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Digitalisierung
Kunden und Digitalisierung sind die größten Ursachen für beruflichen Stress

Kunden und Digitalisierung sind die größten Ursachen für beruflichen Stress

Michelle Winner | 03.12.18

Während die Einen mit zwischenmenschlichen Konflikten und Unplanbarkeit kämpfen, sind die Anderen überfordert mit der Technik und fürchten um ihre Jobs.

Stress ist ein großes Problem für viele Arbeitnehmer, bundesweit für 52 Prozent. Er laugt aus, er verursacht Schlafstörungen, er sorgt für Kopfschmerzen und noch einige andere Beschwerden. Doch wo liegen die Ursachen dafür? Zwei Studien zeigen nun, dass die Digitalisierung, aber auch der direkte Umgang mit Kunden und Patienten die größten Stressfaktoren für Mitarbeiter sind.

Wenn Kunden einem den letzten Nerv rauben

Der DGB-Index Gute Arbeit 2018, eine Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) zeigt, dass Beschäftigte, die oft mit betriebsfremden Personen arbeiten (63 Prozent deutschlandweit), am schnellsten gestresst sind. Zu dieser Kategorie der „interaktiven Beschäftigten“ zählen Dienstleister, Menschen in Pflegeberufen und auch Erzieherinnen. Diese Angestellten nehmen die Arbeit oft mit nach Hause und nagen an Konflikten, denen sie während der Arbeitszeit gegenüberstanden. Insgesamt muss sich jeder Fünfte Streitgesprächen mit Kunden, Patienten und Co. stellen. 38 Prozent geben zudem an, dass sie ihre persönlichen Gefühle oft unterdrücken müssen. Und leider erfahren zehn Prozent der Beschäftigten auch oft eine herablassende Behandlung.

Ein weiterer Stressfaktor ist außerdem die Unvorhersehbarkeit des eigenen Berufs. Spontane Änderungen und plötzliche Probleme stellen für 62 Prozent dieser Gruppe den Arbeitsalltag dar. Schwierig ist es für viele auch, dass sie Produkte anbieten müssen, hinter welchen sie selbst nicht stehen. Bei der Bezahlung werden diese erhöhten Stresspotenziale jedoch gar nicht bis selten beachtet, worüber sich 80 Prozent der interaktiv Beschäftigten beklagen. Und auch Verdi-Chef Frank Bsirske fordert eine bessere Bezahlung für diejenigen. Doch es gibt auch positive Aspekte: Auch wenn ihnen der hohe Stress zusetzt, sehen sie einen weitreichenden, gesellschaftlichen Sinn in ihrer Arbeit (74 Prozent). Bei den Beschäftigten ohne Kundenkontakt sind es nur 57 Prozent.

Infografik: Gestresste Arbeitnehmer | Statista

Sinkende Arbeitskraft auch durch fortschreitende Digitalisierung

Zugegeben, der Fakt, dass der technologische Fortschritt Stress verursacht, ist nicht neu. Schnelllebigkeit, ständige Erreichbarkeit und Co. fördern diesen Effekt. Forscher der Universität Augsburg haben nun aber zusätzlich festgestellt, dass die Digitalisierung die Arbeitskraft mindern kann. Von den Arbeitnehmern, die digitalem Stress ausgesetzt sind, haben mehr als 50 Prozent Beschwerden wie Rückenschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Zudem wird die Work-Life-Balance durcheinander gebracht. Besonders die ständige Erreichbarkeit trägt dazu bei. Überraschend scheint hingegen die Erkenntnis, dass jüngere Arbeitnehmer (25-34 Jahre) größere Probleme mit der Digitalisierung zu haben scheinen. Dies könnte darauf basieren, dass sie vermehrt mit neueren Technologien arbeiten müssen.

Doch es sind nicht zwingend die Instrumente der Digitalisierung selbst, die zu Stress führen. Ein großes Problem sei es laut der Studie, dass Arbeitnehmer nicht genügend geschult sind. Das Gefühl der Überforderung und die Komplexität der Technik belasten demnach viele. Hinzu kommt die Angst davor ersetzt zu werden. Künstliche Intelligenz und Co. sind einigen Beschäftigten weiterhin ungeheuer. Sie fürchten daher um ihren Job, obwohl die meisten Erhebungen zeigen, dass KI eher ein Helfer im Arbeitsalltag wird.

Der Bürohund – Der beste Weg zum Stressabbau am Arbeitsplatz

Es gibt viele Methoden, um Stress abzubauen. Diesem direkt am Arbeitsplatz entgegenzuwirken, kann zum Beispiel durch einen Bürohund geschehen. Als aktuelles Beispiel zeigt die Universität von Amsterdam, dass das Streicheln von Tieren Stress mindert. So wurde ein sogenannter „Puppy Room“ geöffnet, in welchem Studenten 15 Minuten lang mit Hundewelpen schmusen durften. Das Projekt war ein solcher Erfolg, dass während der nächsten Klausurenphase ein weiterer Termin geplant wird. Nachweislich helfen Haustiere zudem, den Blutdruck zu senken – sogar besser als Medikamente.

Bürohunde senken das Stresslevel. Philly auch. © T. Bauer | OnlineMarketing.de

Ein Bürohund sorgt zudem dafür, dass die Arbeitsmotivation steigt, das Image des Unternehmens sich bessert und eine engere Bindung unter den Kollegen entsteht. Und auch wir in der OnlineMarketing.de Redaktion können bestätigen, dass Bürohund Philly gerade in stressigen Zeiten unser Lieblingskollege ist. So könnte also auch vielen interaktiv Beschäftigten in Deutschland geholfen werden. Doch ebenso jenen, welche von der Digitalisierung belastet sind. Wenn die Verhältnisse am Arbeitsplatz also artgerecht sind und die Gegebenheiten es zulassen, sollten Unternehmen in den betroffenen Branchen darüber nachdenken, die Hunde an den Arbeitsplatz zu holen. Zum Wohle der Mitarbeiter.

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