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Karrieretipps
3 Anzeichen, dass du in deiner Karriere mehr Risiken eingehen solltest

3 Anzeichen, dass du in deiner Karriere mehr Risiken eingehen solltest

Merle Blankenfeld | 18.10.19

Du bist ein absoluter Sicherheitstyp, hast das Gefühl, dich im Kreis zu drehen und nicht voranzukommen? Wir verraten dir, ob du im Job mehr wagen solltest.

No risk, no fun. Ein alter Spruch, der aber nach wie vor auf viele Bereiche des Lebens zutrifft. Auch auf die Karriere? Gewissermaßen schon. Denn wer im Job jedes Risiko scheut und immer auf Nummer sicher geht, der mag vielleicht nicht viel verlieren – wird aber vermutlich auch nicht viel gewinnen. In der Realität ist es aber oft gar nicht so einfach einzuschätzen, ob das neue, aufregende Projekt ein gewisses Risiko wert ist oder ob die potenziellen Gefahren den möglichen Gewinn übersteigen.

Das Wort „Karriere” oder seine beruflichen Ziele definiert jeder anders. Für manche bedeutet es, so jung wie möglich so viel Geld wie es geht zu verdienen. Für andere ist das Ziel, nur so viel arbeiten zu müssen, wie es finanziell wirklich notwendig ist. Wieder andere wollen sich selbst beziehungsweise ihre Werte in spannenden Projekten mit einem tieferen Sinn verwirklichen. So unterschiedliche Typen es unter uns gibt, so verschieden definieren wir natürlich auch, was ein wirklich großes Risiko ist. Einige sehen es schon als Wagnis an, nach Jahrzehnten mit immer mehr Verantwortung endlich mal die längst überfällige Gehaltsanpassung einzufordern. Andere zucken kaum mit der Wimper, wenn sie zum dritten Mal in kurzer Zeit den Job wechseln, weil die Projekte und Entwicklungschancen bei der neuen Stelle einfach spannender klingen.

Wie risikofreudig du persönlich bist, hängt natürlich von vielen Faktoren ab – und von deiner individuellen Definition dessen. Wir haben trotzdem drei Zeichen zusammengetragen, die ein Hinweis sein könnten, dass du im Beruf mutigere Entscheidungen treffen solltest. Wie genau die aussehen, liegt dann selbstverständlich bei dir.

1. Du langweilst dich.

Langeweile im Job kann gefährlich werden – so widersprüchlich sich das anhören mag. Denn wer sich langweilt, wird irgendwann fahrlässig. Du bist wahrscheinlich unmotiviert, hast keine richtige Lust mehr auf deinen Job beziehungsweise die Aufgaben – und gibst dir deshalb keine Mühe. Egal, ob es daran liegt, dass du nicht genug zu tun hast oder dass du nur Routinetätigkeiten ausführst, die du im Schlaf erledigen könntest: Das führt automatisch zu Fehlern. Du sabotierst dich und deine Karrierechancen also selbst, wenn du zu lange in einer Position verharrst, die dich nicht ausreichend fordert.

Im ersten Schritt solltest du dir also erst mal eingestehen, dass du dein Skillset nicht gewinnbringend einsetzen kannst und dich langweilst. Überlege dir dann ganz ehrlich, was du wirklich machen möchtest, was dich reizen würde – und vielleicht sogar, welche Aufgabe dir ein bisschen Angst macht. Was kannst du tun, um dich dahin zu entwickeln? Ist das in deinem aktuellen Unternehmen möglich? Oder müsstest du den Job dafür wechseln? Falls du Letzteres (zu diesem Zeitpunkt) absolut nicht willst, überlege dir, wie du deinen aktuellen Job so gestalten könntest, dass er dir wieder mehr Spaß macht.

2. Du fürchtest dich vor unwahrscheinlichen Szenarien.

Vielleicht hast du sogar schon ein paar Ideen im Kopf, was du lieber machen würdest. Egal, ob es eine höhere Position mit mehr Verantwortung ist, ein ganz neuer Job oder sogar die Gründung eines eigenen Unternehmens. Meistens gibt es Ängste vor den möglichen Risiken, die dich davon abhalten. Es gibt Typen, die grübeln monate- oder jahrelang, ob sie den nächsten Schritt für ihren Traum tatsächlich gehen sollten. Irgendwann kommen aber die meisten an einen Punkt, an dem sie sich nur noch im Kreis drehen. Hier kann es ratsamer sein, mit Außenstehenden über deine Sorgen zu sprechen. Oft bauschen wir die Ängste in einer solchen Situation in unserem Kopf nämlich unnötig auf. Bitte Kollegen oder Berater, denen du vertraust, um Rat darüber, ob deine Ideen zu große Risiken darstellen – oder du den Sprung ins kalte Wasser vielleicht einfach wagen solltest.

Hier gibt es eine ganz wunderbare Story von Jeff Bezos, als er 1994 Amazon gegründet hat. Dafür hat er nämlich seinen gut bezahlten Jobs als Senior Vice President bei einem New Yorker Hedgefonds gekündigt – um dann in seiner Garage den (digitalen) Grundstein für den berühmten Online-Marktplatz zu legen. Auch wenn seine Eltern ihn mit einem beträchtlichen Investment unterstützt haben – der Mut, aus dem sicheren Job auszusteigen, um seinen Traum zu verwirklichen, hat sich ausgezahlt.

3. Du fühlst dich absolut sicher in allem, was du tust.

Nach einer gewissen Zeit in der Arbeitswelt und besonders in einer speziellen Position fallen dir die meisten deiner Aufgaben vermutlich nicht mehr allzu schwer. Bei Bewerbungen gibt es die schöne Regel, dass du 30 Prozent der geforderten Skills für eine Stelle nicht beherrschen musst – schließlich musst du dich noch weiterentwickeln können. Diesen Grundgedanken solltest du auch nach Jahren in deiner Position nicht vergessen. Denn wenn du jede Tätigkeit mit 100-prozentiger Sicherheit beherrschst, was sollst du denn dann noch lernen?

Wenn du der Meinung bist, alles für deinen Job Notwendige zu können, machst du es dir in deiner Komfortzone eindeutig zu bequem und wirst vermutlich schnell unflexibel. Du hast alle deine Ziele erreicht? Stecke dir einfach neue – sonst wirst du dich womöglich bald langweilen. Vielleicht sind es diesmal keine harten Ziele darüber, wie hoch dein Gehalt sein sollte oder welchen Titel du trägst. Überlege dir doch stattdessen, was du können oder beherrschen möchtest – oder in welchem Bereich du dich noch weiterentwickeln kannst. Je nachdem, was dich persönlich motiviert und antreibt. Hier kann es schon helfen, dir einen spannenden Workshop oder ein anderes Weiterbildungsangebot auszusuchen. Oder du schlägst deinem Chef vor, das neue Projekt zu übernehmen – auch und vor allem, wenn du dafür etwas Neues lernen musst.

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