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Karrieretipps
20 außergewöhnliche Fragen im Bewerbungsgespräch – und wie du sie am besten beantwortest

20 außergewöhnliche Fragen im Bewerbungsgespräch – und wie du sie am besten beantwortest

Josephine Pump | 16.01.20

Diese 20 kuriosen Fragen könnten dich in deinem nächsten Vorstellungsgespräch erwarten. Lies hier, wie du dich besser auf sie vorbereiten kannst.

Wir kennen sie alle – die generischen Nullachtfünfzehn-Fragen, die einen bei einem Bewerbungsgespräch erwarten. Was sind Ihre Stärken? Was ist Ihre größte Schwäche? Sind Sie flexibel? Alles Fragen, auf die wir uns von vornherein einstellen und auf die wir bereits Antworten parat haben. Doch was tun, wenn jetzt doch einmal eine etwas ungewöhnlichere Frage aufkommt?Der Januar ist der beliebteste Monat für Bewerbungen auf einen neuen Job. Daher hat die Job- und Recruiting-Plattform Glassdoor eine Liste mit den 20 kuriosesten Fragen der vergangenen zwei Jahre erstellt, die möglicherweise beim Bewerbungsgespräch aufkommen – und wie du sie am besten beantworten kannst.

Kriterien

Glassdoor teilt die Fragen in drei Kategorien ein: Persönlichkeitsfragen, Schätzfragen und Verhaltensfragen. Persönlichkeitsfragen sind – wie der Name verrät – Fragen, die darauf aus sind, das Persönlichkeitsprofil eines Kandidaten zu erstellen. Sie helfen dabei zu ermitteln, ob diese Person auf die ausgeschriebene Stelle passt. Schätzfragen werden auch als Brainteaser bezeichnet, da sie dazu dienen, die analytischen Fähigkeiten und Problemlösungstechniken eines Bewerbers zu testen. Verhaltensfragen sollen bestimmen, ob eine Person auch kulturell in das bereits bestehende Arbeitsklima hineinpasst.

Persönlichkeitsfragen

1. Was wäre der Titel Ihrer Autobiografie? (Boston Consulting)
2. Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie und warum? (Stollwerck)
3. Arbeitest du, um zu leben, oder lebst du, um zu arbeiten? (Veeva Sytems)
4. Halten Sie Ihren Job für eine Kunst oder eine Wissenschaft? (Contenful)
5. Mit welchen Spielzeugen haben Sie als Kind gespielt? (Fele)
6. Was wäre ein Grund, aus dem wir Sie nicht nehmen sollten? (Bertelsmann)
7. Was würde Ihre Freundin an Ihnen ändern wollen? (Agap2)
8. Wo sehen Sie sich in 30 Jahren? (Airbus)
9. Welchen Rat würden Sie ihrem 15-Jährigen Ich geben? (Hays)
10. Was wäre Ihr Traumjob, wenn Sie irgendeinen aussuchen könnten? (PwC)

Schätzfragen

11. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit auf außerirdisches Leben stößt? (AppNexus)
12. Wie viele Grad liegen zwischen dem Minuten- und Stundenzeiger, wenn es 15.15 Uhr ist? (Altran)
13. Wie viel Umsatz wird in Japan jährlich mit wieder verwendbaren Stäbchen gemacht? (Bain & Company)
14. Wie viele Schmuckstücke liegen am Strand von Nizza vergraben? (Deloitte)
15. Wie können Sie bei geschlossener Tür testen, ob ein automatisches Licht im Bad tatsächlich ausgeht? (Daimler)

Erfahrungsbericht eines Bewerbers © Glassdoor.com

Verhaltensfragen

16. Was ist wichtiger? Dissens oder Konsens? (BMW) 
17. Würdest du dich als spontan und humorvoll einschätzen? (Antwort: “Ja”) Dann erzähle doch mal einen Witz. (JAM! Reisen)
18. Was würden Sie tun, wenn Sie vor dem Kino versetzt werden, aber schon die Tickets gekauft haben? (BMW)
19. Wenn Sie an einem freien Tag Fehler am Produkt entdecken, würden Sie den Chef anrufen? (Asana Rebel)
20. Was ist das Verrückteste, das du jemals gemacht hast? (EF Education First)

Erfahrungsbericht eines Bewerbers © Glassdoor.com

Wozu neue Fragen und überraschende Fragen?

