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Karrieretipps
Kleider machen Leute: 5 + 1 Tipps zu den Dresscodes in der Online-Branche

Kleider machen Leute: 5 + 1 Tipps zu den Dresscodes in der Online-Branche

Mirijam Franke | 08.09.16

Deine Kleidung kann im Berufsleben über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Was also musst du tragen, um in der Online-Branche durchzustarten?

Die Sprichwörter „Kleider machen Leute“ oder „Dress for Success“ befinden sich derzeit in aller Munde und haben einen wahren Kern: Tatsächlich spielt die Kleidung hinsichtlich deines beruflichen Erfolgs eine tragende Rolle. Je nach Branche gilt es, bestimmte Dresscodes zu beachten. Wer sich nicht an die Dos und Don’ts hält, kann zum Außenseiter werden oder stößt bei Beförderungen sogar gegen eine unsichtbare Mauer. Wer in den oberen Riegen mitspielen möchte, muss also zur passenden Kleidung greifen. Doch „passend“ wird je nach Unternehmen unterschiedlich definiert und selbst innerhalb der Online-Branche lassen sich große Unterschiede ausmachen.

Die Grundlagen zur Arbeitskleidung: Wieso ist sie so wichtig?

Fragst du dich nun, weshalb die Arbeitskleidung überhaupt eine Rolle spielt, wenn es um beruflichen Erfolg geht? Sollten nicht vielmehr die Leistungen, dein Know-How oder die Berufserfahrung über Aufstieg oder Stagnation entscheiden? Ja, auch! Aber die Wichtigkeit der Arbeitskleidung ergibt sich aus mehreren Aspekten:

  1. Je nach Branche, dient die Arbeitskleidung deiner Sicherheit, zum Beispiel in Form von gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsschuhen.
  2. Die Arbeitskleidung kann als eine Art Uniform die Zugehörigkeit zu einem Unternehmen ausdrücken. Du bist also Teil der CI und musst dem Kunden gegenüber Wiedererkennungswert haben.
  3. Der psychologische Effekt deiner Kleidung ist nicht zu unterschätzen. In nur sieben Sekunden macht sich dein Gegenüber einen ersten Eindruck von dir als Person, der anschließend nur schwer zu revidieren ist. Know-How, Werdegang, Berufserfahrung? All das weiß dein Gesprächspartner zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Es gilt daher, durch die Wahl deiner Kleidung innerhalb der ersten sieben Sekunden zu überzeugen – bei Bewerbungsgesprächen, am ersten Arbeitstag, bei Messen, Meetings und selbst beim Bewerbungsbild.

Was darf der Arbeitgeber vorschreiben – und was nicht?

In einigen Berufen ist der Dresscode eindeutig und darf klar vom Arbeitgeber vorgegeben werden. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, dem droht im schlimmsten Fall die fristlose Kündigung. Dies ist aber nur dann möglich, wenn die Arbeitskleidung

  • dem Arbeitnehmerschutz dient, zum Beispiel in medizinischen oder handwerklichen Berufen. Hierzu können Schutzbrillen, Sicherheitsschuhe oder Helme gehören.
  • Bestandteil einer Marketingstrategie ist und im Arbeitsvertrag oder einer betrieblichen Vereinbarung festgeschrieben wurde. Dies ist häufig in Tätigkeiten mit direktem Kundenkontakt der Fall.
  • freiwillig im Arbeitsvertrag unter beidseitigem Einvernehmen festgelegt wurde. Hierbei dürfen allerdings keine Persönlichkeitsrechte der Arbeitnehmer verletzt werden.

In letzterem Fall kommt es immer wieder zu Streitigkeiten vor Gericht. Die Frage lautet: Wo liegt die Grenze dessen, was ein Arbeitgeber bezüglich der Arbeitskleidung vorschreiben darf? Prinzipiell müssen die Vorgaben stets im Bereich des „Zumutbaren“ liegen. Eine genaue Definition dieses Begriffs jedoch, gibt es bislang nicht. Ob und inwiefern dein Vorgesetzter über deine Haarfarbe oder sogar deine Unterwäsche entscheiden darf, ist jeweils im Einzelfall zu entscheiden. So kann es dir passieren, dass du als Informatiker im Büro auch mit pinkem Irokesenschnitt arbeiten darfst, dir dadurch aber kein direkter Kundenkontakt erlaubt wird. Da ist sie wieder: Die unsichtbare Mauer. Wenn du also beruflich erfolgreich sein möchtest, musst du sowohl mit deiner Kleidung also auch mit Frisur, Makeup oder selbst den Schuhen zum jeweiligen Unternehmen passen.

