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Human Resources
Mitarbeiter:innen motivieren – mit kleinem Budget

Mitarbeiter:innen motivieren – mit kleinem Budget

Frauke Bitomsky | 10.03.21

Das Gehalt reicht als Anerkennung? Weit gefehlt. Doch schon durch einige Gesten und Veränderungen im Umfeld fühlen Mitarbeiter:innen sich wertgeschätzt.

Was ist wichtiger als gut ausgebildete Fachkräfte in deinem Unternehmen? Genau: Motivierte Mitarbeiter:innen. Denn wer motiviert ist, leistet mehr und erarbeitet kreativere Lösungen für Herausforderungen als jemand, der mit viel Fachwissen nur seine Aufgaben abarbeitet.

Aber wie motivierst du deine Mitarbeiter:innen? Ehe du teure Coaches buchst und auf das Beste hoffst, gibt es eine Reihe von Dingen, die du selbst angehen kannst. Das meiste davon kostet nichts oder nicht viel, erzielt aber dennoch seine Wirkung.

Habe eine Vision

Wofür steht dein Unternehmen eigentlich, abseits der üblichen Schlagworte wie „innovativ“ und „zukunftsorientiert“? Die wenigsten Unternehmen können ihre Vision klar benennen. Aber wenn selbst die Führung dies nicht tut, wie sollen es dann die Angestellten können?

Menschen wollen das Gefühl haben, dass ihre Arbeit relevant ist und etwas bewirkt. Eine klare, gelebte Vision kann Mitarbeiter:innen motivieren, und zwar besser als ein kostenloses Feierabendbier. Eine greifbare Vision, die nicht nur aus ein paar Worten auf dem Papier besteht, sondern tatsächlich gelebt wird, befeuert und treibt an.

Öffentliche Anerkennung

Das monatliche Gehalt ist doch wohl Anerkennung genug? Wenn du so denkst, bist du auf dem besten Weg auch die letzte Motivation deiner Mitarbeiter:innen zu ersticken.

Mehr als Geld wollen sie Anerkennung für ihre Leistung. Psychology Today hat in einer Studie nachgewiesen, dass für 76 Prozent der Mitarbeiter:innen die Anerkennung ihrer Kolleg:innen für ihre Arbeit ein starker Motivationsfaktor ist. Gehe den ersten Schritt und sprich regelmäßig ein Lob aus. Hier ist das Maß wichtig: Es muss keine große Ankündigung sein. Eine freundliche Bemerkung in Gegenwart anderer Teammitglieder zeigt, dass du die Arbeit wahrnimmst und schätzt.

Tipp: Organisiere ein wöchentliches gemeinsames Frühstück. Hier können nicht nur anstehende Aufgaben besprochen werden, sondern reihum jede:r Mitarbeiter:in seine aktuellen Projekte vorstellen. So hat jeder die Bühne, sich selbst zu präsentieren.

Fördere deine Mitarbeiter:innen

Immer nur das Gleiche machen? Wer sich nicht weiterentwickeln kann, wird sich bald nach Alternativen umschauen. Unterstütze deine Mitarbeiter:innen darin, sich fortzubilden. Du profitierst davon gleich mehrfach: Deine Mitarbeiter:innen werden auf dem neuesten Wissensstand bleiben und sind zudem motiviert und loyal zu deinem Unternehmen.

Zwischenmenschliche Kontakte durch Teams

Erschaffe Möglichkeiten, deine Mitarbeiter:innen auch abseits ihrer täglichen Aufgaben zusammenzubringen. Ein monatliches gemeinsames Essen, ein regelmäßiger Unternehmensausflug oder abteilungsübergreifende Teams helfen allen Beteiligten, die Menschen hinter den verschiedenen Posten kennenzulernen. Dies bricht den schnell eintönigen Arbeitsalltag auf und verhindert, dass sich kleine Gruppen bilden und voneinander abgrenzen.

Verbessere die Personalführung

Schaffe den Raum für Team- und Abteilungsleiter:innen, sich regelmäßig über Fördermaßnahmen und von Angestellten eingebrachte Themen auszutauschen. Dies zeigt, dass du an der Meinung der einzelnen Mitarbeiter:innen interessiert bist und sie zugleich Teil der Lösung sind, indem sie sich aktiv einbringen.

Nutze Feiertage

Und erschaffe eigene. Ostern, Weihnachten und Halloween eignen sich, um alle Mitarbeiter:innen gemeinsam darauf einzustimmen und so das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Die Palette der Möglichkeiten ist dabei groß: Nutze die nächste Fußball-WM oder EM, um mit allen die Spielausgänge zu raten. Feiert die Geburtstage der Mitarbeiter:innen in der Mittagspause mit einem Kuchen.

