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Human Resources
Vorstellungsgespräche bei SpaceX sind respektlos, aber zeiteffektiv

Vorstellungsgespräche bei SpaceX sind respektlos, aber zeiteffektiv

Maja Hansen | 13.12.17

Das US-amerikanische Unternehmen SpaceX nimmt einen unhöflichen Umgang mit Bewerbern in Kauf, um Zeit zu sparen. Ein Gesprächsabbruch ist jederzeit möglich.

Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX strebt nicht nur nach außerirdischen Zielen wie der Verbreitung menschlichen Lebens auf anderen Planeten, sondern betreibt auch passend außerirdische Vorstellungsgesprächsmethoden.

Mach dich auf einen Gesprächsabbruch gefasst

Der ehemalige SpaceX Angestellte Josh Boehm hat unter Businessinsidern über die ungewöhnlichen Methoden der Firma gesprochen. Zu seiner Zeit während 2013-2016 habe er lächerlich respektlose Anweisungen bekommen, wie er Jobinterviews zu führen hätte. Wenn Boehm merkte, dass ein Bewerber für die freie Position nicht geeignet schien, war er dazu angewiesen, dass Gespräch direkt zu beenden. Nicht, dass das schon ziemlich unhöflich ist, es war auch gewünscht, dass Boehm den potentiellen Kandidaten direkt in das Wort fällt und diesen aus dem Vorstellungsgespräch entlässt. Warum entscheidet man sich zu solch respektlosen Methoden? SpaceX Ambition ist es, dadurch einfach wertvolle Zeit zu sparen.

Freundlichkeit? Bei SpaceX überflüssig

Ein Vorstellungsgespräch bei SpaceX ist zunächst auf einen ganzen Tag angesetzt und beinhaltet zahlreiche Telefonate und sieben- bis achtstündige Jobinterviews. All das kann für die Bewerber jedoch ohne Vorwarnung in jedem Moment abgebrochen werden. Boehm ergänzt, dass von gesprächsführenden Personen auch keine Freundlichkeit beim Abbruch erwartet wird. Das Vorstellungsgespräch werde direkt beendet und der Bewerber wieder aus dem Gebäude geführt.

Alles richtig verstanden? Du stellst dich auf ein ganztägiges Vorstellungsgespräch ein, aber eventuell bist du doch nach 15 Minuten wieder draußen. Und all das ohne freundliche Verabschiedung und einer Begründung?

© Bram Naus – Unsplash

Unangenehme Situationen sind vorprogrammiert

Bedenken an dieser Gesprächstaktik sind wohl gerechtfertigt, denn so wie Boehm auch zugibt, geriet er dadurch öfter in unangenehme Situationen. Ist das ein Wunder, wenn sich ein Vorstellungsgespräch ausschließlich am Unternehmen und nicht am Mensch selbst orientiert? Vielleicht scheint Freundlichkeit in Vorstellungsgesprächen von Unternehmensseite nicht ganz unwichtig zu sein.

Wie wär’s denn mit einer anderen Taktik?

Ganz klar sind Bewerbungsgespräche für alle Beteiligten eine wichtige Situation. Die Bewerber wollen potentielle Chefs von sich überzeugen und Firmen sind auf der Suche nach dem perfekten Kandidaten für die freie Position. Da SpaceX sich scheinbar ausschließlich auf die Firmenbedürfnisse zentriert, führt dies zu unangenehmen und wie Boehm ergänzt sogar zu frustrierenden Momenten. Wahrscheinlich ist diese Taktik, die SpaceX betreibt, nur durch mehr Zeit, Geduld und Höflichkeit für die Bewerber zu retten. Also so, dass ein Gespräch entsteht, wie wir es hoffentlich aus unseren bisherigen Bewerbungsgesprächen kennen.

Kommentare aus der Community

Chris am 07.12.2017 um 20:05 Uhr

Ich fände es gut wenn mir direkt gesagt würde wenn ich nicht für einen Job geeignet wäre. Ich finde es sogar höflicher als sich noch ewig etwas vorgaukeln zu lassen.

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Michael am 13.12.2017 um 18:00 Uhr

Wenn dies im Rahmen eines kurzen, aber qualifizierten Feedbacks geschieht, dann wäre dies absolut ein Schritt nach vorn. Das Gespräch einfach so abzubrechen, ist aber stillos, das kann man auch mit „Effektivität“ nicht schönreden und es wirft ein entsprechendes Bild auf die Firma.

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