Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Büroalltag
Undercover zum Traumjob: Warum sich dieser Bewerber als Donutlieferant verkleidete

Undercover zum Traumjob: Warum sich dieser Bewerber als Donutlieferant verkleidete

Mirijam Franke | 06.10.16

Wenn du bei der Jobsuche nur noch vor verschlossenen Türen stehst, erfordert deine Bewerbung ganz neue Strategien. Manchmal geht der Job durch den Magen.

Ein leckerer Donut in der Frühstückspause oder wenn am Nachmittag langsam die Augen schwer werden und der Magen knurrt – wer würde da schon „Nein“ sagen? Das dachte sich auch Marketing-Profi Lukas Yla. Patrick Coffee schildert für Adweek seinen Werdegang.

Lukas Yla – mit Köpfchen von Litauen nach San Francisco

Nenn uns eine berühmte Marketingagentur in Litauen…dir fällt keine ein? Damit stehst du sicher nicht alleine. Kein Wunder also, dass es das Marketingtalent Lukas Yla aus Litauen in die Vereinigten Staaten zog, um die nächste Stufe der Karriereleiter zu erklimmen. Genauer gesagt in das Marketing-Mekka San Francisco. Doch wer würde nicht gerne im sonnigen Kalifornien an den wohl spannendsten Projekten der Welt arbeiten? Klar, dass es hier nur so wimmelt vor talentiertem Nachwuchs, der den namhaften Agenturen die Türen einrennt und die Briefkästen überquellen lässt.

Die Bewerbung klassisch per Post zu versenden, ist reine Zeitverschwendung. Eine kreativere Idee muss her, dachte sich Lukas Yla und setzte auf das Motto „Liebe geht durch den Magen“. Also verkleidete er sich kurzerhand als Donut-Lieferant des beliebtesten Shops der Stadt und hinterlegte die Köstlichkeiten samt Lebenslauf in den zehn renommiertesten Marketingagenturen San Franciscos. In immerhin zwei dieser Agenturen wurde er daraufhin zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Nur an den Donuts lag das allerdings nicht.

Die Bewerbung von Yla, © Adweek
Die Bewerbung von Yla, © Adweek

Ausgefeilte Bewerbungsstrategie: Kreativität ist nur die Spitze des Eisbergs

Was du von Lukas Yla für deine Jobsuche lernen kannst, ist gewiss nicht, dass du lediglich Donuts kaufen und zum Arbeitgeber deiner Träume spazieren musst, um eine Stelle zu ergattern. Die Donuts waren für den Marketing-Profi aus Litauen lediglich der letzte Türöffner und damit die Spitze des Eisbergs einer durchdachten Bewerbungsstrategie. Laut eigenen Angaben ging er hierbei wie folgt vor:

  1. SWOT-Analyse
  2. Zielgruppen-Analyse
  3. Selbstanalyse
  4. Selbstmarketing-Konzept
  5. A/B-Tests

Erst anschließend folgte der konkrete Bewerbungsprozess über verschiedene On- und Offline-Plattformen.

Was du von Lukas Yla lernen kannst: In wenigen Schritten zum Traumjob

Aus der persönlichen Erfolgsgeschichte von Lukas Yla kannst auch du für deine Jobsuche wichtige Lehren ziehen. Gerade in gesättigten Bewerbermärkten braucht es Kreativität, um gegenüber der Konkurrenz hervorzustechen und so die Aufmerksamkeit deines Traum-Arbeitgebers zu erhaschen. Dies gilt vor allem für Initiativbewerbungen, kann je nach Branche aber auch für Stellenausschreibungen interessant sein, wenn hierauf dutzende bis hunderte Bewerbungen zu erwarten sind. Fakt ist, dass du eine professionelle Bewerbungsstrategie und überzeugende Unterlagen benötigst, bevor du eine kreative Idee wie die des Donuts als Türöffner einsetzt. Unsere kurze Checkliste führt dich Schritt für Schritt zu deinem Traumjob:

  • Bei welchen Unternehmen möchtest du dich bewerben?
  • In welchem Fachbereich bietest du deine Arbeitsleistung an?
  • Welchen „Nutzen“ bringst du für das Unternehmen mit?
  • Wie gestaltet sich hier die Konkurrenzsituation?
  • Handelt es sich um eine ausgeschriebene Stelle oder Initiativbewerbung?
  • Was hebt dich von der Konkurrenz ab?
  • Und was macht dich für das Unternehmen wertvoll?
  • Welches „Problem“ löst du für den Arbeitgeber?
  • Wie kannst du diese Stärken im Bewerbungsprozess hervorheben?
  • Kommen vielleicht Arbeitsproben infrage?
  • Welche Möglichkeit gibt es, die Aufmerksamkeit des Unternehmens auf dich zu lenken (YouTube-Bewerbung, persönliche Empfehlungen, Bewerber-Blog etc.)?

Der erste Eindruck ist bleibend und Menschen können sich prinzipiell Gesichter besser merken als Namen. Wenn du daher einen Weg findest, dich auch ohne offizielle Einladung zum Bewerbungsgespräch persönlich im Unternehmen vorzustellen, bist du deiner Konkurrenz bereits einen großen Schritt voraus. Hierfür kannst du deine Bewerbungsunterlagen klassisch an der Rezeption abgeben. Wer jedoch als Donut-Lieferant aufkreuzt, bleibt gewiss länger im Gedächtnis. Eine solch mutige Strategie muss allerdings zum Unternehmen passen und darf nicht verzweifelt wirken, sonst schießt du dich schnell selbst ins Aus.

Das Fazit lautet daher: Finde deine persönliche Bewerbungsstrategie und einen roten Faden durch deine On- und Offlinepräsenzen. Mach deine Bewerbung für den Arbeitgeber zum Erlebnis und wecke so in ihm das Gefühl, dass er dich unbedingt als Arbeitskraft einstellen muss und sich diese Investition für ihn auszahlen wird. Alles, was du hierfür braucht ist eine Menge Professionalität mit einem Schuss Kreativität und einem Fünkchen Mut. So lautet das Geheimrezept zum Traumjob, selbst in übersättigten Branchen. Zugegeben, in der Praxis ist das leichter gesagt als getan.

Und interessiert daher: Welche Strategien haben dich bereits zum Erfolg geführt? Warst du ähnlich mutig wie Lukas Yla oder überzeugst du lieber durch handfeste Argumente in den klassischen Bewerbungsunterlagen? Wir sind gespannt auf deine persönliche Bewerbungsgeschichte in den Kommentaren.

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*

Melde dich jetzt zu unserem HR-Update an und erhalte regelmäßig spannende Artikel, Interviews und Hintergrundberichte aus dem Bereich Human Resources.