Die Standardfragen sind alt und überholt. Wir haben uns alle bereits auf sie eingestellt und unsere Antworten sind ebenso alt wie die Fragen selbst. Mit neuen Fragen kommen neue Herausforderungen, neue Denkweisen und frischer Wind. Gerade bei Schätzfragen besteht das Problem, dass oftmals keine weiteren Daten zur Berechnung oder halbwegs akkuraten Schätzung genannt werden. Es wird nur eine Frage gestellt, die beantwortet werden soll – an sich keine gute Taktik. Doch der Prozess dahinter ergibt Sinn: Es geht darum, den Arbeitgeber Schritt für Schritt durch den eigenen Denkprozess zu leiten und zu erklären, durch welche Annahmen man zu welchem Ergebnis gekommen ist.

Bleib‘ ehrlich und authentisch

Die Fragen zu deiner Persönlichkeit und deinem Verhalten solltest du ehrlich und authentisch beantworten. Es bringt weder dir noch deinem Arbeitgeber etwas, wenn du dich das nächste Jahr über verstellst und dann am Ende wieder kündigst. Und das nur weil du beim Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck hinterlassen wolltest. Manchmal soll es halt einfach nicht sein. In eine kleine Zwickmühle geraten wir, wenn es darum geht, eine Balance zwischen Professionalität und Persönlichkeit aufrecht zu erhalten. Einerseits wollen Arbeitgeber nämlich, dass man eine etwas persönlichere Seite zeigt. Doch andererseits darf man nie vergessen, dass es sich immer noch um ein berufliches Gespräch handelt. Bei der Frage „Lebst du, um zu arbeiten oder arbeitest du, um zu leben?“ ist die Antwort daher umso kniffliger. Du solltest abschätzen können, welche Antwort dein Gesprächspartner am ehesten hören möchte, doch darfst du deine eigenen Prinzipien hier nicht komplett ignorieren. Arbeitgeber schätzen Ehrlichkeit und Selbstbewusstsein. Solange du also klar machst, dass du motiviert und engagiert bist, wenn es um deinen Job geht, auch wenn du nicht jede Minute an ihn denkst, sollte es kein No-Go sein, dein Leben vor deine Arbeit zu stellen.

Lass‘ dich nicht einschüchtern 

Eine gute Nachricht: Bewerber haben angegeben, je schwerer ihr Vorstellungsgespräch war, desto zufriedener waren sie später in ihrem Job. Laut einer Umfrage liegt der ideale Schwierigkeitsgrad eines Vorstellungsgesprächs bei einer Vier. Auf einer Fünf-Punkte-Skala bedeutet das schwer.

Felix Altmann, Experte für Arbeitsmarktthemen bei Glassdoor, sagt dazu Folgendes:

Arbeitgeber stellen Jobsuchenden immer ausgefallenere Fragen im Zuge des Bewerbungsprozesses. Durch ungewöhnliche Herangehensweisen erhoffen sich Personaler einen tieferen Einblick in die Persönlichkeit als mit gängigen Fragen, auf die es vorgestanzte Antworten gibt. Kandidat*innen sollten sich daher nicht davon verunsichern lassen, sondern es als Chance begreifen, mehr von ihrer Persönlichkeit zu zeigen und ein offeneres Gespräch zu führen. Am Ende profitieren beide Seiten davon, wenn es nicht nur fachlich, sondern auch persönlich und kulturell passt.

Lass‘ dich von den neuen Fragen nicht einschüchtern. Unvorhersehbare Situationen tragen zum persönlichen Wachstum bei. Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass du den Job nicht bekommst. Doch warst du ehrlich und hast dir Mühe gegeben, kannst du guten Gewissens sagen: „Ich habe mein Bestes getan“. Und nächstes Mal kannst du es schon ein bisschen besser.

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