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Karrieretipps
„Vitamin B“: So wirst du im Job beliebter – und erfolgreicher

„Vitamin B“: So wirst du im Job beliebter – und erfolgreicher

Mirijam Franke | 11.04.18

Im Team beliebt zu sein, kann dich nicht nur hinsichtlich deiner Karriere weit bringen, sondern auch schlichtweg deinen Berufsalltag versüßen. Aber wie?

Wer ist nicht gerne beliebt? Der Drang zu möglichst engen sozialen Beziehungen liegt in der menschlichen Natur verankert. Schließlich bedeutete das Alleinsein zu Zeiten der Jäger und Sammler den sicheren Tod. Alleine kann ein Mensch sich nicht gegen den Säbelzahntiger wehren oder Essen beschaffen, wenn er krank ist. All das funktionierte seit jeher nur in Gruppen. Zwar mögen sich die äußeren Umstände mittlerweile geändert haben, dennoch ist eines gleich geblieben: Kein Mensch ist gerne alleine. Einsamkeit macht stattdessen unglücklich und krank – führt schlimmstenfalls sogar zum Tod durch eine Immunschwäche, Herz-Kreislauf- oder weitere stressbedingte Erkrankungen, wie Dhruv Khullar in seinem Artikel „How Social Isolation Is Killing Us“ aus der New York Times berichtet. Fakt ist also: Der Mensch braucht andere Menschen, um gesund und glücklich zu sein – sowie beruflich erfolgreich.

Das „Vitamin B“ bringt dich im Job weiter als Hard oder Soft Skills

Wer im Job nämlich weit kommen möchte, der benötigt die richtigen Kontakte. Das beginnt bereits beim Bewerbungsprozess: Während sich viele Bewerber auf dem öffentlichen Stellenmarkt einen harschen Konkurrenzkampf liefern, ergattern jene mit den richtigen „Connections“ vakante Jobs auf dem verdeckten Stellenmarkt, und zwar ohne jegliche Konkurrenz. Auch bei Entscheidungen wie Gehaltserhöhungen, Beförderungen & Co können wichtige Kontakte weiterhelfen. Experten sind sich sogar sicher: Das „Vitamin B“ ist wichtiger für den beruflichen Erfolg als Erfahrungen, Qualifikationen, Soft Skills oder andere Faktoren. Im Job beliebter zu sein, bedeutet also im ersten Punkt mehr Glück und Gesundheit. Im zweiten Punkt zieht ein großes Netzwerk, bei welchem du einen positiven Eindruck hinterlassen hast, mehr beruflichen Erfolg nach sich. Und im dritten Punkt macht die Arbeit doch schlichtweg mehr Spaß, wenn du mit deinen Kollegen sowie Vorgesetzten gut auskommst, oder nicht?!

Wie eng dürfen Freundschaften im Job sein?

Dennoch kursiert in den Medien häufig die Warnung: Sei nicht zu eng mit deinen Arbeitskollegen befreundet! Andersherum wäre laut einer auf Statista veröffentlichten Umfrage für 53,9 Prozent der Deutschen ein schlechtes Arbeitsklima ein Grund für einen Jobwechsel. Einerseits herrscht also der Wunsch nach Harmonie, andererseits sollen keine wahren Freundschaften entstehen? Das klingt nach einem wahren Dilemma. Prinzipiell muss hier wohl jeder Mensch seine eigenen Prioritäten setzen.

Ein wahrer Freund trägt mehr zu unserem Glück bei, als tausend Feinde zu unserem Unglück.

– Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

Die einen halten sich im Job lieber zurück und pflegen eher oberflächliche Bekanntschaften. Das mindert die Gefahr, dass sich Berufs- und Privatleben vermischen könnten, birgt aber gleichzeitig das Risiko, verschlossen, unnahbar oder arrogant zu wirken. Schlimmstenfalls endet dieses Verhalten in einem „Außenseitertum“ bis hin zum Mobbing. Zu verschlossen solltest du dich also nicht geben. Wer hingegen echte Freundschaften eingeht und ein großes Netzwerk aufbaut – sowie diese Kontakte intensiv pflegt – profitiert vom „Vitamin B“ für die eigene Karriere und arbeitet zugleich Tag für Tag mit seinen besten Freunden zusammen. In den Ohren vieler, vor allem jüngerer, Erwerbstätigen klingt das nach einem wahr gewordenen Traum. Allerdings droht dann die Trennung zwischen dem Job und dem Privatleben zu verschwimmen und so können sich diese nachteilig beeinflussen.

Wie also wirst du (nicht nur) im Job beliebt?

Die meisten Menschen werden sich dennoch für letztere Variante entscheiden, denn Beliebtheit macht das Leben schöner, einfacher sowie spaßiger – nicht nur im Job. Dennoch ist es nicht allen Personen in die Wiege gelegt, andere Menschen für sich gewinnen zu können. Während die einen scheinbar von Natur aus überall beliebt sind, stoßen die anderen immer wieder auf Konflikte, Ablehnung oder Zurückweisung, ohne die Gründe dafür zu kennen. Was es also wirklich braucht, um im Berufs- sowie Privatleben beliebter zu werden, ist ein Mindestmaß an Selbstreflexion. Achte auf dein Verhalten, deine Worte sowie deine Körpersprache – und du wirst den Schlüssel zu besseren sozialen Beziehungen finden. Wenn du in deinem neuen oder altbekannten Job also bei Kollegen sowie Vorgesetzten beliebt sein willst, beachte folgende Punkte, welche Kat Boogaard auf The Muse zusammengefasst hat.

Dennoch will an dieser Stelle gesagt sein, dass du natürlich authentisch bleiben solltest. Es geht nicht darum, eine Rolle zu spielen, sondern die beste Version deines wahren Selbst zu werden.

