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Karrieretipps
How to tell your boss no: Wie man richtig Nein sagt

How to tell your boss no: Wie man richtig Nein sagt

Ein Gastbeitrag von Manuela Tengler | 23.09.19

Der Arbeitstag ist zugekleistert mit Terminen und plötzlich kommt die junge Kollegin aus der Marketing-Abteilung. Du weißt, dass deine Zeit kaum ausreicht, deine eigene Arbeit zu beenden. Dennoch bringst du es nicht übers Herz, Nein zu sagen.

Keine Angst, du bist nicht allein. Vielen Menschen fällt es schwer, anderen etwas abzuschlagen, achtsam mit sich selbst und der Zeit hauszuhalten. Einerseits ist es schlichtweg Angst, dein Gegenüber zurückzuweisen. Dein Partner, deine Freunde, was sollen sie denken, wenn du sie in Stich lässt? Dabei machst du es dir viel schwerer. Hinterher ärgerst du dich über deine Angst, abzulehnen. Die junge Kollegin hätte sicher noch jemand anderen gefunden, der ihr hilft, während du eine Überstunde nach der anderen machst, um nicht als unkollegial im Büro zu gelten.

Nein sagen beim Boss oder den Kollegen ein No-Go?

Wenn du Probleme damit hast, deinem engsten Freundeskreis mal absagen zu müssen, wirst du es bei deinem Vorgesetzten oder hochrangigen Kollegen noch weniger tun. Zu groß sind deine Bedenken, ob sie dein Nein als mangelnde Loyalität oder Desinteresse auslegen könnten. Vielmehr hat es bei manchen Kollegen etwas mit System zu tun. Sie wissen, dass sie bei dir ein verständnisvolles Ohr für Unterstützung finden und setzen sogar auf deine Mithilfe. 

Stell dir vor, du findest den Mut und die Überzeugung, deinem neuen Vorsatz treu zu bleiben: Vielleicht reagieren deine Vorgesetzten überrascht, aber als faire Teamplayer werden sie deine Entscheidung respektieren. Wer sich über deine Ablehnung erbost, tut das eher grundsätzlich. Derjenige hat offensichtlich keinen Respekt vor dir und weiß, dass er dich bisher leicht ausnutzen konnte. 

Raus aus der Opferrolle

Spätestens, wenn du dich schlecht fühlst nach einer Absage, solltest du deine Einstellung gründlich überdenken. Fühle dich nicht länger als Opfer, sondern sei stolz auf diesen wichtigen Schritt in deinem Leben. Indem du Grenzen setzt, pflegst du deine eigene Work-Life-Balance und wirst bei vielen Kollegen, denen es ähnlich ergeht, eine Vorbildwirkung erzielen. Zweifelsohne hast du deine Gründe, warum du deine Mitarbeit verweigerst. Bei kurzfristigen Terminänderungen oder echten Herausforderungen spricht natürlich nichts dagegen, dass du dich wie jeder andere im Team einbringst. 

Meist kennst du aber schon die Kollegen, die bevorzugt auf dich zurückgreifen, weil sie bereits im Vorfeld überzeugt sind, leichtes Spiel zu haben. Wer so über deine Leistung denkt, hat deine Aufopferung am Arbeitsplatz nicht verdient. Ob Boss oder Kollege: Ein paar klare Worte entschärfen die Situation, wenn es sich nicht um Ausnahmefälle handelt.  

Angemessene Reaktionen ohne Aggressivität 

Der Ton macht die Musik. Verpacke deine Ablehnung in nette, aber klare Worte. Damit stößt du auf mehr Verständnis und Rücksichtnahme. Verzichte daher auf eine schnippische, gefühlsbetonte oder gar aggressive Überreaktion. Nein sagen hängt mit Durchsetzungsvermögen und Selbstwertgefühl zusammen. Wem an beidem mangelt, tut sich schwerer, ablehnend zu reagieren. 

In Kombination mit einem Helfersyndrom oder sich selbst für unverzichtbar zu halten, könnte es langfristig mit fatalen Folgen enden. Niemand hält einer dauerhaften Überforderung stand, ohne sich in gesundheitlichen oder seelischen Belastungen zu verlieren.

 

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Ablehnungen charmant formulieren

Am besten, du bedankst dich sehr höflich für die Anfrage, lehnst aber mit einer verständlichen Begründung ab. Sag danke, aber nein danke. Du musst nicht überschäumend vor schlechtem Gewissen langwierige Erklärungen abliefern. Ein schlichtes „Die Familie hat heute Vorrang“ genügt, um einmal von den gewohnten Überstunden, die du wahrscheinlich täglich machst, Abstand zu nehmen. 

Außerdem spielt auch der Grund einer Ablehnung eine entscheidende Rolle: Kannst du die Bitte aufgrund einer ethischen oder gesetzlichen Sachlage nicht erfüllen? Fehlt dir die Zeit dafür oder fühlst du dich als Lückenfüller? Das sind nachvollziehbare Standpunkte, die erklären, warum du nicht wie gewohnt Ja und Amen sagst. 

Tipps gegen die Angst „Nein zu sagen“

Wenn du beim Gedanken daran beim nächsten Mal abzusagen, Herzrasen und Schweißausbrüche bekommst, wird es höchste Zeit, dass du deine Beweggründe überdenkst. Falls keine akute Lebensgefahr besteht bei deiner Absage, mach dich damit vertraut, dass dein Gegenüber anders als gewöhnlich reagiert. Vielleicht ist er überrascht, aber verständnisvoll, unter Umständen verärgert, weil er doch bisher immer auf dich zählen konnte. 

Mit jedem berechtigten Nein deinerseits wirst du merken, dass man dir Verständnis und Respekt entgegenbringt. Persönlich vollziehst du mit jeder dieser Entscheidungen einen wichtigen Schritt in deiner Persönlichkeitsentwicklung. Wäge die langfristigen Folgen ab, wenn du Nein sagst. Der positive Nebeneffekt deines neuen Ichs ist, dass du deinen innerlichen Ärger deutlich reduzierst und selbstverantwortlich handelst. 

Damit dir das Nein sagen leichter fällt, kannst du es Schritt für Schritt vertiefen. Zähl innerlich bis drei, bevor du zusagst. Erbitte dir Bedenkzeit oder bereite dich mental auf die Reaktion deines Gegenübers vor. Falls dein Boss versucht, dir ein schlechtes Gewissen einzureden, solltest du keinesfalls klein bei geben. Verteidige deinen Standpunkt mit klaren Worten und lobe dich dafür, nein gesagt zu haben. Nicht jeder versteht es, diese Kunst im Laufe seines Lebens zu erwerben.  

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