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Human Resources
Digitalisierung und HR: Deutsche Unternehmen hinken weiter hinterher

Digitalisierung und HR: Deutsche Unternehmen hinken weiter hinterher

Michelle Winner | 24.08.21

Aktuelle Auswertungen zeigen, dass Deutschland in Sachen digitaler Fortschritt einiges nachzuholen hat. Dabei können gerade Personalbateilungen von der Zeitersparnis durch technische Hilfsmittel profitieren.

Die Coronapandemie hat die Digitalisierung in Deutschland vorangetrieben – zumindest wirkt es auf den ersten Blick so. Doch die Möglichkeit auf Remote Work allein macht den digitalen Fortschritt nicht aus. Und so ist es wenig verwunderlich, dass die digitale Infrastruktur hierzulande immer noch stark kritisiert wird. Laut des aktuellen Digital Riser Rankings landet Deutschland sowohl in der G7- als auch der G20-Gruppe auf den hinteren Plätzen. Diese Rückständigkeit macht sich auch in den HR-Abteilungen bemerkbar. Hier gibt es in Sachen Digitalisierung noch einiges nachzuholen, wie Human Resources Manager berichtet.

Wenig Nutzung trotz Offenheit für digitale Tools

Human Resources Manager bezieht sich bei dem Bericht auf Informationen der Karriereplattform Indeed. Demnach haben zwar 48 Prozent aller Unternehmen digitale Stellenausschreibungen, doch digitale Tools, die die Arbeit von Personaler:innen erleichtern, werden kaum genutzt. Zwei Drittel erfassen Lebensläufe nicht automatisch und führen Bewerbungsgespräche nicht per Video-Call – gerade angesichts der noch anhaltenden Coronapandemie ist letzteres ein großes, verlorenes Potential. Tatsächlich gibt es bei 27 Prozent der Unternehmen bisher keine digitalisierten Schritte in Rekrutierungsprozessen.

Diese Zahlen überraschen, denn die meisten Personalmanager:innen sind offen für digitale Hilfsmittel (67 Prozent) und erhoffen sich dadurch effektivere Arbeitsprozesse. So sollen zeitraubende, sich wiederholende Aufgaben automatisiert werden, damit ihr Fokus auf den eigentlichen Kernpunkten des Personalmanagements, wie Employee Wellbeing, liegen kann. Neben der Zeitersparnis erhoffen die Personaler:innen sich davon mehr Fokus auf das Kennenlernen der Kandidat:innen. Laut der Auswertung sind Bewerbungsgespräche und die Analyse der Bewerbungsdokumente die zeitaufwendigsten Prozesse. Automatisiertes Aussortieren sowie Videogespräche könnten hier Zeit und damit Geld und Ressourcen sparen.

Digitalisierung im HR-Bereich muss vorangetrieben werden

Was bringen digitale Bewerbungen, wenn diese schlussendlich doch mühsam per Hand durchgeschaut und sortiert werden müssen? Zwar erreicht man mehr Bewerber:innen, doch mehr von diesen bedeuten auch mehr Dokumente und mehr Arbeit. Digitale Tools können bei der Vorauswahl unterstützen. Ein gut programmiertes Programm schafft es zudem eine solche Auswahl zu treffen, ohne Kandidat:innen zu diskriminieren. Nun liegt es an der Bereitschaft der Unternehmen, mehr in die Digitalisierung der Personalabteilungen zu investieren, um auf lange Sicht Zeit und Geld zu sparen und gleichzeitig die besten Bewerber:innen im War for Talents zu gewinnen. Ein Bewerbungsprozess, bei dem weniger Zeit in die Formalia gesteckt wird und der Fokus wirklich auf den Talenten liegt, kann außerdem die Candidate Experience verbessern.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Personaler:innen sind generell offen für digitale Tools und wünschen sich eine Zeitersparnis im Joballtag. Investitionen in die Digitalisierung des HR-Bereichs lohnen sich für Unternehmen also, besonders weil dadurch meist bessere Talente gefunden und für sich gewonnen werden können. Deren Arbeit verbessert dann wiederum den Erfolg des gesamten Unternehmens, wodurch eine Win-Win-Situation entsteht. Deutschland darf den digitalen Fortschritt nicht länger verschlafen. Unternehmen können hier wichtige Schritte gehen, um diesen voranzutreiben.

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