Schritt 1: Der erste Eindruck ist bleibend

Auf den ersten Eindruck kommt es an. Bekanntlich dauert es nämlich nur den Bruchteil einer Sekunde, um sich ein Bild über einen Menschen zu machen. Dieses anschließend wieder zu ändern, kann hingegen Jahre umfassen oder gänzlich unmöglich sein. Achte deshalb in einem neuen Job oder bei sämtlichen Begegnungen mit bislang fremden Personen unbedingt darauf, einen möglichst guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Sieh deinem Gegenüber in die Augen, lächle freundlich, stehe aufrecht und zeige durch Fragen sowie aktives Zuhören echtes Interesse. Je offener und ehrlicher du wirkst, desto schneller fassen Menschen Vertrauen zu dir – die Grundlage für jede enge Freundschaft.

Schritt 2: Sei zuvorkommend, aber schleim dich nicht ein

Hin und wieder eine Runde Kaffee auszugeben oder selbstgebackenen Kuchen an den Arbeitsplatz mitzubringen, ist gewiss eine nette Geste. Allerdings werden dich solch kleine Geschenke nicht beliebt machen, wenn es stattdessen auf der menschlichen Ebene hapert. Zudem könnte schnell der Eindruck entstehen, du möchtest dich bei Kollegen oder den Vorgesetzten einschleimen. Der Weg zur Beliebtheit geht daher nicht über Äußerlichkeiten wie Geschenke, sondern über Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, zuvorkommendes Verhalten und ehrliches Interesse an deinen Mitmenschen.

Schritt 3: Achte auf deine Ausdrucksweise

Bevor du dich also das nächste Mal in die Küche stellst, um Muffins für die Kollegen zu backen, arbeite lieber an deiner Ausdrucksweise. Die falsche Wortwahl kann in sozialen Beziehungen großen Schaden anrichten. Nicht jeder versteht einen sarkastischen Kommentar oder ein ironisches Necken als solches. Setze daher im Job lieber auf zurückhaltende Freundlichkeit sowie eine professionelle Distanz, wenn du dir nicht ganz sicher bist, ob dein Humor oder deine Versuche, die Stimmung aufzulockern, richtig aufgenommen werden. Du musst weder den Pausenclown spielen noch solltest du verzweifelt auf der Suche nach neuen Freunden wirken. Sei einfach du selbst, bleib locker und lerne, dich je nach Situation angemessen zu verhalten. Manchmal ist bekanntlich Reden Silber und Schweigen Gold!

Schritt 4: Nutze das Resonanzphänomen

Solltest du dir unsicher sein, welches Verhalten „angemessen“ ist, imitiere doch einfach deine Kollegen beziehungsweise Vorgesetzten. Das sogenannte Resonanzphänomen sorgt nämlich dafür, dass die Spiegelneuronen im Gehirn unbewusst das Gegenüber nachmachen, wenn dieses sympathisch wirkt. Dieser Mechanismus funktioniert auch andersherum: Imitation weckt Sympathie, da diese im Gehirn eben unweigerlich miteinander verknüpft sind, was für das Lernen im Kindesalter unerlässlich ist. Schließlich könntest du nicht sprechen, hättest du nicht damals deine Eltern imitiert. Was kompliziert klingt, funktioniert in der Praxis erstaunlich gut: Wiederhole einige Worte, die dein Gegenüber gesagt hat, nimm eine ähnliche Körperhaltung ein oder lach über dieselben Witze. Natürlich sollte all das subtil geschehen, ansonsten fühlt sich die Person schnell nachgeäfft. Richtig eingesetzt, dient dir das Resonanzphänomen demnach als Orientierung, quasi eine „Leitplanke“ durch soziale Situationen im Beruf, und als Schlüssel zu mehr Beliebtheit zugleich.

Schritt 5: Sei der Vermittler, nicht die „Partei“

Dass Menschen sich in Gruppen zusammenfinden, ist völlig normal. Je größer ein Team, desto mehr Untergruppierungen wird es geben. Genau hier entstehen leider auch viele Konflikte, Lästereien oder sogar Mobbing. Schließt du dich einer dieser „Parteien“ an, bist du dann bei den anderen automatisch unbeliebt. Am einfachsten für dich selbst und auch am besten für die Gesamtheit ist es daher, wenn du stets unparteiisch bleibst, nach Harmonie strebst und im Konfliktfall als Vermittler agierst. Zudem bleibst du dadurch offen für neue Kontakte, anstatt dich zu sehr auf deine engsten Bezugspersonen im Unternehmen zu konzentrieren. Ansonsten stehst du vielleicht eines Tages alleine da, wenn deine Freunde kündigen, befördert werden oder schlichtweg andere Wege einschlagen als du.

Schritt 6: Nutze die Macht der Fragen

Der letzte Schlüssel ist der wohl mächtigste, wenn es um den Aufbau guter sozialer Beziehungen geht. Dabei ist er so simpel: Du musst schlichtweg Fragen stellen. Versuche tatsächlich, dein Gegenüber bestmöglich zu verstehen. Merke dir, dass du von jedem Menschen irgendetwas lernen kannst. Finde also in jedem individuellen Fall heraus, was das ist. Hör zu, mach dir Gedanken über das Gesagte und stell gezielte Rückfragen. Aktives Zuhören wird dieses Verhalten genannt und es ist der schnellste sowie erfolgreichste Weg, um beliebt zu werden. Nur, wer in einer Welt, die sich zu großen Teilen um Leistung, Geld oder andere Oberflächlichkeiten dreht, wieder Menschlichkeit zeigt, kann auch ehrliche Freundschaften aufbauen. Mehr als die richtigen Fragen brauchst du dafür nicht!

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