Andere Branchen, andere Sitten

Zum jeweiligen Unternehmen passen – was bedeutet das? Ganz einfach: So vielfältig die Branchen, Berufe und Tätigkeiten in der modernen Geschäftswelt sind, so unterschiedlich ist auch deren übliche Arbeitskleidung. Während kreative Branchen vermehrt auf Freizeitkleidung setzen und sichtbare Tattoos sowie Piercings hier bereits zum Alltag gehören, wird beispielsweise im Bankensektor immer noch der klassische Anzug verlangt, zumindest im Kundenkontakt. Verblüffend jedoch ist auch die große Spannweite, die es mitunter innerhalb einer Branche geben kann.

Online-Branche ist nicht gleich Online-Branche

Nehmen wir einmal die Online-Branche als Beispiel: Mathias Döpfner (CEO von Axel Springer SE) lässt sich in der Öffentlichkeit nicht ohne klassisch schwarzen Anzug und Krawatte blicken. Mark Zuckerberg (CEO von Facebook) hingegen, fühlt sich in Jeans, Sneakers, T-Shirt und Kapuzen-Sweatshirt am wohlsten, selbst bei öffentlichen Auftritten oder Präsentationen. Du siehst: Ein und dieselbe Branche kann völlig unterschiedliche Dresscodes haben. Wie bereits erwähnt, musst du die Wahl deiner Kleidung für ein Bewerbungsbild, Vorstellungsgespräch, den ersten Arbeitstag aber auch im Berufsalltag daher stets an das jeweilige Unternehmen anpassen. Zumindest dann, wenn du beruflich aufsteigen und Karriere machen möchtest.

Wie findest du heraus, welcher Dresscode im Unternehmen gilt?

Wenn du dich nun also in der Online-Branche auf ein Praktikum oder eine Anstellung bewerben möchtest, solltest du dich unbedingt vorab über den gültigen Dresscode informieren. Hierfür kannst du

  • Freunde, Angehörige oder Bekannte fragen, die in dem Unternehmen arbeiten oder gearbeitet haben.
  • eine Internetrecherche durchführen, in entsprechenden Foren, auf der Firmenwebseite oder über Suchmaschinen.
  • dich über das Unternehmensleitbild und -image informieren.
    Bist du dir nun immer noch nicht ganz sicher, gilt der Grundsatz: Lieber ein wenig zu chic als zu leger.

Niemand wird dich aufgrund deines ausgefallenen Styles einstellen oder befördern. Andersherum kann es aber sein, dass unangemessene Kleidung bei Entscheidungsprozessen zum K.O.-Kriterium wird. Auf der sicheren Seite bist du daher stets mit unauffälligen, professionellen und hochwertigen Klamotten.

Im Folgenden findest du nun 5 + 1 praktische Tipps zu der Frage: Welche Dresscodes gelten für verschiedene Situationen in der Online-Branche bei

a) kreativen Unternehmen, SEO-Agenturen oder jungen, aufstrebenden Startups à la Facebook?

b) digitalen Publishern, internationalen Großunternehmen oder einflussreichen Aktiengesellschaften à la Axel Springer?

Tipp 1: Dresscode für das Bewerbungsbild

Zurückhaltung ist vor allem zu Beginn deiner Karriere der beste Ratgeber. Das gilt bereits für das Bewerbungsbild. Auch wenn hier noch nicht allzu viel von deiner Kleidung zu sehen ist, so sind die gewählten Farben, der Kragen oder Schal, die Frisur, das Makeup oder auch dein Schmuck durchaus wichtig. Bewerbungen ohne Bewerberbild werden in vielen Unternehmen direkt aussortiert. Doch auch das „falsche“ Bild kann dafür sorgen, dass deine Unterlagen in die Mülltonne wandern. Ein echter Fauxpas ist zum Beispiel:

  • schlechte Bildqualität
  • knalliger Lippenstift
  • tiefer Ausschnitt
  • falscher Gesichtsausdruck (z.B. zwinkernd)
  • Rollkragen
  • u. v. m.

