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Human Resources
So steht es wirklich um den Verdienst von HR-Verantwortlichen in Dax-Vorständen

So steht es wirklich um den Verdienst von HR-Verantwortlichen in Dax-Vorständen

Caroline Immer | 25.08.21

Weniger als die Kolleg:innen, aber dennoch über zwei Millionen Euro: Eine Analyse der HKP Group enthüllt die Gehälter der Top-Personaler und offenbart, wie sich die Rolle der CHROs in den Dax-Vorständen weiterentwickelt.

Wie viel verdienen eigentlich Personalverantwortliche in Dax-Vorständen? Und wie hoch liegen die Gehälter im Vergleich zum restlichen Vorstand? Eine Analyse der HKP Group für das Haufe-Personalmagazin gibt Aufschluss. Regine Siepmann und Nina Grochowitzki, Partnerinnen der Vergütungsberatung HKP Group, erklären darüber hinaus, welchen Einfluss die Coronakrise auf die Gehälter der Chief Human Resources Officer (CHRO) hatte, und welche Entwicklungen in Bezug auf die Rolle der Personaler in den Vorständen zu erwarten sind.

Top-Gehälter: Von 800 Tausend bis über 3 Millionen Euro

An der Spitze der Personalverantwortlichen in den Dax-Vorständen steht mit 3,5 Millionen Euro Gunnar Kilian, Vorstand Personal und Truck & Bus bei Volkswagen. Auch Fabrizio Campelli, CHRO und Chief Transformation Officer bei der Deutschen Bank, kann sich mit 3,2 Millionen Euro über ein Spitzengehalt freuen – ebenso wie Sylvie Nicol, welche als Vorstandsmitglied bei Henkel für den Personalbereich und Infrastruktur-Services verantwortlich ist. Trotz ihres Gehalts von ganzen 2,5 Millionen Euro verdient sie etwa 14 Prozent weniger als der Rest des Vorstands.

Anders sieht es bei Dr. Ariane Reinhart aus, welche mit rund 2,4 Millionen bei Continental 21 Prozent mehr verdient als ihre Vorstandskolleg:innen. Das niedrigste Gehalt der ganzjährig tätigen Dax-Personalverantwortlichen verdient mit 0,8 Millionen Zhengrong Liu von Beiersdorf. Das Durchschnittsgehalt beläuft sich auf etwa 2,23 Millionen Euro. Hier kannst du eine vollständige Tabelle der Vergütung von HR-Vorstandsmitgliedern im Vergleich zum restlichen Vorstand einsehen.

Kaum Einbruch im Krisenjahr 2020

Bis auf eine Ausnahme belaufen sich alle Gehälter der Top-Personalverantwortlichen auf Zahlen im siebenstelligen Bereich. Auch die Coronapandemie konnte den hohen Verdiensten nur wenig ausmachen. Dies ist mitunter dem Vorstandsvergütungsangemessenheitsgesetz (VorstAG) zu verdanken, durch welches die Nachhaltigkeit der Verdienste im Blick behalten werden soll. Eine Ausnahme zur relativen Standhaftigkeit der Vergütungen besteht in jenen Unternehmen, die es während der Coronazeit besonders schwer hatten, erklärt Regine Siepmann:

In den Unternehmen, die deutlich im Ergebnis eingebrochen sind, sind auch die Vergütungen entsprechend gesunken.

Gehalt anderer Vorstandsmitglieder ganze 17 Prozent höher

Trotz der offensichtlich enorm hohen Summen liegt das Gehalt der Personalverantwortlichen in den Vorständen nicht ganz so hoch wie das ihrer Kolleg:innen, welche im Schnitt 17 Prozent mehr verdienen. Hierfür kann es jedoch gute Gründe geben: So haben in den letzten Jahren viele CHRO-Wechsel innerhalb der Vorstände stattgefunden. Noch nicht erfolgte Auszahlungen von Long Term Incentives sorgen im Falle vieler Personalverantwortlicher daher für aktuell niedrigere Zahlen.

Eine Diskrepanz, die noch deutlich schwerwiegender ist, ist das Gehaltsgefälle zwischen Dax-Vorständen und Mitarbeiter:innen. Denn die Vorstandsmitglieder erhalten etwa 49 Mal mehr Gehalt als reguläre Angestellte, was insbesondere in Zeiten der Coronakrise für Diskussionen sorgt.

Vorstandsvorsitz mit Personalverantwortung

Eine weitere interessante Entwicklung betrifft die Aufgabenverteilung der HR-Verantwortlichen. In vielen Fällen übernehmen diese neben dem Personalbereich zusätzliche Bereiche, wie Nina Grochowitzki erklärt:

Auch wenn wir uns die übrigen CHRO anschauen, sehen wir, dass die allermeisten zusätzlich immer noch die Verantwortung für ein anderes Ressort oder ein anderes Aufgabengebiet haben.

Darüber hinaus sind immer häufiger Vorstandsvorsitzende für das Personalressort verantwortlich. Mittlerweile ist dies in zwölf der Dax-Unternehmen der Fall, und damit in vier mehr als noch 2016. Hierin könne man mit Blick auf die Zukunft, so Siepmann, eine Stärkung der Personalfunktion sehen.

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