Hierbei stehen Spaß und Wohlbefinden im Vordergrund. Eine kleine Ostereiersuche vor Ostern muss nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, sorgt aber für Unterhaltung und Abwechslung.

Die berühmte Work-Life-Balance

Inzwischen leider häufig zu einem Buzzword verkommen, ist die Work-Life-Balance nach wie vor wichtig. Unternehmen tun gut daran, ihre Mitarbeiter:innen darin zu fördern, ausgeglichen zu leben. Denn ausgeglichene Menschen sind leistungsstärker, gesünder und motivierter.

Dabei gibt es keine Lösung, die für alle Mitarbeiter:innen oder alle Unternehmen gleich gut funktioniert. Vermittle stattdessen, dass du ein offenes Ohr hast und gemeinsam mit den Betroffenen individuelle Lösungen erarbeiten willst. Für den einen kann dies eine Gleitzeitlösung sein, während der andere an ein paar Tagen gerne im Home Office arbeiten möchte.

Damit dies gelingt, ist es wichtig, dass beide Seiten sich bewusst sind, was sie wollen: Du musst das Ziel definieren, das es zu erreichen gilt, wie beispielsweise die Beendigung eines Projektes zu einem bestimmten Zeitpunkt. Bei der Frage, wann und von wo aus dein:e Mitarbeiter:in dies erfüllt, kannst du ihm entgegen kommen, denn letztlich zählt für dich das Ergebnis und nicht der Weg zum Ziel.

Das zweite Interview

Das erste Interview führst du während des Vorstellungsgesprächs. Wenn hier alles stimmt, kannst du bald ein neues Teammitglied begrüßen. Und dann?

Wieso nur Zeit in neue Mitarbeiter:innen investieren und nicht in die, die bereits für dich arbeiten? Führe regelmäßig Gespräche und bringe in Erfahrung, was deine Angestellten an ihrer Arbeit schätzen und was sie ändern würden. So zeigst du ihnen, dass du sie nicht für selbstverständlich nimmst, sondern aktiv daran arbeitest, das richtige Arbeitsumfeld für sie zu erschaffen.

Ein Briefkasten für (anonyme) Beschweren kann auch seinen Platz haben. Allerdings hat er nicht dieselbe Wirkung wie ein direktes und offenes Gespräch. Um Mitarbeiter:innen zu motivieren, musst du von dir aus auf sie zugehen.

Lerne die Menschen kennen

Kein Mensch ist wie der andere. Jeder bringt seine eigene Geschichte, Motivationen und Vorlieben mit. Statt alle in eine Schablone zu pressen und zu erwarten, dass dieselben Motivationsansätze für jeden funktionieren, lerne sie individuell kennen. Bringe in Erfahrung, was ihnen persönlich wichtig ist, was sie besonders motiviert und wie sie sich weiterentwickeln wollen. Zeige Wertschätzung für die einzelne Person, und die Motivation wird spürbar steigen.

Setze auf individuelle Förderung

Keine zwei Mitarbeiter:innen, die sich weiterbilden wollen, haben exakt identische Pläne. Biete deinen Angestellten nicht nur Fördermöglichkeiten an, sondern passe sie an die jeweilige Person an. Dazu gehören auch regelmäßige Gespräche und das Feedback deiner Angestellten. Denn Lebensumstände können sich ändern, so dass auch Weiterbildungspläne angepasst werden müssen.

Wie stehst du zur Digitalisierung?

Nutzt dein Unternehmen Computer nur, um Papierberge durch digitale Dokumente zu ersetzen, oder setzt du die Möglichkeiten der Digitalisierung um? Moderne Software-Lösungen erleichtern den Arbeitsalltag, sparen Zeit und verbessern die betriebsinterne Kommunikation.

Mitarbeiter:innen wollen ein modernes Umfeld, das ihnen nicht das Gefühl gibt, noch im letzten Jahrhundert zu arbeiten. Gut strukturierte Prozesse und digitale Unterstützung motivieren, sich voll einzubringen. Sorge dafür, dass neue Mitarbeiter:innen in der Software geschult werden, damit sie sie bestmöglich einsetzen können.

Fazit: Wertschätzung fördert Motivation

All diese Wege, Mitarbeiter:innen zu motivieren, zeigen eines: Menschen müssen sich wertgeschätzt fühlen, um mit Elan zu arbeiten. Dabei sind es gerade die zwischenmenschlichen Beziehungen und das Gefühl, dass sie als Individuum wahrgenommen und respektiert werden, die viel bewirken. Zwar lassen sich mit Geld ein gefüllter Kühlschrank und ein Feierabendbier für die Belegschaft organisieren – fehlt aber das Gefühl der Anerkennung, wird dies kaum die Motivation erhöhen.

Egal, wie groß das Budget deines Unternehmens also ist: Wenn der zwischenmenschliche Bereich stimmt, klappt es auch mit der Motivation.

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