Du solltest bereits auf dem Bewerbungsbild zum Unternehmen passende Kleidung tragen, wie eine Bluse, ein Jackett, eine Krawatte oder einen einfarbigen Wollpullover. Die Farbe sollte dezent sein. Von einem komplett schwarzen Outfit raten die Experten jedoch ab. Trage zudem lieber gar keinen als zu auffälligen Schmuck. Hierzu zwei Beispiele:

a) Du bewirbst dich als Berufseinsteiger bei Facebook und wirfst daher erst einmal einen Blick auf die Firmenwebseite: Aha! Leger, aber seriös treten die Repräsentanten des Unternehmens auf. Die Bilder sind freundlich und hauptsächlich frontal aufgenommen. Trage also ein Hemd ohne Krawatte oder eine Bluse mit einer dezenten Kette, vielleicht auch kleine Perlenohrringe. Die Frisur muss nicht allzu streng sein und gerne darfst du freudig in die Linse lachen.

b) Das Bewerbungsbild für die Axel Springer SE hingegen, sieht anders aus: Die Bilder auf der Firmenwebseite wirken seriöser, die Mimik ist zurückhaltender und die Fotos sind in Schwarzweiß gehalten. Du darfst natürlich dennoch zum farbigen Bewerbungsfoto greifen, solltest aber unbedingt gedeckte Töne wählen, zum Beispiel Grau, Weiß oder auch verschiedene Blau- oder Brauntöne. Als Frau trägst du eine weiße Bluse mit Blazer und verzichtest gänzlich auf Schmuck. Als Mann ist die Krawatte zum weißen Hemd und dunklen Jackett Pflicht.

Tipp 2: Dresscode für das Vorstellungsgespräch

Hast du nun einen ersten Eindruck davon erhalten, wie du den Dresscode des Unternehmens herausfinden und dich entsprechend präsentieren kannst? Selbiges gilt natürlich auch für das Vorstellungsgespräch. Prinzipiell darfst du hier gerne sehr chic auftreten, solltest aber weder over- noch underdressed erscheinen. Orientiere dich zudem an der Kleidung und dem Stil deines Bewerbungsbildes. Du wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen, also kann dieses keinen allzu schlechten Eindruck hinterlassen haben.

a) Trage zum Beispiel eine dunkle, einfarbige Jeans ohne Risse oder Muster, am besten in dunklem Blau oder Schwarz. Dazu ein einfarbiges T-Shirt in einer dezenten Farbe sowie ein schwarzes Jackett oder als Frau einen Blazer in Schwarz, Weiß, Dunkelblau, Beige, Braun oder einem ähnlich zurückhaltenden Farbton. Achte zudem auf geschlossene und saubere Schuhe.

b) Bei Axel Springer präsentierst du dich hingegen im klassischen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte. Als Frau kannst du zum Kostüm greifen oder zur schwarzen Stoffhose und einer weißen Bluse. Achte darauf, dass diese auf keinen Fall durchscheinend ist!

Nutze beim Vorstellungsgespräch die Chance, dir einen persönlichen Eindruck vom Dresscode in den Büros oder an deinem potenziellen zukünftigen Arbeitsplatz zu machen.

Halte also die Augen offen, auch wenn du aufgeregt bist. So weißt du gleich, was du an deinem ersten Arbeitstag anziehen solltest. Eine interessante Infografik zum Thema findest du zudem auf Praktikum und Thesis.

