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Karrieretipps
Studie begleitet begabte Kinder über 45 Jahre lang – hier sind die Learnings

Studie begleitet begabte Kinder über 45 Jahre lang – hier sind die Learnings

Tina Bauer | 29.09.17

Was uns die bislang 45 Jahre andauernde Studie in Sachen Frühbegabung über Kinder im Allgemeinen und Karriere lehrt.

In den 1970er Jahren begann der US-amerikanische Psychologe Julian Stanley mit einer Langzeitstudie in der er mit seinem Team begabte Kinder begleitete, die in frühen Jahren über ein extrem hohes quantitatives, logisches sowie räumliches Verständnis verfügten. Die Studie läuft seit nunmehr 45 Jahren, ihre bisherigen Ergebnisse sind faszinierend und zugleich überraschend. Sie geben außergewöhnliche Einblicke sowohl in den Geist als auch in das Leben brillianter Kinder.

Längste Studie zum Thema „intellektuelle Frühreife“ 

Die Studie mit dem Namen „Study of Mathematically Precocious Youth“ begleitet unzählige überdurchschnittlich begabte Kinder seit 45 Jahren auf ihrem Lebensweg. Und die haben Karriere gemacht. Unter den US-amerikanischen Probanden finden sich mittlerweile Top Politiker, Wissenschaftler, CEOs, Ingenieure und Führungskräfte des Militärs. Urheber Stanley verstarb zwar vor einigen Jahren, doch existiert die Studie unter David Lubinski und Camilla P. Benhow an der Vanderbilt University weiter. Dabei ist sie die bislang umfangreichste und ausführlichste ihrer Art zum Thema „intellektuelle Frühreife“.

Hier einige populäre Annahmen, die widerlegt werden konnten:

#1 Kindern soll man in jungen Jahren nicht zuviel zumuten

Klavierunterricht, Kinderturnen, Ballett, Gesangsunterricht oder Fußball – schicken Eltern ihre Kinder früh zu einer Vielzahl an Kursen, kann das die Kinder überfordern und das gewünschte Ergebnis sich schnell umkehren. So zumindest der verbreitete Irrglaube. Natürlich können überambitionierte Eltern dazu beitragen, ihre Kinder zu überfordern, hier spielt der gesunde Menschenverstand eine tragende Rolle. Doch wirkt sich eine Frühförderung entgegen der Annahmen nicht negativ aus, im Gegenteil: „Es sind Kinder, sie brauchen Anleitung. Wir alle brauchen Anleitung“, so Lubinski.

#2 Hochbegabte Kinder werden Arzt, Anwalt, Wissenschaftler, …

Auch diese Annahme ist nicht ganz richtig. Denn Intelligenz ist nicht gleich Passion. Eine intellektuelle Begabung hat in der Regel mehrere Ausrichtungen und ist nicht auf Medizin, Jura und dergleichen beschränkt. Welchen Beruf die Kinder später wählen, hängt auch von ihrer Passion ab. „Es gibt tausend Wege, um seinem intellektuellen Talent Ausdruck zu verleihen“, erklärt Lubinski. So haben Kinder aus der Studie eine ganze Bandbreite an Berufen gewählt, unter den üblichen Verdächtigen finden sich so auch Ökonomen, Ingenieure oder Schriftsteller.

Ein Kind selbst entscheiden zu lassen, was es tun will, ist hier der wichtigste Tipp. Es in die eigene Richtung formen zu wollen und in einen Beruf zu zwingen, den es nicht machen will hingegen, ist das wohl denkbar schlechteste Vorgehen ein begabtes Kind zu fördern.

#3 Begabte Kinder brauchen nicht hart zu arbeiten 

Auch dies ist ein verbreiteter Irrglaube. Jeder kann sich noch an die Streber in seiner Klasse erinnern, die die Hausaufgaben immer parat hatten, Bücher über Wochen im Voraus gelesen oder freiwillig Mathe gelernt haben. Umfangreiches Wissen kommt nicht von irgendwo her, dazu gehört große Disziplin und viel Fleiß. Auch begabte Kinder müssen etwas für ihren Erfolg tun, ihnen fällt es vielleicht nur leichter, sich auf die wichtigen Dinge zu fokussieren. Wie sehr sich jemand bemüht und in eine Sache reinhängt, ist ausschlaggebend für sein Vorankommen im Leben. Harte Arbeit zahlt sich eben doch aus.

#4 Begabte Kinder vertragen Förderung besser

Die Wissenschaftler konnten bestätigen, dass eine Förderung allen Kindern gut tut, sofern diese ihren Interessen und Vorlieben entspricht. „Eltern müssen herausfinden, wie weit ihre Kinder entwickelt sind, wie schnell sie lernen, sie müssen ihre Stärken und Schwächen kennen und den „Lehrplan“ entsprechend anpassen“, so Lubinski.

Erkenntnisse sollten aufmerksame Eltern und Lehrer nicht überraschen

Im Grunde sollten die Erkenntnisse für Eltern sowie auch ambitionierte Lehrer keine Überraschung sein. Lässt man seinen Menschenverstand im Hinblick auf die Kinder walten, ist es ein Leichtes sie vernünftig zu fördern. Nur so kann man dafür Sorge tragen, dass sie eine Karriere bestreiten, die ihnen auch gefällt und einen Beruf bekommen, der ihnen Spaß macht. Dennoch unterstreicht die Studie das eigentlich Offensichtliche und liefert in diesem Hinblick auch valide Ergebnisse.

Wer sich mit dem Thema „intellektuelle Frühreife“ eingehender beschäftigen möchte, dem sei das Video der Vanderbilt University ans Herz gelegt:

Quelle: Upworthy

Kommentare aus der Community

Bruno Mayer am 20.11.2017 um 18:46 Uhr

Hochbegabte Menschen haben es grundsätzlich viel leichter im Leben (aber natürlich nicht jeden Tag).

Antworten
Kallypso am 16.10.2017 um 11:09 Uhr

Dies ist ein Beitrag so voller Platitüden, das er die Zeit nicht wert ist, ihn zu lesen. Er dient lediglich dazu besorgte Eltern zu beruhigen, dass sie alles richtig machen – mehr nicht.
Wenn nach 45 Jahren intensiver Studie so ein banales Ergebnis herauskommt herausgekommen sein soll, dann hat das 2 Ursachen. Entweder ist das Ergebnis der Studie falsch wiedergegeben worden, oder die Studie war oberflächlich angelegt und man hat nach den falschen Antworten gesucht.

Hochbegabte haben meistens tiefe innere Konflikte, die ihnen den Zugang zur Gesellschaft erschweren, weil sie in ihrer Begabung nicht erkannt und gefördert werden. Hier liegt das Drama der hochbegabten Kinder.

Es gilt doch nicht begabten Kindern, die eine privilegierte Bildung und Erziehung genossen zu bescheinigen, dass sie eine privilegierte Bildung und Ausbildung erhalten haben, oder doch?

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