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Karrieretipps
Studie zu Metakompetenzen von Mitarbeitern: Selbstorganisation als elementarer Skill

Studie zu Metakompetenzen von Mitarbeitern: Selbstorganisation als elementarer Skill

Merle Blankenfeld | 16.01.20

Welche Kompetenzen erfordert die sich so schnell verändernde Arbeitswelt? Eine neue Studie gibt Aufschluss darüber, welche Fähigkeiten Mitarbeiter mitbringen sollten.

Die Frage, welche Skills gute und qualifizierte Mitarbeiter in der heutigen Arbeitswelt von „New Work” brauchen, treibt viele Personaler und Forscher um. Die Initiative „Wege zur Selbst GmbH e. V.” um Prof. Dr. Nele Graf, Professorin für Personal und Organisation an der Hochschule für angewandtes Management in Berlin und Vorstandsmitglied der Initiative, hat untersucht, welche Kompetenzen Arbeitnehmer mitbringen müssen, um in der zukünftigen Joblandschaft erfolgreich sein zu können. Der Fokus der empirischen Studie mit befragten 49 Personalexperten, von denen rund die Hälfte selbst Führungsaufgaben innehat, lag dabei auf den sogenannten Metakompetenzen. Das sind die Skills, die unabhängig von den Anforderungen und dem nötigen Know-how im konkreten Jobprofil wichtig für Arbeitnehmer sind.

In einem zweistufigen Verfahren haben die Experten 26 Metakompetenzen nach ihrer Relevanz bewertet. Mit der Studie will die Initiative Human Resources Manager dabei unterstützen, den Kompetenzbedarf für zukünftige Jobs und Entwicklungen der Arbeitswelt schon jetzt zu erkennen. So können sie bestehende Mitarbeiter coachen, wenn es bei einigen der Fähigkeiten Nachholbedarf gibt, und bei neuen Vakanzen die Kriterien entsprechend anpassen.

New Work: Selbstorganisation und digitales Know-how werden wichtiger

Den stärksten Zuwachs an Relevanz sehen die Experten hier einstimmig bei den Eigenschaften Selbstorganisation, digitale Grundkompetenzen, Lernkompetenzen und Kundenorientierung. Es wird also auch in Zukunft immer wichtiger, dass Mitarbeiter eigenständig und eigeninitiativ denken und arbeiten. Das hängt sicher nicht zuletzt mit der Flexibilisierung der Arbeit zusammen – Home Office, Remote Work und Vertrauensarbeitszeit führen naturgemäß immer stärker dazu, dass Führungskräfte nicht mehr jeden Schritt ihrer Mitarbeiter mitbekommen – geschweige denn kontrollieren können (und/oder wollen). So müssen sie sich immer stärker auf ihr Team verlassen können und Vertrauen aufbauen.

Die wichtigsten elementaren Fähigkeiten sind laut Ergebnis der Studie die folgenden:

  • Selbstorganisation
  • Kommunikationskompetenz
  • digitale Grundkompetenzen
  • Lernkompetenzen
  • Selbstreflexion
  • Kundenorientierung
  • Resilienz

Vier weitere Kompetenzen sollten Mitarbeiter laut den Experten ebenfalls besitzen – auch wenn sich nicht alle Befragten einig waren:

  • Umgang mit Unsicherheit und Risiko
  • Informationsmanagement
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Umgang mit Komplexität

Auch das erscheint logisch: Die Arbeitswelt wird unsicherer, in vielen Bereichen herrscht reines Projektgeschäft. Da ist natürlich nicht jeder Job langfristig planbar. Mit einer solchen Unsicherheit müssen sowohl freie Mitarbeiter und Selbstständige als auch Angestellte leben und arbeiten können. Gleichzeitig müssen sich Arbeitnehmer in immer neue Themen einarbeiten können und Erkenntnisse und Ergebnisse sinnvoll den Kollegen zur Verfügung stellen.

Kritisches Denken und Networking: Wichtig, aber nicht elementar

Ebenfalls notwendig, aber nicht elementar stuften die im Rahmen der Studie befragten Personaler diese Skills für Mitarbeiter ein:

  • Selbstwirksamkeit
  • kritisches Denken
  • interkulturelle Kompetenz
  • Netzwerkkompetenz
  • Konfliktkompetenz
  • Kreativität

Die Fähigkeit, sich ein Netzwerk aufzubauen und zu pflegen, sehen die Experten ebenso wie Kreativität und den richtigen Umgang mit Konflikten also als notwendig für gute Mitarbeiter an – elementar finden sie sie allerdings nicht.

Bei diesen notwendigen Kompetenzen waren sich wieder nicht alle der 49 befragten Experten einig:

  • Empathie
  • Prozessverständnis
  • Transferfähigkeit
  • Anpassungsfähigkeit
  • Beziehungsgestaltung

Für die zukünftige Arbeitswelt und New Work nicht relevant finden die Personaler der Runde folgende Eigenschaften und Fähigkeiten:

  • Achtsamkeit
  • Design Mindset
  • Transdisziplinarität
  • Reputationsmanagement

Spannend ist, dass die Personaler der Studie großen Themen und Buzzwords des jüngsten Jahrzehnts – wie Achtsamkeit und Design Mindset – weniger Bedeutung beimessen. Sich selbst und seine Aufgaben gut managen zu können, den Kunden im Fokus zu sehen und auch nach langer Berufserfahrung lernfähig zu bleiben – diese persönlichen Fähigkeiten sieht das Team rund um Prof. Dr. Nele Graf als die wichtigsten für Mitarbeiter an, die sich in der zukünftigen Arbeitswelt behaupten wollen.

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