Tipp 3: Dresscode für den ersten Arbeitstag

Du hast es geschafft? Gratulation! Dank deiner Aufmerksamkeit beim Vorstellungsgespräch solltest du nun auch bereits wissen, welcher Dresscode im Unternehmen herrscht. Im Gegensatz zum Bewerbungsgespräch, solltest du am ersten Arbeitstag aber nicht nur chic, sondern auch praktisch gekleidet sein. Du musst schließlich direkt mit anpacken können. Immerhin 52 Prozent der Deutschen tragen bei der Arbeit ihre Freizeitkleidung.
Statistik: Anteil der Beschäftigten, die am Arbeitsplatz Freizeitkleidung tragen | Statista

Sie sind der festen Überzeugung: „Arbeitnehmer im Casual Look sind produktiver“.
Statistik: Zustimmung zur Aussage:

Ob das stimmt, mag dahingestellt sein. Verbringst du den Arbeitstag vor allem in einem Büro ohne Außenkontakt zu Kunden oder Geschäftspartnern, ist der Dresscode in der Regel aber tatsächlich eher leger. Freizeitlook bedeutet aber nicht, in Flipflops oder im Sommerkleid zur Arbeit zu kommen. Trage stattdessen

a) eine unauffällige Jeans ohne Risse, ein dezentes T-Shirt ohne Aufdruck oder einen langärmeligen Pullover, je nach Jahreszeit gerne auch mit Rollkragen. Greife zu geschlossenen Schuhen, zum Beispiel zu sauberen Sneakers.

b) eine schwarze Jeans oder Stoffhose, ein Hemd oder eine Bluse in einer dezenten Farbe sowie Anzugschuhe beziehungsweise Stiefeletten ohne oder mit kleinem Absatz.

Tipp 4: Dresscode bei Kundenkontakt

Sobald du das Unternehmen gegenüber Kunden repräsentierst, kann die Wahl deiner Kleidung wieder über berufliche Stagnation oder eine steile Karriere entscheiden. Immerhin 37 Prozent der Deutschen sind davon überzeugt, dass du es mit Freizeitkleidung niemals ins höhere Management schaffen wirst.
Statistik: Zustimmung zur Aussage:

Präsentiere dich gegenüber Externen, sprich Kunden oder Geschäftspartnern, daher stets professionell. Dein Vorteil: Mittlerweile kennst du das Unternehmensleitbild sowie den gültigen Dresscode deiner Firma. Zudem kannst du gerne vorab direkt mit deinen Vorgesetzten besprechen, welche Kleidung bei Kundenterminen erwünscht ist. Fragen kostet ja bekanntlich nichts!

Tipp 5: Dresscode bei Messen

Noch strenger ist der Dresscode in der Regel bei einem Messebesuch. Hier tummeln sich potenzielle Neukunden, Kooperationspartner und Konkurrenten. Du solltest als Mitarbeiter deines Unternehmens klar erkenntlich sein und dieses natürlich positiv repräsentieren. Häufig stellen die Betriebe ihren Mitarbeitern daher spezielle Messekleidung zur Verfügung. Ist das nicht der Fall, hängt deine Outfit-Wahl von der jeweiligen Messe sowie deinem Beruf beziehungsweise deiner Branche ab. Mark Zuckerberg trägt auch bei Messen stets Jeans und T-Shirt, während du Mathias Döpfner ausnahmslos in Anzug und Krawatte antreffen wirst.

Tipp 5 + 1: Was ist eigentlich mit Tattoos und Piercings?

Prinzipiell sind Tätowierungen und Piercings in der Online-Branche mittlerweile akzeptierter als noch vor wenigen Jahren. Besonders in kreativen Berufen, zum Beispiel als Grafiker, gehören Tattoos schon beinahe zum guten Ton. Je konservativer das Unternehmen, desto vorsichtiger musst du aber sein. Beim Vorstellungsgespräch solltest du Tattoos erst einmal überdecken und Piercings rausnehmen – sofern möglich. Sicher ist sicher!

Bist du bei Axel Springer, Facebook oder anderweitig in der Online-Branche tätig? Welche Erfahrungen und Tipps kannst du bezüglich der Dresscodes weitergeben?

Kommentare aus der Community

Lucie am 08.09.2016 um 15:53 Uhr

Ein gut gelungener Artikel, der knackig das wider gibt, worauf es bei der Kleiderordnung ankommt. Danke dafür. Wir leben heutzutage in einer Gesellschaft, wo das Auftreten eine sehr wichtige Rolle spielt und da gehört es einfach dazu, sich passend zu kleiden.

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