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Karrieretipps
Nach der Coronawelle: Freelancing 2020 – Neue Chancen ohne „Vitamin B”

Nach der Coronawelle: Freelancing 2020 – Neue Chancen ohne „Vitamin B”

Ein Gastbeitrag von Peggy de Lange | 05.08.20

Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und ein globaler Arbeitsmarkt sind in der neuen Arbeitswelt unabdingbar. Insbesondere für Freelancer entstehen dadurch viele Chancen. Denn das Grundgerüst, um in dieser neuen digitalen Welt zu arbeiten, bringen sie bereits mit.

Wie auch in vielen anderen Berufsgruppen hat Covid-19 strukturelle Probleme der freiberuflichen Arbeit in Deutschland sichtbar gemacht. Obwohl finanzielle Unsicherheiten ein fester Bestandteil der Freischaffenden sind, wurden sie von den Folgen der Coronakrise unvorbereitet getroffen. Vorerst konnten Existenzen durch staatliche Überbrückungshilfen gesichert werden. Mittelfristig müssen Freiberufler innovative Möglichkeiten evaluieren, um ihr Geschäft weiterhin am Leben zu halten.

Die neue Arbeitswelt nach Corona: Freiberufler bringen alle Voraussetzungen mit

Statistisch gesehen finden die meisten Freiberufler ihre Kunden und Aufträge durch Vitamin B, der einhergehenden Mund-zu-Mund-Propaganda oder auf Network-Events. In Zeiten von Social Distancing ist die klassische Form der Kundenakquise jedoch nicht mehr möglich. Die Coronakrise hat zudem Budgets von Unternehmen geschmälert, was zu weniger Aufträgen im sogenannten „Friends-Pool“ führt. Firmen, für die Outsourcing eine Option darstellt, zwingt die aktuelle Krisensituation zur effizienten online Akquisition in einem weltweiten Arbeitsmarkt. Freiberufler müssen ihr Geschäft an diese neuen Umstände anpassen, ihre Projektakquise digitalisieren und vor allem global denken. 

Digitale Transformation ohne Grenzen

Noch nie zuvor wurde der Arbeitsmarkt auf eine solche Probe gestellt. In kürzester Zeit mussten in den verschiedensten Industrien neue Prozesse und Techniken implementiert werden, um das Geschäft weiterhin am Leben zu halten. Langfristig werden wir eine digitale Transformation auf dem gesamten Arbeitsmarkt erleben. Aufgrund dieses Wandels und vermehrter Unsicherheiten, suchten Freiberufler und Selbstständige gezielt nach alternativen Einkommensideen. Eine Freelancer-Studie von Fiverr kam zu dem Ergebnis, dass 67 Prozent der befragten Freiberufler in den USA, sich aufgrund der Möglichkeit einer weiteren Einnahmequelle auf der Plattform angemeldet haben. Auch in Deutschland ist dieser Trend spürbar. Die Coronakrise und daraus resultierende Maßnahmen führen dazu, dass das Suchen und Finden neuer Kunden, Geschäftspartner oder Aufträge in der digitalen Welt stattfinden wird. Der rasante Anstieg an Registrierungen auf der Plattform bestätigt diesen Digitaltrend. 

Was sich erst einmal kompliziert anhört, bringt viele Möglichkeiten mit sich: Freelancer können auf diese Weise schnell online akquiriert werden. Mit wenigen Klicks kann über internationale Plattformen ein globales Netzwerk aufgebaut werden und es bietet sich die Chance, mit Menschen aus der ganzen Welt zusammenzuarbeiten. 

Freelancing in der neuen Arbeitswelt

Professionelle Freiberufler sind für die Gesamtwirtschaft enorm wichtig. Einzelne Branchen, wie beispielsweise die Kulturschaffende, bestehen fast ausschließlich aus (Solo-)Selbstständigen. Externe Arbeitskräfte bringen bei lokalen Unternehmen nicht nur essenzielle Fachkenntnisse ein, sondern können durch ihr eigenes Netzwerk für Extra-Einkünfte und neue Kontakte zu den jeweiligen Unternehmen beitragen. Freiberufler sind damit ein wichtiger Innovationstreiber der deutschen Wirtschaft. Der Einsatz externer Fachkräfte kann Unternehmen helfen, sich schneller von der Krise zu erholen und wird deshalb jetzt einen noch höheren Stellenwert einnehmen. 

Im Zeitraum vom 21. Mai bis 08. Juni führten wir zusammen mit dem britischen Marktforschungsinstitut Censuswide eine Studie durch, in der 500 deutsche klein und mittelständische Unternehmen (KMU) zur Coronakrise befragt wurden. Besonders einschlägig waren die Antworten zu den Maßnahmen, die als Folge der Krise ergriffen wurden: 31 Prozent der befragten KMU gaben an, ihre Social-Media-Aktivitäten zukünftig an Freiberufler auszulagern, und 28 Prozent wollen ihr digitales Marketing flächendeckend outsourcen. Seit der Krise hat jedes fünfte Unternehmen mehr Vertrauen in die Arbeit mit externen Dienstleistern. Sogar fast ein Drittel der deutschen KMU plant, in Zukunft externe Freiberufler zur Unterstützung ihres Teams einzusetzen. 

Die Chance für Freiberufler

Freelancer sind flexibel und Meister ihres Fachs. Sie werden sich an die neue Arbeitswelt gut anpassen können. Bereits jetzt sind viele von ihnen in der Lage, von zu Hause aus zu arbeiten und ihre Dienstleistungen über digitale Kanäle anzubieten. Online-Plattformen und -Marktplätze können Freiberufler in kreativen, technischen und digitalen Branchen unterstützen, ihr Geschäft zu erhalten und weiter auszubauen. Also kein Grund zur Sorge: Freelancer werden aufgrund der eigenen Unabhängigkeit dazu in der Lage sein, die Stärken einer flexibleren und standortunabhängigen Arbeitswelt schnell für sich zu nutzen. 

Kommentare aus der Community

Renate Richter am 15.01.2021 um 02:19 Uhr

Corona macht uns Freelancern zu schaffen! Nach der ersten jetzt auch noch eine zweite Welle! Zwar ergeben sich tatsächlich für viele Freelancer neue Chancen, aber momentan kämpfen die meisten mit der schlechten Auftragslage. Ich blicke trotz Corona nach vorn: Auftragsakquise und Selfmarketing sind für mich wichtiger denn je. Neben fiverr nutze ich Job-Plattformen wie https://freelancer-jobs.net um mich zu präsentieren und um mich für Projekte und Aufträge zu bewerben. Einige wenige dieser Portale sind komplett kostenlos, andere erheben Gebühren für bestimmte Leistungen.

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