konnte. Ich moderiere als Brand Ambassador, also als Gesicht nach draußen, diverse Vorträge, Kundenevents und Roadshows. Ich sitze in Panels und bin auf Messen unterwegs. Außerdem produziere ich Youtube-Videos und Tutorials sowie Podcasts. Aber versprochen, ich arbeite daran – denn schließlich gehört auch Klappern zum Handwerk.

6. Verhandle dein Gehalt!

Als ich als Quereinsteigerin ins kalte Wasser gesprungen bin, hatte ich kaum Verhandlungsspielraum. Doch als dann das Management nach zwei Jahren mit der Frage kam, ob ich mir vorstellen könnte, als Markenbotschafterin in der Funktion einer Corporate Influencerin für das Unternehmen zu arbeiten, fasste ich Mut. Aus meinem Freundinnenkreis höre ich immer wieder, dass sich einige über viele Jahre hinweg unter Wert verkaufen. Sie geben sich mit weniger Gehalt zufrieden als ihre männlichen Kollegen, obwohl sie einen vergleichbaren oder sogar besseren Job machen. Stichwort: Gender Pay Gap. In der IT-Branche liegt die Gehaltsdifferenz laut einer Studie zwar immerhin noch bei fünf Prozent, aber dennoch deutlich unter dem allgemeinen Schnitt.

7. Bleib am Ball!

Kaum eine Branche ändert sich so rasch wie die IT. Und die Google Ads-Welt, in der ich mich bewege, noch ein Stück schneller. Da ich neben meinem Job als Brand Ambassador auch noch Senior SEA Growth Consultant bin und Kund:innen betreue, muss ich immer à jour bleiben. Ich kenne die Pain Points der Kund:innen und muss Lösungswege finden. Deshalb nehme ich konsequent an Workshops und Webinaren teil. Teils intern, teils extern. Doch eines muss ich sagen: Weiterbildung ist in jedem Fall sinnvoll, aber Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist nicht weniger wichtig. Und wenn dazu noch ein gewisses Quäntchen Glück kommt, kann nicht mehr viel schief gehen.

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*

Melde dich jetzt zu unserem HR-Update an und erhalte regelmäßig spannende Artikel, Interviews und Hintergrundberichte aus dem Bereich Human Resources.